Sa, 07:00 Uhr
22.04.2017
Manfred Querblick
Eigentlich nicht zu glauben
Politiker sind schon ein Völkchen für sich. Das man eine Gebietsreform machen will, kann man ja sogar verstehen. Die Zahl der Einwohner in diesem Bundesland ist ja nun wirklich in den vergangenen 27 Jahren nicht größer geworden...
Karikatur (Foto: Martin Höfer)
Da ist es also verständlich und eigentlich auch vernünftig dass man passend zu den Einwohnerzahlen eine darauf zugeschnittene Verwaltung neu organisiert. Was dabei diese Reform so unglücklich werden lässt, ist der Umstand, dass die Bevölkerung nur als eine Art Alibifunktion gefragt wird, aber in der Endkonsequenz deren Meinung absolut ignoriert.
Die erste schon fast absurde ins Tollkühne abdriftenden Idee die Landkreise Sömmerda, Sondershausen und Nordhausen zusammen zu legen ist ja, so scheint es nun, doch wieder ins Reich der Politspinnereien zurückgeschickt worden. Aber die jetzt neu veröffentlichte Idee, dass bei der Zusammenlegung der Landkreise Nordhausen und Kyffhäuser, die alte Fürstenresidenzstadt zur Kreisstadt gemacht werden soll, zeigt deutlich, das bei dieser Entscheidung mehr das Los entschieden haben muss, als der "Genosse Verstand ". Diese alte ehrwürdige 1090 jährige freie Reichs- und Hansestadt mit der sicherlich auch größten Wirtschaftskraft im Norden zu ignorieren, grenzt an boshafte politische Dummheit.
Zu meinen, Sondershausen als eine zukünftige Kreisstadt aufwerten zu können und eine bessere Entwicklung zu ermöglichen, zeugt von mangelnder Geschichtskenntnis und vom fehlenden Geschichtsverständnis. Nordhausen hatte schon immer eine deutlich bessere Verkehrsanbindung, deshalb hat sich diese Stadt eben genauso entwickelt. Nordhausen war eine freie und unabhängige Reichs- und Hansestadt. Sondershausen war eine städtische Begleiterscheinung zum Fürstensitz, ein Anhängsel zum Schloss Sondershausen. Ohne den Kalibergbau im Sozialismus hätte diese Stadt nie diese jetzige Größe erreicht.
Eine Begründung der angeblich notwendigen Förderung, hieße ja auch, dass man Bad Frankenhausen oder Artern ins Blickfeld für den zukünftigen Kreissitz rücken müsste, aber so weit rechts über der Karte kreiste wahrscheinlich sein Finger nicht, bei der Findungssuche.
Noch mal, Nordhausen hat in seiner Geschichte einiges verkraften müssen, Nordhausen konnte sich aber auf Grund seiner geografischen Lage immer wieder entwickeln. Diese Stadt nicht als Kreissitz einzuplanen, kann nur mit einer gewissen lässigen, verantwortungslosen Oberflächlichkeit bewertet werden. Die Nordregion Thüringens fühlte sich schon immer von Erfurt vergessen und abgehängt, was nun wieder deutlich gemacht wird durch diese Schwächung der wirtschaftlich stabilsten Stadt in dieser Region. Wenn man als Beobachter mal ausschließt, dass sich diese Entscheidung als Ergebnis vernünftigen Nachdenkens entwickelt hat, bleibt nur noch die Möglichkeit der privaten Interessen.
In Erfurt regiert "Rot Rot Grün", der für die Gebietsreform zuständige Minister ist in der SPD, wie die SPD selber plant, soll die Landrätin aus Sondershausen ebenfalls in der SPD wieder die Landrätin dieses neuen Kreises werden. Beide genannten und involvierten Personen spielen mit im Landesvorstand dieser SPD. Man kennt sich und ich vermute man ist nicht nur Genosse, sondern auch befreundet. Es muss ja nicht stimmen. diese Vermutung. Aber so ganz von der Hand zu weisen ist dieser Gedankengang auch nicht. Das Frau Hochwind lieber in Sondershausen an ihrem Schreibtisch "klebt" als die Anfahrt nach Nordhausen machen zu wollen, versteht jeder, der zur Arbeit als Pendler fährt.
Unser Landrat hat offensichtlich nicht so den Draht, wie er immer gerne behauptet zu dieser Regierung. Denn für ihn hat ja die SPD den OB-Posten in Nordhausen als Versorgung vorgesehen. Das riecht nicht so sehr nach Fördern oder Unterstützung, von einer innerparteilichen besonderen Beliebtheit einmal ganz abgesehen.
Angemerkt sei an dieser Stelle, dass bei der letzten Betrachtung genauso oberflächlich nachgedacht wurde, wie bei der Entscheidungsfindung zum neuen Sitz der Kreisverwaltung. Oftmals sind es eben kleine Verknüpfungen oder Zufälle die zu einer Entscheidung führen.
Wir, die Leute aus dieser Gegend, werden diese Entwicklung beobachten dürfen und leider auch müssen.
Ihr Manfred Querblick
Autor: redKarikatur (Foto: Martin Höfer)
Da ist es also verständlich und eigentlich auch vernünftig dass man passend zu den Einwohnerzahlen eine darauf zugeschnittene Verwaltung neu organisiert. Was dabei diese Reform so unglücklich werden lässt, ist der Umstand, dass die Bevölkerung nur als eine Art Alibifunktion gefragt wird, aber in der Endkonsequenz deren Meinung absolut ignoriert.
Die erste schon fast absurde ins Tollkühne abdriftenden Idee die Landkreise Sömmerda, Sondershausen und Nordhausen zusammen zu legen ist ja, so scheint es nun, doch wieder ins Reich der Politspinnereien zurückgeschickt worden. Aber die jetzt neu veröffentlichte Idee, dass bei der Zusammenlegung der Landkreise Nordhausen und Kyffhäuser, die alte Fürstenresidenzstadt zur Kreisstadt gemacht werden soll, zeigt deutlich, das bei dieser Entscheidung mehr das Los entschieden haben muss, als der "Genosse Verstand ". Diese alte ehrwürdige 1090 jährige freie Reichs- und Hansestadt mit der sicherlich auch größten Wirtschaftskraft im Norden zu ignorieren, grenzt an boshafte politische Dummheit.
Zu meinen, Sondershausen als eine zukünftige Kreisstadt aufwerten zu können und eine bessere Entwicklung zu ermöglichen, zeugt von mangelnder Geschichtskenntnis und vom fehlenden Geschichtsverständnis. Nordhausen hatte schon immer eine deutlich bessere Verkehrsanbindung, deshalb hat sich diese Stadt eben genauso entwickelt. Nordhausen war eine freie und unabhängige Reichs- und Hansestadt. Sondershausen war eine städtische Begleiterscheinung zum Fürstensitz, ein Anhängsel zum Schloss Sondershausen. Ohne den Kalibergbau im Sozialismus hätte diese Stadt nie diese jetzige Größe erreicht.
Eine Begründung der angeblich notwendigen Förderung, hieße ja auch, dass man Bad Frankenhausen oder Artern ins Blickfeld für den zukünftigen Kreissitz rücken müsste, aber so weit rechts über der Karte kreiste wahrscheinlich sein Finger nicht, bei der Findungssuche.
Noch mal, Nordhausen hat in seiner Geschichte einiges verkraften müssen, Nordhausen konnte sich aber auf Grund seiner geografischen Lage immer wieder entwickeln. Diese Stadt nicht als Kreissitz einzuplanen, kann nur mit einer gewissen lässigen, verantwortungslosen Oberflächlichkeit bewertet werden. Die Nordregion Thüringens fühlte sich schon immer von Erfurt vergessen und abgehängt, was nun wieder deutlich gemacht wird durch diese Schwächung der wirtschaftlich stabilsten Stadt in dieser Region. Wenn man als Beobachter mal ausschließt, dass sich diese Entscheidung als Ergebnis vernünftigen Nachdenkens entwickelt hat, bleibt nur noch die Möglichkeit der privaten Interessen.
In Erfurt regiert "Rot Rot Grün", der für die Gebietsreform zuständige Minister ist in der SPD, wie die SPD selber plant, soll die Landrätin aus Sondershausen ebenfalls in der SPD wieder die Landrätin dieses neuen Kreises werden. Beide genannten und involvierten Personen spielen mit im Landesvorstand dieser SPD. Man kennt sich und ich vermute man ist nicht nur Genosse, sondern auch befreundet. Es muss ja nicht stimmen. diese Vermutung. Aber so ganz von der Hand zu weisen ist dieser Gedankengang auch nicht. Das Frau Hochwind lieber in Sondershausen an ihrem Schreibtisch "klebt" als die Anfahrt nach Nordhausen machen zu wollen, versteht jeder, der zur Arbeit als Pendler fährt.
Unser Landrat hat offensichtlich nicht so den Draht, wie er immer gerne behauptet zu dieser Regierung. Denn für ihn hat ja die SPD den OB-Posten in Nordhausen als Versorgung vorgesehen. Das riecht nicht so sehr nach Fördern oder Unterstützung, von einer innerparteilichen besonderen Beliebtheit einmal ganz abgesehen.
Angemerkt sei an dieser Stelle, dass bei der letzten Betrachtung genauso oberflächlich nachgedacht wurde, wie bei der Entscheidungsfindung zum neuen Sitz der Kreisverwaltung. Oftmals sind es eben kleine Verknüpfungen oder Zufälle die zu einer Entscheidung führen.
Wir, die Leute aus dieser Gegend, werden diese Entwicklung beobachten dürfen und leider auch müssen.
Ihr Manfred Querblick
Kommentare
muendh
22.04.2017, 11.15 Uhr
Warum kommt eigentlich mal keiner auf die Idee...
daß es auch die ewigen Schlammschlachten der hiesigen Politiker sein könnten, wie sie auch gerne in der nnz-online veröffentlicht werden, die diese Entscheidung beeinflusst haben könnten?
Sollen die doch erst mal lernen, wie Sachpolitik gemacht wird, anstatt sich gegenseitig auszubremsen, mit fießen Mitteln gegenseitig krank zu machen und die Bürger wütend über diese auch noch bezahlte 'Arbeit' werden zu lassen.
muendh
Sollen die doch erst mal lernen, wie Sachpolitik gemacht wird, anstatt sich gegenseitig auszubremsen, mit fießen Mitteln gegenseitig krank zu machen und die Bürger wütend über diese auch noch bezahlte 'Arbeit' werden zu lassen.
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Paulinchen
22.04.2017, 11.31 Uhr
Aus meiner Sicht...
...wäre eine Gebietsreform für die gesamte Bundesrepublik von Vorteil. Es sollten aus 16 Bundesländern nur noch 8 Bundesländer gemacht werden! mal sehen, was dann der Rote Baron dann für einen Posten bekommen würde.
Aber genau deshalb gibt es bei uns keine Volksabstimmungen. Es wäre eine Verfassungsänderung notwendig und plötzlich wären Dienstposten für Ministerpräsidenten und deren üppiges Gefolge überflüssig. Ach ja - im Bundestag und Bundesrat sind dann zu viele Stühle vorhanden, das kann man den Berufspolitikern ja wohl nun mal garnicht zumuten. Dann bekämen nicht wenige von denen ALG II, wegen mangelner Qualifikationen und Schulabschlüssen.
Aber genau deshalb gibt es bei uns keine Volksabstimmungen. Es wäre eine Verfassungsänderung notwendig und plötzlich wären Dienstposten für Ministerpräsidenten und deren üppiges Gefolge überflüssig. Ach ja - im Bundestag und Bundesrat sind dann zu viele Stühle vorhanden, das kann man den Berufspolitikern ja wohl nun mal garnicht zumuten. Dann bekämen nicht wenige von denen ALG II, wegen mangelner Qualifikationen und Schulabschlüssen.
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Frank1966
22.04.2017, 13.56 Uhr
Sorry Paulinchen...
...aber das mit der Verfassungsänderung funktioniert hier noch nicht. Wir haben doch gar keine. Also Grundgesetzänderung. Und wie unwichtig dem deutschen Wahlvieh eine Verfassung ist, ist leider auch traurig.
Nicht einer dieser Steuergeldschmarotzer, ja ich nenne sie so, weil ich sie nicht Leistungsempfänger nennen kann, für welche Leistung denn, interessiert die Zukunft dieses Landes auf Basis größerer Gerechtigkeit und sinnvollem Zusammenleben der Gesellschaft. Hier wird eine Kuh nach der anderen übers Eis getrieben, damit die Stammtische ja beschäftigt sind. Und keiner merkts.
Die schwarze Null schwimmt in unserem Geld und wir werden jeden Tag aufs Neue gef...!
Schönes Wochenende
Nicht einer dieser Steuergeldschmarotzer, ja ich nenne sie so, weil ich sie nicht Leistungsempfänger nennen kann, für welche Leistung denn, interessiert die Zukunft dieses Landes auf Basis größerer Gerechtigkeit und sinnvollem Zusammenleben der Gesellschaft. Hier wird eine Kuh nach der anderen übers Eis getrieben, damit die Stammtische ja beschäftigt sind. Und keiner merkts.
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