Am Nachmittag informierte der kurzfristig im Kyffhäuserkreis gebildete Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SaE) über die Lage nach dem Dauerregen im Kyffhäuserkreis...

Der erste Beigeordnete Raimund Scheja (CDU) und Verwaltungsleiter Dr. Heinz-Ulrich Thiele hatten, in Abstimmung mit der Landrätin (noch auf Urlaubsreise) zu der Pressekonferenz geladen.

Zuerst dankte Scheja den vielen Einsatzkräften von Freiwilliger Feuerwehr, DRK und THW für ihren teils über Nacht geleistete Arbeit, bei Auspumpen von Kellern, Sicherung von Dämmen und ähnlichem. Dann übergab er das Wort an den Leiter der SaE Dr, Thiele, der sich zuerst dem Dank an die Rettungskräfte erneuerte.

Der SaE ist eine Arbeitsgruppe, die unterhalb des Katastrophenschutzes steht. Zu dem Stab gehören u.a. von der Polizei Polizeioberrat Hartmut Wachtel, Leiter der Polizeiinspektion Sondershausen, Heinz-Ludolf Klopsch als Leiter Ordnungsbehörde, Peter Ortlepp als Kreisbrandinspektor, Volker Stietzel als Leiter Zentralamt und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unteren Wasserschutzbehörde und des Straßenwesens.

Der Stab hat bereits zwei Mal getagt wird nächsten Morgen nochmals zusammentreten. Im Obligt die Beobachtung der Pegelstände an den Flüsse und die Koordination mit weiteren Behörden Forst und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TULG). Letztere ist zuständig für die Gewässer 1. Ordnung, wie Wipper und Unstrut.

Wachtel:
Danke für die gute Zusammenarbeit. Zum Glück musste die Polizei noch nicht eingreifen, stand aber bereit wenn es um die Bereitstellung von Schutzzonen gegangen werden. In Reserve hatte man in der Nacht noch 15 Mitglieder der Bereitschaftspolizei, die bis um 02:00 Uhr noch zur Hilfe bereit standen. Es waren die Mitglieder die gleich nach der Hausbegehung in der Flüchtlingsunterkunft (kn berichtete) vor Ort geblieben waren.

Klopsch:
In einer Alarmverordnung ist geregelt, wann wer bei solchen Ereignissen was zu tun hat. Bisher ist nach dieser Alarmverordnung noch nicht die Stufe 1 ausgerufen worden (wie in ganz Thürringen). Bei den Wasserständen ist gerade mal die Meldestufe erreicht worden.

Trotzdem gab es schon einige Dinge für FFW, DRK und THW zu tun. In der Ankerallee von Artern mussten zwei Ölkannen mit Heizöl gesichert werden. Mehr Aufwand war in Göllingen bei der Sicherung des Deiches notwendig. Im Einsatz waren Feuerwehren der Gemeinde Kyffhäuserland und Bad Frankenhausen. Hier musste bis 02:00 Sandsäcke gestapelt werden, um den Damm zu sichern.

Wegen Unterspülung einer Fachwerkscheune in Bebra wurde gestern in Sondershausen gegen 18:00 Uhr vom THW die Scheune kurzfristig abgerissen. Die Scheune war wegen der Einsturzgefahr zum Problem für die Öffentlichkeit geworden.

Zahlreiche Keller mussten leergepumpt werden, so auch im Reiterhof in Seega und weiteren Orten.
Rund 100 Kinder einer Jugendfeuerwehr aus Berlin holten sich in ihrem Zeltlager auf dem Straußberg im wahrsten Sinne des Wortes nasse Füße und musste mit neuen Zelten an anderem Standord vom THW versorgt werden.

Ortlepp:

Die FFW des Kreises hatten 50 Ereignisse zu bearbeiten, vor allem im Ostteil des Kreises, so v beim Auspumpen von Kellern. Ein Problem konnte man noch nicht klären. Auf der Wipper ist ein drei Meter langer Stamm mit 60 cm Durchmesser unterwegs, der noch nicht geborgen werden konnte. Hier wird an den Brücken gesichert, dass der Stamm nicht zum Hindernis wird oder gar die Brücken zu schädigen. Probleme bereit noch einen Straße in Göllingen (Schacht), die wegen Unterspülungen gesperrt werden musste.

Stietzel:

Auch wenn die Schüler in den Ferien sind, hatten nicht nur die Hausmeister der Schulen einiges zu tun. Alle Schulen wurden auf Wasserschäden untersucht und bei gleich neun Schulen wurde man fündig. Die Wasserschäden sind in verschiedenen Größenklassen von leichter Durchfeuchtung bis schwerem Wasserschaden.

Betroffen sie die Grundschulen in Hohenebra, Wiehe, Bottendorf, Bad Frankenhausen, Artern, Haus 2 ehemalige Bibliotheksschule Sondershausen, Zwei-Felderhalle Bad Frankenhausen, Kyffhäusergymnasium Haus 2 Bad Frankenhausen und die Regelschule Bad Frankenhausen.

Erste Maßnahmen wurden eingeleitet und auch bereits Firmen beauftragt. Vorher wurde noch ermittelt, auf welchem Wege kam das Wasser ins Gebäude, denn es muss nicht immer das Dach sein. Stiezel dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz.

Thema Flutkanal

Der Flutkanal der die Unstrut bei Artern entlasten könnte, wurde noch nicht geöffnet, obwohl bereits alle Vorkehrungen (notwendige Straßensperren) aufgestellt wurden.
Weisungsberechtigt dazu ist nur die TULG und nicht der Kyffhäuserkreis.
Diskutiert wurde ein Leserbrief, den kn veröffentlicht hatte (ZUR LAGE IN ARTERN Jetzt steuert auch Artern dem Hochwasser entgegen!).
Das in Artern Keller voll Wasser laufen muss nicht allein am hohen Wasserstand der Unstrut liegen, so die Meinung.

Bildergalerie-Update
Die Wipper heute um 18:45 und die Bebra um 10:45.