eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 13:28 Uhr
21.02.2012

Anrufe in Nordthüringen

Der Strom unerwünschter Anrufe zweifelhafter Firmen, die am Telefon alles Mögliche anbieten und versprechen, reißt nicht ab. Zunehmend geben sie sich aus als Anwälte, Mitarbeiter von Banken, Behörden, Gerichten oder gar als Verbraucherzentrale. Ein aktueller Fall aus dem Norden des Freistaates...


„Wer ungebeten am Telefon behelligt wird, sollte sofort auflegen. Auf keinen Fall persönliche Daten und Kontoverbindung preisgeben. Wer danach fragt, hat nichts Gutes im Sinn“, warnt Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen. Das sei nicht unhöflich, sondern berechtigt und diene nur dem eigenen Schutz.

Was Verbraucher oft unterschätzen: Das Telefon ist nicht mehr nur ein unentbehrliches Kommunikationsmittel zum persönlichen Austausch und unbeschwerten Plaudern. Mittlerweile hat es sich auch zu einem Medium für professionellen Kundenkontakt, Vertragsabschluss und leider auch für knallharte und nicht immer legal angebahnte Geschäfte entwickelt.

Ein Beispielfall: Frau B. aus Nordthüringen ist irritiert. Eine Anwaltskanzlei aus Hamburg vertrete ihre Interessen in einem Rechtsstreit mit einer Gewinnspielfirma, so die überraschende Nachricht am Telefon. Angeblich sollen persönliche Daten weiterverkauft worden sein. Jetzt helfe nur noch ein sogenannter „Telefonblocker“, ein Gerät, das Werbeanrufe automatisch unterbinden soll. Als Zugabe soll es gratis für drei Monate das Magazin „Der Verbraucher Berater“ geben. Für die Auftragsbestätigung zahlte Frau B. per Nachnahme 119,00 Euro. Das Magazin soll ab dem vierten Monat pro Ausgabe 12,90 Euro kosten. Ob sie das Gerät je sehen wird, steht in den Sternen.

Im Nachhinein ist sich Frau B. sicher: Der Anbieter des „Telefonblockers“ mit Sitz im türkischen Ankara hat sie schlichtweg überrumpelt. Nüchtern betrachtet sei es in erster Linie darum gegangen, das Zeitschriftenabo an den Mann oder die Frau zu bringen sowie die 119,00 Euro inklusive Nachnahme zu kassieren. Und dass sich die Zeitschrift auch noch „Verbraucher Berater“ nennt, sei mehr als dreist.

Die Verbraucherzentrale Thüringen nimmt den Fall erneut zum Anlass, vor Gaunereien am Telefon zu warnen. Cold Calling – sogenannte Initiativ-Anrufe durch Unternehmen, zu denen Verbraucher keine geschäftlichen Beziehungen pflegen, sind in Deutschland mittlerweile verboten. Nichtsdestotrotz belästigen immer wieder unerwünschte Anrufer Verbraucher am Telefon. Da wird auch gern versucht, mit Tricks und Druck dem unlauteren Anliegen nachzuhelfen.

Die Anrufer geben sich aus als Anwälte, Mitarbeiter von Gerichten, Behörden, Geldinstituten oder gar der Verbraucherzentrale. Ohne Skrupel nutzen sie die Überraschungssituation aus, erzählen irgendwelche Geschichten, schüren Ängste und Zweifel. Wer jetzt nicht schnell genug reagiert und den Telefonhörer einfach auflegt, sondern schwach wird und sich in ein Gespräch verwickeln lässt, sitzt fast schon in der Falle.

Wer weitere Fragen zu diesem Thema hat oder betroffen ist, kann sich an jede Verbraucherberatungsstelle, zum Beispiel die am Nordhäuser August-Bebel-Platz wenden. wenden.
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr