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Di, 10:20 Uhr
25.04.2017
Hype um die Elektromobilität

Nicht so schnell mit den elektrischen Pferden

In den zurückliegenden Monaten haben sich die Nachrichten zur E-Mobilität nahezu stündlich überschlagen. Auf der einen Seite wird der Elektroantrieb für Autos nahezu gotthaft überdreht, auf der anderen der Verbrennungsmotor als der Totengräber der Menschheit bezeichnet. Wir sind diesen beiden Phänomenen einmal nachgegangen. Nicht etwa in Hamburg, Berlin oder München, sondern in der normalen Provinz…



Sicher, es wird in den kommenden Jahren immer mehr Fahrzeuge geben, die nicht mehr mit einem herkömmlichen Motor angetrieben werden. “Aber wir werden in Thüringen keine Revolution erleben, davon bin überzeugt”, sagt einer der beiden Chefs der Autohaus Peter Gruppe, Helmut Peter, im Gespräch mit den Nordthüringer Online-Zeitungen. “Für Ballungszentren sind die E-Flitzer sicher eine Alternative, da zum Beispiel Parkplätze immer mehr zur Mangelware werden und sich vor allem der Ausbau der für den puren E-Antrieb notwendigen Infrastruktur in großen Städten wesentlich effizienter voranbringen lässt. Aber genau an dieser Infrastruktur wird es im ländlichen Raum scheitern. Vorerst,” ist sich Peter sicher.

Nicht jeder kann sein E-Mobil vor der eigenen Haustür auftanken, sondern er muss zur E-Tanke fahren und dort mindestens 20 Minuten für eine Schnellladung verharren. Was ist, wenn zwei tanken wollen, es aber nur einen Stecker gibt? Deshalb setzt Helmut Peter, ähnlich wie die drei großen deutschen Autobauer, neben der weiteren Entwicklung der E-Autos, vor allem auf den Hybridantrieb und auf Forschungen rund um die Brennstoffzelle. Letzterer steckt zwar noch in den sogenannten Kinderschuhen, doch das, was bislang nach außen gedrungen ist, wird vermutlich nur die Spitze des Forschungseisberges sein. Vier Wasserstoff-Tankstellen gibt es in Berlin, in wenigen Minuten ist der “Tank voll” und diese Ladung reicht für 500 bis 600 Kilometer.

Kommen wir zu den Preisen der aktuellen E-Autos, zum Beispiel dem Smart. Der sollte, so wollte es der Konzern, nicht mehr kosten als ein herkömmliches Modell. Rund 15.000 Euro in der Grundausstattung. Soweit, so gut. Doch dann kam der Preis für Akku-Miete hinzu, die beträgt 70 Euro im Monat. Da der Autor dieses Beitrages seit 2002 einen Smart fährt, kann eingeschätzt werden, dass man für 70 Euro zweimal den Tank füllen und damit rund 800 bis 900 Kilometer im Landkreis Nordhausen fahren kann. Mittlerweile ist die Preisgestaltung des Konzerns geändert, der E-Smart kostet inklusive Batterie knapp 22.000 Euro, die Prämie muss davon noch abgezogen werden.

Helmut Peter hat keine Angst vor der Elektromobilität, für ihn macht das nicht den gravierenden Unterschied, welche Fahrzeuge in seinen Häusern verkauft werden. Und auch das Geschäft mit Service und Reparatur kippt nicht so einfach weg: “Analysen von Konzernen, deren Autos wir als Gruppe verkaufen, haben übereinstimmend ergeben, dass der Aufwand bei E-Autos zwar geringer sein wird, aber immer noch bis zu 75 Prozent der jetzigen Wartungs- und Reparaturstunden ausmachen wird.”

Helmut Peter beobachtet nicht nur den momentane Hype um das E-Auto, sondern vor allem das Verhalten der Konzerne, die immer noch zu den prominentesten Marken zählen, und das ist nun mal die automobile Dreifaltigkeit aus VW, BMW und Daimler, wobei auch Opel dazu zu zählen wäre. Peter ist sich sicher, dass die das nötige Geld und Know How haben, um im richtigen Moment zum technologischen Überholen anzusetzen. Doch die Indikatoren sind nicht vorhanden. Zum Beispiel haben sich alle großen Autovermieter bislang nicht an die Elektromobilität gewagt. Sie befinden sich in einer Abwartehaltung, weil eben die Begleitfaktoren wie Reichweite oder Tank-Infrastruktur nicht oder noch nicht ausgebaut sind.

“Man stelle sich vor, wenn es im Jahr 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland nicht nur geben soll, sondern die auch fahren und tanken müssen, was dann an Tankstellen entlang der Autobahnen los ist. Und da meine ich nicht entlang der A 38 oder der A 71. Auch die Kosten für den Strom und zwar für alle, werden sich vervielfachen”, sagt Helmut Peter und beruft sich dabei auf Studien der Bundesnetzagentur. Die warnt vor steigenden Preisen durch den Ausbau des Ladenetzes. Auf 30 Milliarden Euro werden die geschätzt und bereits aktuell machen die Netzentgelte ein Viertel des Strompreises für private Kunden aus. Und dabei ist noch nicht einmal die steuerliche Seite betrachtet. Wo wird sich der Staat die Steuern herholen, die bekannterweise bei Strom deutlich niedriger sind als bei Benzin und Diesel?

Das zögerliche Herangehen an die Elektromobilität der deutschen Kunden kann die Autohaus Peter Gruppe seit drei Jahren selbst beobachten. Am Standort Göttingen der Gruppe kann elektrisch getankt werden. Nur, kaum jemand tankt dort. In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) sowie durch zahlreiche Vorträge an der Hochschule Nürtingen weiß Helmut Peter um die Offenheit junger Menschen zur Elektromobilität, er erkennt aber auch zunehmend die nötige Distanz nach Abwägung aller Einflussfaktoren.

In Summe, sagt der Chef der Autohaus Peter Gruppe, sei es richtig, den Ausbau alternativer Mobilitätskonzepte auch durch Fördermittel, also durch Steuergelder, zu begleiten. “Es sei schon gestattet, Fördermittel zu verbrennen, auch im Landkreis Nordhausen, doch auf ewig wird sich das nicht gestalten lassen. Versiegt der Fördergeldstrom, dann muss Aufwand und Nutzen abgewogen werden. Betriebswirtschaftlich gesehen, braucht die Elektromobilität noch einige Jahre, ehe sie eine tatsächliche und ernst zu nehmende Alternative - auch und vor allem im Lkw-Sektor sein kann.

Und letztlich ist da noch die Akzeptanz bei den Kunden. Trotz allen Öko-Booms, die Mercedes-Tochter AMG hat im vergangenen Jahr in Affalterbach 27.000 Fahrzeuge gebaut und verkauft, die mehr als 400 PS unter der Motorhaube haben, das ist gegenüber 2015 eine Steigerung von rund 20 Prozent.

“Wir als Gruppe werden uns dem Trend zum Elektroantrieb nicht verweigern, wir werden ihn begleiten und wir werden auf Kundenwünsche reagieren. Aber wir werden weder in Panik noch in Aktionismus verfallen”, sagt der Mann, der Autos verschiedener Hersteller seit Jahren “lebt”
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
murmeltier
25.04.2017, 10.39 Uhr
Sehr schoen
Sehr schöner, auf Fakten basierender Beitrag. Der Leser kann sich ein umfassendes Bild machen. Ich möchte zur Zeit kein E - Auto fahren. Momentan viel zu aufwändig.
tannhäuser
25.04.2017, 10.49 Uhr
Da kann man hoffen...
...das die Grünen Träumer, Landschaftsverschandler und Strompreisterroristen wirklich aus dem Bundestag fliegen oder sich zumindest nicht an der Regierung beteiligen dürfen.

Für ihre Öko-Wahnvorstellungen sind sie ja bekanntlich bereit, umgangssprachlich über die "Leichen" von Firmen und Kunden zu gehen.
I.H.
25.04.2017, 11.07 Uhr
Gähn, das hatten wir vor 120 Jahren schon.
Vor 120 Jahren haben die Pferdehändler die aufkommenden Automobile auch für Teufelszeug gehalten. Es kamen die selben altbackenen Argumente wie in diesem Artikel, denn betankt werden mußten die Vehicle damals beim Apotheker. Vermutlich wurde mit dem selben heimlichen Groll gegen das Neue in den Postillen berichtet.

Was ist passiert? Das Automobil hat sich gegen alle Unken durchgesetzt. Unter anderem dank Henry Ford und seinem T-Modell. Heute ist Tesla genau so viel wert wie Ford und mehr wert als General Motors. Es laufen bereits heute Fahrzeuge bis 500 km mit einer Ladung. Die Entwicklung bei Akku's geht immer weiter vorwärts . Das E-Mobil kommt und der Verbrennungsmotor ist ein Auslaufmodell.
h3631
25.04.2017, 12.12 Uhr
Anschluss nicht verpassen
H.Plotz,haben Sie ein Elektroauto? Wenn nicht schnell eins kaufen sonst verlassen Sie den Anschluss.
Die Autos mit 500km Reichweite haben auch ihren Preis.
Nichts für Otto Normalverbraucher.
Bodo Bagger
25.04.2017, 13.23 Uhr
Woher soll die elektrische Energie...
für die feuchten Träume der Grünen den kommen?

in Deutschland fahren ca. 60 Millionen Kraftfahrzeuge.
ein durchschnittliches E Fahrzeug benötigt ca. 20 kW pro Stunde Betriebsdauer. Bei durchschnittlich 2 Betriebsstunden am Tag macht das 2.400.000.000 kWh oder aber 2.400.000 MWh oder aber 2.400 GWh Bedarf.

Bei homogener Verteilung von Bedarf und Last, was natürlich vollkommen hypothetisch ist, fehlen allein hier schon ca. 20GW an installierter Leistung, also ca. die gleiche Menge an WKA und Solaranlagen wie sie derzeit installiert sind.

Die derzeit in Deutschland installierte Leistung aller Erzeugungskapazitäten beträgt ca. 80GW macht bei 24/7 Verfügbarkeit, die weder der konventionelle, nukleare noch erneuerbare Kraftwerkspark vorweisen kann 1920 GWh mögliche Leistung am Tag.

Dann wiederum dürften aber nicht alle gleichzeitig zur Arbeit fahren wollen...
Nameless
25.04.2017, 15.01 Uhr
Ich sehe es genau so.
Das erste "Elektroauto" wurde um 1835 erfunden.
Wir leben in 2017 und noch immer konnten sie sich nicht wirklich durchsetzen.

Davon abgesehen sollte man sich mal Gedanken machen, über dir Herstellung von Akkumulatoren, in einer so utopischen Stückzahl.
Was erzeugt nun mehr Umweltbelastung?
Ein Verbrennungsmotor der 100000km zurück legt oder die Herstellung eines Solchen Akkus?
Wobei genau genommen die Akkus kaum mehr als 100000km schaffen werden und ein Verbrennungsmotor unter Umständen mit 400000km noch immer läuft.

Hinzu kommt das wie schon angesprochene Stromnetz welches für solche Energie Mengen noch Jahrzehnte im Ausbau braucht und auch dieser Strom muss erst erzeugt werden.

Wen man dann noch liest das die Brennstoffzelle als Alternative in den Kinderschuhen steckt, Denkt ich sofort an Frau MERKEL, für die Internet Neuland ist.
Das Thema Brennstoffzelle im Automobilbereich Speziell Wasserstoff gab es schon vor Gefühlten 50 Jahren nur hat man aufgehört damit zu experimentieren aber NEU ist es nicht.
I.H.
25.04.2017, 15.12 Uhr
Nur Experten unterwegs
"Dann wiederum dürften aber nicht alle gleichzeitig zur Arbeit fahren wollen..."

Das ist in der Praxis niemals der Fall! Und selbst wenn, was juckt das die Akkus? Oder möchten Sie, dass wir alle mit Stecker in der Steckdose zur Arbeit fahren? Ich würde vorschlagen, Sie denken noch mal in Ruhe darüber nach.

@h3631, reiten Sie noch mit dem Pferd in den Kolonialwarenladen? Das war damals um ein vielfaches billiger als ein Automobil. Ein gutes, brauchbares E-Auto kostet schon heute genau so viel wie ein Golf mit Sonderausstattung Radio. Tendenz fallend!
Paulinchen
25.04.2017, 15.29 Uhr
Wer soll das bezahlen???
Die deutsche Automobilindustrie trägt Verantwortung für viele hunderttausend Beschäftigte. „Sie ist kein Staatsbetrieb, der trotz ständiger Verluste immer wieder frisches Geld erhält“, so der VDA Präsident und Autolobbyist Matthias Wissmann.

Nur der Dieselmotor ist nach seiner Aussage und diese unterstreichen die Automobilbauer, sei in der Lage, mit synthetischen Antriebsstoffen zu fahren, bzw. diese zu verbrennen. Womit sollen denn die Autobauer Geld verdienen, wenn morgen der Bau von Verbrennungsmotoren von der Politik und insbesondere von den GRÜNEN verboten würde? Verbieten wir die GRÜNEN und hätten deren Parteivermögen zur Verfügung, dann könnten die Automobilwerke noch am selben Tag ihre Pforten schließen. Herr H. Peter hat durchaus mit seiner Feststellung recht, wenn er sagt, dass nicht jeder Häuslebesitzer vor seinem Haus eine Ladestation haben wird und kann.

Auch zeigt uns die heutige Parkplatzsituation schon, wann kann ich denn überhaupt vor meiner Wohnung/Haus parken? So ganz nebenbei sei hier mal gesagt, dass eine solche private E-Tankstelle für ein Eigenheimbesitzer mit ca 7.500,- bis 9.000,-€ Kosten zu haben ist. Der Ruf nach solchen E-Tankstellen wird ja immer lauter. Nur wer da glaubt, dass diese zum Nulltarif errichtet werden, der irrt gewaltig. Denn schon heute zahlen wir mit dem gegenwärtigen Strompreis alle fleißig mit. Denn vom Preis einer kw/h gehen ca. 57% an Vater Staat ab und das bei einem Überangebot von Strom.

Was sagte doch Frau Prof. Claudia Kempfert, vom DIW Berlin, kürzlich? „Schon heute könnten in Deutschland alle Arten von Kraftwerken stillgelegt werden, da die Windenergieanlagen in Deutschland, mehr als ausreichend sind. Alles was jetzt noch an Windkraftanlagen kommt dient nur dem Gewinn der Energieriesen mit dem Export von Strom, in alle Windrichtungen“.

Herr Wissmann sagte gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen“ auch noch: „Der neueste Diesel hat in Sachen Stickoxid-Ausstoß einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Es hängen lediglich 4 Prozent der Feinstaub-Emissionen mit dem privaten Kraftverkehr zusammen.“ Den Dieselmotor hält M. Wissmann sogar für unerlässlich, wenn es darum geht, europäische Emissionsziele zu erreichen. „In weniger als vier Jahren sollen die Neuwagenflotten der Hersteller im Durchschnitt 95 Gramm des Treibhausgases Kohlendioxid je Kilometer emittieren.“ Statt Fahrverboten schlug Wissmann vor, den Verkehr flüssiger zu machen, indem vermehrt die grüne Welle eingeführt werde. (Na da kommen die Verantwortlichen in Nordhausen ganz bestimmt schwer ins Grübeln.) „Das verhindert Staus, wirkt auf den gesamten Pkw-Bestand und bringt die Emissionen deutlich nach unten.“ Zudem solle die Digitalisierung dazu genutzt werden, um den Verkehr bei der Suche nach Parkplätzen zu verringern. Busse und Taxis sollten möglichst rasch auf die neuesten Modelle umgestellt werden.
Mich würde ja mal brennend interessieren, was all die Totengräber des Dieselmotors sagen würden, wenn sie ab 01.05.2017 statt 42, ….% Lohnsteuer plötzlich 70,5% Lohnsteuer berappen müssten, damit die Elektromobilität forciert werden kann?
Also –woher nehmen und nicht stehlen liebe Befürworter der E-Mobilität?? Vor dem Kassieren, steht noch immer das INVESTIEREN!
Bodo Bagger
25.04.2017, 15.29 Uhr
Sich mit den techischen Gegebenheite der Materie zu
zu beschäftigen, H. Potz empfehle ich Ihnen dringend...

Das was Sie offenbar nicht kennen oder schlichtweg negieren ist die Begrifflichkeit Residuallast.
Was Sie weiterhin negieren ist die Tatsache, dass diese elektrische Energie erst einmal erzeugt werden muss.

Die dazu gehörige, unter optimalen Bedingungen gültige Rechnung habe ich Ihnen dargelegt.

Fakt ist, dass selbst bei optimaler Verteilung von Lade und Entladevorgang über den Tag derzeit für diese Vision immer noch 20 GW erzeugungskapazität fehlen.

Setzt man jetzt realistischere Szenarien der Fahrzeugnutzung an (Rush Hour und Peak Use) und berücksichtigt die Volatilität der preferierten Erzeuger (EE werden von der Netzargentur mit 5% gesicherter Verfügbarkeit kalkuliert), sollte die zu installierende Erzeugerkapazität mit 400 GW berücksichtigt werden.

Entsprechende, weiterführende Informationen und Online Lastgänge der verschiedenen konventionellen und erneuerbaren Erzeuger können Sie gern dem Green Think Tank AGORA Energiewende entnehmen.
N. Baxter
25.04.2017, 15.30 Uhr
Henne - Ei
irgendwann und irgendjemand muss mal den Anfang machen.
Anstatt in Rüstung sollte man lieber mal kräftig in Forschung investieren. Wer sagt denn nicht, dass in absehbarer Zeit bspw. der Wirkungsgrad von PV-Modulen signifikant steigt?? Die jährliche weltweite Sonneneinstrahlung liegt bei Faktor 1E+05 über dem was an Bedarf notwendig ist. Oder auch Atomenergie, vielleicht findet man eine geniale Lösung für das Restmüllproblem. Meinentwegen auch Fusion, ok mag vielleicht noch viele Dekaden dauern aber wenn man heute nicht anfängt kann man morgen kein Erfolg feiern.

P.S. Die GRÜNEN mag ich trotzdem nicht, aber eben neue Technologien!
Bodo Bagger
25.04.2017, 15.31 Uhr
Experten unterwegs...
H. Potz, als kleiner Nachtrag, ich bin Dipl. Ing. Maschinenbau und arbeite seit Jahren in der Energietechnik...

Und Sie so?
Paulinchen
25.04.2017, 16.59 Uhr
Druckfrisch aus Berlin
Berlin – Als Konsequenz aus dem VW-Skandal sollen neue Fahrzeugmodelle auch in Deutschland künftig von europäischen Kontrolleuren überprüft werden – doch die Bundesregierung lehnt laut „SZ“ Brüssels Pläne ab.

(Siehe Zeitung mit den vier Buchstaben)
eduf
25.04.2017, 21.00 Uhr
Wer produziert die Ladeenergie?
Stellen Sie sich vor, im Jahr 2020 gibt es die von der Bundesregierung prognostizierte eine Million Elektroautos. Nun stellen wir uns vor, es ist ein trüber Dezembertag in 2020, es ist windstill, unter Null Grad, alle konventionellen Kraftwerke laufen und um 20:00 Uhr beginnen 1/3 der Elektroautobesitzer ihr Mobil zu laden. 2/3 laden normal mit etwa 3 KW und 1/3 verfügen über eine Schnellladestation die ihr Auto mit etwa 10 kW aufladen.

222.222 x 3 kW + 111.111 x 10 kW = 1.777.777 kW also rund 1,8 MW (dies ist die Ledistung eines größeren konventionellen Kraftwerks)

Ich bin kein Elektroingenieur, aber könnte es da nicht passieren, dass dann in Deutschland das Licht ausgeht?

eduf
eduf
25.04.2017, 21.31 Uhr
Korrektur
Leider ist mir ein Schreibfehler unterlaufen.
Richtig 1,8 GW oder 1.800 MW
Sorry

eduf
Andreas Dittmar
26.04.2017, 01.09 Uhr
Öko, koste es was es wolle
@eduf Erwarte von Linken und Grünen nicht zuviel, besonders wenn es um Grundrechenarten oder um logisches Denken geht. Da wurden die in der Schule immer Kreide holen geschickt. Ein weiterer Aspekt wäre die Entsorgung der Akkus. Die enthalten meistens Schwermetalle. Es wird was in die Welt gesetzt, wo man ordentlich Fördermittel kassiert aber nie zuende gedacht.
RaWu
26.04.2017, 07.23 Uhr
Das Blatt mit den vier Buchstaben
ist nicht als Hort der ewigen Wahrheit bekannt.

Zur Wiederholung:
Die Grenzwerte sind von Menschen gemacht.
Es ist völliger Quatsch, an denen rumzuschrauben, wenn es keine Möglichkeiten gibt, sie auch zu erfüllen.

Es ist richtig, gegen diesen Quatsch der EU ein Veto einzulegen. An die grünen Spinner: Zieht doch nach China und kämpft dort für atembare Luft.

E-Mobilität mit den aktuiellen Akkus ist völlig daneben. Die Energiedichte reicht einfach nicht. Obendrein sind die Stromnetze nicht ausreichend für das Aufladen einer bedeutenden Zahl von E-Mobilen. Das dauert noch mind. 10 Jahre. Die Brennstoffzelle gibt es schon und wird eingesetzt. Aus der Niesche schafft es sie nicht, da die Stromkonzerne mächtiger sind und abkassieren wollen.

LKW mit Oberleitung auf der Autobahn? Einen größeren Blödsinn habe ich selten gelesen. Wozu gibt es die Eisenbahn? Wer soetwas fördert, gehört verdroschen.

Atom-Kraftwerke mit verringerten Restmüllproblem gibt es schon. einfach mal hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Generation_IV_International_Forum
Übersetzung für grüne Leser: Die Reaktoren können mit dem Castoren-Inhalt gefüttert werden. Das Endlager-Problem tendiert dann gegen unbedeutend.

Um noch abschließend auf den "bösen Diesel" einzugehen: Die aktuellen Benziener stoßen Schadstoffe in vergleichbarer Menge aus, nur eben bei höherem Verbrauch. Wie toll...
I.H.
26.04.2017, 07.24 Uhr
Boooaaaahhh, ey,
1800 MW werden 2020 gebraucht! Das ist für nnz Kommentatoren wie eduf und Andreas Dittmar und nnz-Kommentar-Ingenieure wahrscheinlich ne unvorstellbar große Zahl. Für richtige Ingenieure aber Gott sei Dank nur ein Peanuts. Allein das Kraftwerk Jänschwalde hat nämlich schon 3000 MW!

Seit wann sind Kapazitäten Gott gegeben oder in Stein gemeißelt? Wenn Millionen neuer PKW zukünftig in China oder Indien auf die Straße kommen muß die Förder- und Raffinneriekapazität begrenzter fossiler Rohstoffe auch erhöht werden. Und bei Strom soll das ein Problem sein? Lachhaft.
Bodo Bagger
26.04.2017, 09.03 Uhr
@plotz
bevor Sie sich weiter der Lächerlichkeit preisgeben, sollten Sie sich erst einmal mit den entsprechenden mathematischen Dimensionen und Exponenten befassen und diese auch verstehen lernen.

Ich schrieb, und leitete richtigerweise eine, gemessen an der derzeit installierten Erzeugerkapazität, Fehlmenge von ca. 20 Gigawatt her. Das entspricht in etwa der Menge, die derzeit an erneuerbaren Energien in Deutschland überhaupt installiert ist. Berücksichtigt man dabei, dass die Elektromobilität zusätzlich zu derzeit schon installierten Kapazität notwendig ist ergibt sich die Problematik, dass eine Umstellung auf Elektroantrieb, egal ob Batterie oder wie auch schon vorgeschlagen Leitungsgebunden ca. 100 Gigawatt neu zu installierender Erzeugerkapazität erfordert.

Wie Sie diese Kapazität auf Basis der derzeit verfügbaren, erneuerbaren Technologien in Deutschland umsetzen wollen, ohne einen künstlichen Mangel und damit verbundene Inmobilität zu erzeugen, sollten Sie dann entsprechend auch erläutern.

Im übrigen lese ich aus Ihren Zeilen viel Meinung, aber wenig bis keine Ahnung und fachliche Substanz.
I.H.
26.04.2017, 09.26 Uhr
Es wird einfach nicht besser
Lieber Herr thümmel, es tut mir sehr leid, aber ich kann in Ihren Ausführungen leider nichts Richtiges finden. Ihre Behauptungen basieren leider nicht auf Fakten. Sie geben zum Beispiel die Kraftwerksleistungen Deutschlands mit 80GW an. Das sind entweder die Zahlen von 1974 oder sie haben sie frei erfunden. Die Kraftwerksleistungen liegen heute bei knapp 200 GW.

Wie Sie auf 20GW "Fehlleistung" kommen, wenn Sie von vorn herein 120 GW Leistung unterschlagen, weiß vermutlich nur der Geier. Auch scheint Ihnen völlig fremd zu sein, dass man Kraftwerksleistungen erhöhen kann. Und wo behaupte ich, dass nur "grüner Strom" verwendet werden darf? Das haben Sie sich doch auch nur ausgedacht.

Als studierter Ingenieur habe ich gelernt, nach technischen Lösungen zu suchen. Das vermisse ich bei Ihnen komplett. Sie scheinen leider zu denen zu gehören, die auf den Projektsitzungen nicht nach Lösungen, sondern nur nach Problemen suchen. So wird das leider nichts Herr Thümmel!
N. Baxter
26.04.2017, 10.06 Uhr
die Herren, bitte zum Größenvergleich:
also gemäß Frauenhofer ISE liegt in D folgende Netto-Leistung an regenerativen Energien an:
-Solar 40,86 GW
-Wind offshore 4,29 GW
-Wind onshore 40,30 GW
-Biomasse 7,07GW
-Wasserkraft 5,06 GW

Das Rechnen überlassen ich jeden selbst, da auch ich nun wieder meiner Ingenieurstätigkeit nachgehen muss.
I.H.
26.04.2017, 10.29 Uhr
So ist es,
und das sind wie bemerkt nur die Regenerativen. Und nun addiere man Kohle, Gas, Kernkraft,.... dazu, und man kommt heute schon locker irgendwo bei 200 GW raus.
Mueller13
26.04.2017, 11.09 Uhr
@ Jörg Thümmel - don't feed the troll
Ich mache auch mitunter den Fehler auf die Kommentare von "H. Plotz" zu antworten. Man sollte den Unsinn in seiner Pracht einfach stehen lassen. Das hatte ich im gestern bei einem anderen Beitrag geschrieben:

"@ H. Plotz - wieder ein wertvoller Kommentar ,-)
Ich finde Ihre qualifizierten und durchdachten Kommentare immer als Bereicherung. Ein Beispiel wertvoller Diskussionkultur. (I/off) Würde es Ihnen etwas ausmachen im Zweifel auf die Argumente des Diskussionspartners einzugehen, anstatt "heiße Luft" zu fabrizieren?"

Ich vermute auch, dass viele sich nicht vorstellen können, wie "fragil" unser Stromnetz eigentlich ist und das es derzeit sehr auf Kante gestrickt ist. Hervorgerufen durch die Aufnahme von "erneuerbaren" Energien bei gleichzeitiger Absenkung der zuverlässigen Atomkraft haben wir ein Grundlastproblem. Was viele auch völlig mißachten, dass wir de facto für jede MWh "erneuerbare" Energien eine MWh konventionelle Energie in Hinterhand aufbauen müssen, da die "erneuerbaren" halt nicht zuverlässig sind.
Das Ganze ist im übrigen kein temporäres Problem, sondern verfolgt uns schon über ein Jahrzehnt, anbei ein kleiner Überblick:

2008:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1617636/Deutsche-Stromnetze-nah-am-Kollaps.html

2012:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/stromversorgung-dem-kollaps-knapp-entgangen-11651935.html

2017:
http://www.rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutsches-stromnetz-schrammt-am-blackout-vorbei-aid-1.6636489

Klar kann man Kraftwerkskapazitäten aufbauen. Aber erstens passiert so etwas schwerlich über Nacht und zweitens müssen wir darauf achten die Stabilität im Netz zu gewährleisten. Noch mehr unsichere Lieferanten (Wind, Sonne) können wir uns nicht mehr leisten. Und was sind die Alternativen? Braunkohle? Steinkohle? Atom?
Bodo Bagger
26.04.2017, 11.23 Uhr
installierte Leistung vs. durchschnittliche Einspeisung
dumm nur, dass die installierte Leistung nichts über die tatsächlich verfügbare Leistung aussagt. Dazu müsste man das ganze um den Zeitfaktor erweiteren um zu sehen, dass die von Ihnen beschriebene installierte Leistung laut AGORA Energiewende im Jahresschnitt eben nur um die 20GW an Einspeisung erbringt.

Um bei der von Ihnen benannten Quelle Frauenhofer ISE zu bleiben...

Solar Installiert 46,3 / tatsächliche Einspeisung heute 5,79 = 12,5%
WKA installiert 41,1 / tatsächliche Einspeisung heute 2,19 = 5,3%

die entehende Lücke wird tagesaktuell zu 90% aus Kohle, Kernkfraft und Importen gedeckt.

Sprich installierte Leistung ist allenfalls ein Gradmesser für die Ressourcenverschwendung der EE. Sie können auch 1000 GW an Kapazität installieren, wenn dunkel und windstill, dann keine Einspeisung... Den ganzen Taschenspielertricks wie nicht existierenden Pumpspeichern, Batteriespeichern, potemkinschen Lageenergiespeichern und den imaginären norwegischen Fjellspeichern und Smartgrids zum Trotz.

Übrigens kostet die deutschen Stromkunden die derzeitig Energiepolitik jährlich 25 Milliarden Euro an als EE Umlage getarnten Subventionen. Das ganze läuft bereits sein 15 Jahren und läuft noch weiter für 20 Jahre..... erweiterte Transferzahlungen wie Regel- und Netzentgelde noch nicht eingerechnet....
Übrigens auch nachzulesen auf der Seite des Frauenhofer ISE....
I.H.
26.04.2017, 12.10 Uhr
Das ist leider wieder falsch
"...Sie können auch 1000 GW an Kapazität installieren, wenn dunkel und windstill, dann keine Einspeisung."

Das ist leider wieder nicht richtig Herr Thümmel. Denn Sie unterstellen, dass ausschließlich Solar und Wind installiert werden. In Folge der bisherigen Diskussion hätten Sie aber eigentlich erkennen müssen, dass mit Stand heute allein 60% der Kapazität herkömmlich fossil oder mit Kernkraft erzeugt werden. Als Ingenieur weiß man eigentlich auch, dass sich dort auch Wirkungsgrade verändern.

Ich denke wir haben jetzt auch genug herausgearbeitet, dass Ihre Zahlen von 20GW regenerativ und 60GW herkömmlich (80GW gesamt nach Ihrer Darstellung) ganz einfach nicht stimmen. Selbst wenn wir die von Ihnen so verteufelten Regenerativen komplett unberücksichtigt lassen, bleiben 120GW Herkömmliche. Denn selbst Sie werden zugeben müssen, dass Kohle-, Kern-oder Gaskraftwerke auch bei Dunkelheit und Windstille arbeiten können.

Und mal nebenbei, Ihnen sind 25 Milliarden für erneuerbare EE zu viel. Was glauben Sie, was uns ein Gau in einem Kernkraftwerk oder einem Endlager kostet? Haben Sie da eine Vorstellung drüber? Falls nicht, fragen Sie doch mal die Japaner.
Bodo Bagger
26.04.2017, 13.30 Uhr
@plotz
Die 20GW beziehen sich auf die Lücke zwischen im Markt stehenden Kapazitäten und der für die e-Mobilität notwendigen Kapazität.

Die vom ISE veröffentlichten Zahlen berücksichtigen dagegen auch die sogenannten Kaltreserven, sprich Kraftwerke, die derzeit aus diversen Gründen nicht im Markt sind. Ein guter Orientierungspunkt dazu ist immer der tägliche Lastgang.

Sei es drum, und wir bleiben bei den Zahlen des ISE, so hat Deutschland exakt 198,45 GW installierte Leistung. Davon entfallen auf volatile Quellen (Wind und Sonne) 91,68 GW vorbehaltlich derer tatsächlichen Erzeugungsverfügbarkeit. Diese knappe Hälfte der Erzeugungskapazität konnte in 2016 aber lediglich mit 24% zur gesamten erzeugten Energiemenge beitragen.

Eine Erzeugung aus Kernkraft und oder fossil thermischen Quellen wäre zwar wünschenswert, wird aber in Deutschland nicht zu realisieren sein, ebensolches trifft auf die Installation weiterer konventioneller Kapazitäten zu.

Wirkungsgradsteigerungen im konventionellen Bereich gehen nur über Erhöhung der Dampfparameter bzw. der Masseströme. Beides ist technisch ausgereizt bzw. die existierende Forschung dazu (750°C Thermie im GKM wurde beendet)

Ein GAU kostet in der Regel gar nichts, bzw. nicht mehr, als den Anlagenwert im Falle einer totalen Abschreibung.
Ein GAU ist der Größte Anzunehmende Unfall, ist auslegungsbestimmend für das gesamte Anlagendesign und gemäß Auslegung wird keine Aktivität freigesetzt.
Auch hier empfehle ich Ihnen, sich erst einmal mit der korrekten Terminologie und Definition der Begrifflichkeiten auseinanderzusetzen und diese zu verwenden. Wovon Sie sprechen ist ein auslegungsüberschreitender Störfall.
Wie dieser im Bezug auf Japan in Deutschland passieren soll, müssten Sie schon genauer erklären...
Peppone
26.04.2017, 13.31 Uhr
wird schon klappen
Das Thema Ausbau Energienetze ist ja nicht neu. Und die Elektroautos werden nicht alle an einem Tag ausgeliefert.
Sollte wider Erwarten wirklich Strom knapp werden, verkaufen Tschechen oder Franzosen bestimmt gern bis in Boxberg eine neue Turbine steht.
Bodo Bagger
26.04.2017, 13.40 Uhr
Wirkungsgrad
wie Sie in existierenden fossil thermischen bzw. nuklearen Anlagen den Wirkungsgrad steigern wollen, dass müssen Sie mal genauer erklären.
Bodo Bagger
26.04.2017, 13.48 Uhr
Kosten
übrigens die Kosten für den multiplen, auslegungsüberschreitenden Störfall in Japan werden mit 200 Milliarden EUR beziffert.

http://www.n-tv.de/politik/Fukushima-Kosten-steigen-auf-200-Milliarden-article19215746.html

Selbst angenommen, diese verdoppeln sich, liegt man dort bei 400 Milliarden. Diese nehmen sich doch gegenüber 875 Milliarden an EE Umlage für die erneuerbaren Erzeuger recht passabel aus.
Andreas Dittmar
26.04.2017, 21.02 Uhr
Zu viele Baustellen
Auch wenn man das Leistungsproblem am Ausgang der Kraftwerke irgendwann mal final lösen kann, geht es weiter bis zur "Schnellladesäule". Je mehr Elektro"flitzer" es gibt, desto mehr Ladesäulen benötigt man. Je geringer die Reichweite, desto dichter muß das Netz sein. Das man sich hier auf ein oder zwei Systeme einigen sollte was die Steckverbinder betrifft und die Ladezeit im überschaubaren Bereich hält, um nicht die Autos, die meiste Zeit ihres Lebens an die Säule bindet, sollte auch beachtet werden. Auch die Energienetze an denen die Ladesäulen hängen müssen der zusätzlichen Belastung standhalten. Mit Aussteigen und drücken des Start-Button einer E-Tank-App auf dem Handy wird das Problem mit Sicherheit nicht gelöst. Vielleicht muß man auch das eigene Fahrverhalten ändern, also lange Strecken mit der Bahn und am Zielort die Elektromobilität nutzen. Das muß dann aber für jeden finanzierbar sein.
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