Die IG BAU kritisiert die Zunahme der prekären Beschäftigung. Anteil „atypischer“ Jobs im Landkreis auf 38 Prozent gestiegen. IG BAU kritisiert Schieflage am Arbeitsmarkt im Kyffhäuserkreis. Dazu diese Meldung der IG Bau...

Immer mehr unsichere Jobs: Rund 8.800 Menschen im Kyffhäuserkreis arbeiten in
Teilzeit, Leiharbeit oder haben einen Minijob als alleiniges Einkommen. Damit ist der
Anteil der so genannten atypischen Beschäftigung an allen Arbeitsverhältnissen im
vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 38 Prozent gestiegen.

Das kritisiert die IG
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine aktuelle
Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die die Entwicklung am Arbeitsmarkt im
Kyffhäuserkreis seit dem Jahr 2003 untersucht hat. Damals lag die Quote atypischer
Jobs noch bei 25 Prozent.


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In Branchen wie der Gebäudereinigung sind Teilzeit- und Minijobs an der Tagesordnung.

IG BAU-Bezirksvize Harald Buntfuß spricht von einem „Alarmsignal an die Politik“: „Es
kann nicht sein, dass wir einerseits einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, aber
andererseits so viele Menschen in prekären Verhältnissen arbeiten“, sagt Buntfuß. Hier
sei „grundsätzlich etwas in Schieflage geraten“. Der unbefristete Vollzeit-Job müsse
dringend wieder zum Normalfall werden, fordert die IG BAU Nordthüringen.

Nach Angaben der Böckler-Stiftung hat im Kyffhäuserkreis besonders die Teilzeit-
Beschäftigung drastisch zugenommen: Arbeiteten 2003 noch etwa 3.600 Erwerbstätige
in Teilzeit, waren es 2016 bereits rund 6.100 – ein Anstieg von 69 Prozent. „Gerade für
Frauen ist es nach einer Familienpause enorm schwer, wieder voll in den Beruf
einzusteigen. Gegen die Teilzeit-Falle brauchen wir endlich ein verbrieftes
Rückkehrrecht in Vollzeit“, ist Harald Buntfuß überzeugt.

Ein entsprechender
Gesetzentwurf der großen Koalition war in diesem Frühjahr am Widerstand der Union
gescheitert