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Mo, 18:11 Uhr
27.03.2017
Meldungen aus der Region

Sozialwirtschaft im Zeichen der Gebietsreform

Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind (SPD,) empfing PARITÄTER aus Nordhausen, Kyffhäuserkreis und Sömmerda in Sondershausen. Dazu erreichte uns dieser Bericht...

Am 23.3. trafen sich rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfeorganisationen und sozialen Trägervereinen aus Nordhausen, Kyffhäuserkreis und Sömmerda um sich über die Perspektiven der sozialen Arbeit in einem künftigen Groß-Kreis im Thüringer Norden auszutauschen. Das Treffen fand auf Einladung von Landrätin Antje Hochwind und auf Aufruf des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbands im Landratsamt statt.

Intension des Treffens war es, als Partner, die sich nach dem Willen der Landesregierung ab Sommer 2018 in einem gemeinsamen, großen Landkreis wiederfinden werden, mit einander in Gespräch zu kommen, sich untereinander kennen zu lernen und sich über die Erwartungen – aber auch über Befürchtungen – hinsichtlich der bevorstehenden Gebietsreform auszutauschen.

Landrätin Hochwind führte in einem Rückblick auf die Fusion der Altkreise Artern und Sondershausen, dass eine gut gemachte Gebietsreform die Chance bietet, die Handlungsfähigkeit der Landkreise nachhaltig zu sichern. In den Jahren nach dem Zusammenschluss der beiden Altkreise sei es gelungen, die Kreisverwaltung nach und nach durch die Beseitigung von Doppelstrukturen und durch die Nutzung von Synergieeffekten in ihrer Leistungsfähigkeit zu sichern, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen und dennoch gleichzeitig Kosten und Schuldenstände nachhaltig zu reduzieren.

Sozialwirtschaft im Zeichen der Gebietsreform (Foto: Paritätischer) Sozialwirtschaft im Zeichen der Gebietsreform (Foto: Paritätischer)

Auf dieser Grundlage sei es gelungen, den Kyffhäuserkreis auf einen guten Weg zu bringen, wie die gut aufgestellte Kinder- und Jugendhilfe, die Zertifizierung als familienfreundlicher Landkreis und das Prädikat „Wirtschaftsfreundliche Verwaltung“ belegen.
Voraussetzung für das Gelingen einer solchen Vereinigung ist nach den Erfahrungen von Hochwind, die die Geschicke des Kyffhäuserkreis nach dem Zusammenschluss maßgeblich geprägt hat, dass die Menschen in der Region zusammenwachsen. Und dabei sieht sie eine hohe Mitverantwortung der sozialen Träger der Region. Die sozialen Träger haben einen besonderen Einblick in Sorgen, Nöte und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger. Daher ruft Hochwind die Selbsthilfegruppen und frei-gemeinnützigen Vereine auf, immer wieder das Gespräch mit der Politik zu suchen und sich in die Gebietsreform einbringen.

Rene Kübler, Sprecher der PARITÄTISCHEN Kreisgruppe Nordhausen, verdeutlichte in seiner Erwiderung, dass gerade die Vielfalt der kleinen, zumeist ehrenamtlichen Vereine und der großen, professionellen Träger die Bürgernähe ausmachen, von der die Landrätin spricht. Diese Vielfalt gelte es zu erhalten. Er ruft daher zur Gemeinsamkeit in der Sozialwirtschaft auf, um sich durch ein abgestimmtes Auftreten in dem bevorstehenden Umbauprozess Gehör zu verschaffen. Und nicht ohne gewissen Stolz verweist er darauf, dass der Thüringer Norden im Hinblick auf die regionale Vernetzung eine Vorreiterrolle einnimmt.

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Als Vorstandsmitglied verdeutlichte Christian Stadali, dass der PARITÄTISCHE der Gebietsreform aufgeschlossen gegenübersteht, wenn sie mit der Sicherung intakter, verlässlicher und bürgernaher Strukturen der sozialen Versorgung einher geht. Im Hinblick auf eine vernünftige Finanzausstattung für ihre sozialen Verpflichtungen haben die Kommunen den PARITÄTISCHEN auf ihrer Seite. Das Land müsse auch künftig dafür Sorge tragen, dass einheitliche, landesweite Leistungsstandards erhalten bleiben. Besonders bei den Freiwilligen Sozialen Leistungen dürfe es nicht zu einem Wettbewerb um die Absenkung des Versorgungsangebots kommen. Eine „Standardisierung nach unten“ sei mit dem PARITÄTISCHEN nicht zu machen.

Der geäußerten Befürchtung einer zunehmenden Bürgerferne durch die Gebietsreform trat die Landrätin entschieden entgegen. Dies sei weder bei der Fusion der Altkreise Artern und Sondershausen der Fall gewesen, wo beide ehemaligen Kreisstädte als Behördenstandorte erhalten blieben, noch sei dies bei der künftigen Gebietsreform geplant. Sorge bereiten ihr dagegen die Bevölkerungsverluste infolge des demografischen Wandels.

Besonders betroffen seien kleine und kleinste Gemeinden, in denen es zunehmend schwer falle, Angebote der sozialen Versorgung aufrecht zu erhalten. Hoffnung setze sie dabei besonders in Kompetenz der Planer im eigenen Hause, die gefordert seien, neue Lösungswege zu finden, aber auch in die Tatkraft der engagierten Bürgerschaft.

In seinem Schlusswort äußerte Jürgen Rauschenbach, Sprecher aus dem Kyffhäuserkreis, die Absicht, mit Politik und Verwaltung weiterhin im Gespräch zu bleiben. Im Hinblick auf die sozialpolitische Ausrichtung des künftigen Nordthüringer Groß-Kreises und auf die Gestaltung vernünftiger, transparenter Übergangsregelungen sehe er erheblichen Gesprächsbedarf. Die um Ostern erwarteten Regierungsvorlage zum Zuschnitt der künftigen Landkreise werde Klarheit bringen, welche Partner sich in welchem Boot wiederfinden. Die Zeit bis dahin werden die PARITÄTER aus Nordhausen, Kyffhäuserkreis und Sömmerda nutzen, sich miteinander besser bekannt zu machen.

Hans-Georg Rupp
Der PARITÄTISCHE Thüringen
Autor: khh

Kommentare
Leser1
28.03.2017, 08.16 Uhr
Warum macht man funktionierende Strukturen kaputt?
Großkreis Nordhausen mit Sömmerda und Sondershausen das ist ja ne schön weite Fahrstrecke wenn man dann nach Sömmerda zu irgendeinem Amt muss denn die Sömmerdaer werden nicht alle nach Nordhausen müssen sondern auch Ämter bekommen. Wie das Finanzamt das schon in Sondershausen ist . Ich habe gehört das das Finanzamt Sondershausen jetzt auch nur noch Zweigstelle einer anderen Stadt ist oder werden soll. Eines Tages müssen wir dann nach Gotha Mühlhausen Erfurt oder Berlin villeicht sogar bis Brüssel wenn der EU Wahnsinn so weitergeht. Die Kontrollstellen der Betreuer kommen jetzt schon nicht richtig klar bei Verfehlungen der Betreuer und die Betreuer alle umfänglich zu überprüfen wie soll das dann werden im Großkreis hat dann überhaupt noch jemand einen Plan? Am besten man vermietet nicht mehr an Betreute wo es nur Ärger gibt und oft Mieten nicht kommen. In manchen Bundesländern haben sich Vermieter zusammengetan und es wird nur noch vermietet wenn die Miete direkt vom Jobcenter bezahlt wird ohne die Möglichkeit das die Leistungsempfänger es unterschlagen können. Bei uns iist die Unterschlagung der Miete massenhaft und kein Einzelfall trotz Bürgschaften und angeblicher Direktzahlung die vom Amt nicht konseqwent durchgesetzt werden und so manche Bürgschaft oder Abtretung der Miete an den Vermieter kann man wegwerfen weil das Amt trozdem nicht an den Vermieter zahlt. Hier fehlt ein Zusammenschluss der Vermieter und das alle sagen da gibt es keine Wohnungen mehr wenn Mieten massenweise beim Vermieter nie ankommen. So lässt es sich gut leben kostenlos wohnen den Lebensunterhalt vom Staat und die Miete einbehalten als zusätzliches Einkommen und wenns aufliegt passiert nicht viel besonders die Miete an den Vermieter nachzahlen braucht fast keiner und das machen nicht nur die Betreuten so. Man muss gestzlich ausschließen das der Leistungsempfänger die Miete in die Hand bekommt . Abtritserklärungen der Miete an den Vermieter sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben sind weil die Jobcenter sich sehr oft nicht dran halten.
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