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Mi, 19:57 Uhr
16.08.2017
Neues aus Bad Frankenhausen

Besuch bei der „Eule“

Wer die regionalen Medien aufmerksam verfolgt, konnte Mitte Juni folgendes erfahren: „ Schon anderthalb Jahre ist es her, daß die Große-Strobel-Orgel die Unterkirche und Bad Frankenhausen verlassen hat; seither ist sie in der Orgelbauwerkstatt Hermann Eule in Bautzen und wird von Grund auf saniert. Und weil wir so sehr vermissen, haben wir beschlossen, einmal in die Werkstatt nach Bautzen zu fahren, unsere Orgel zu besuchen und die Werkstatt zu besichtigen, So Peter Zimmer in seinem Leserbrief.“...

Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer) Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer)

Orgelwerkstatt Eule

Wer die regionalen Medien aufmerksam verfolgt, konnte Mitte Juni folgendes erfahren: „ Schon anderthalb Jahre ist es her, daß die Große-Strobel-Orgel die Unterkirche und Bad Frankenhausen verlassen hat; seither ist sie in der Orgelbauwerkstatt Hermann Eule in Bautzen und wird von Grund auf saniert. Und weil wir so sehr vermissen, haben wir beschlossen, einmal in die Werkstatt nach Bautzen zu fahren, unsere Orgel zu besuchen und die Werkstatt zu besichtigen.“
Wer sich für solch eine - eher seltene - Betriebsbesichtigung interessiert, sollte sich melden – 23 Teilnehmer trafen sich am 12. August zu diesem besonderen Ausflug. Es war eine bunte Mischung aus Gemeindegliedern und interessierten Bürgern.

Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer) Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer)

Dirk Eule erläutert die Herstellung einer Metall Orgelpfeife

Da ja Bautzen etwas entfernt von Bad Frankenhausen liegt, ging es früh um 6.00 Uhr los, die Fahrt verlief ohne Stau und so konnte uns der Firmenchef Dirk Eule pünktlich um 10.00 Uhr begrüßen. Die Teilnehmer erlebten eine aufschlussreiche Führung durch die einzelnen Produktionsabteilungen.

Es wurde deutlich, dass im Orgelbau sowohl nach alten traditionellen Methoden gearbeitet wird, aber auch das gesamte Spektrum heutiger Technik (z. B. elektronische Steuerungen) zum Einsatz kommt – je nach dem jeweiligen zu sanierenden oder neu zu fertigenden Instrument. So werden die Bleche für die metallischen Orgelpfeifen entsprechend der jeweiligen Zusammensetzung Blei-Zinn selbst hergestellt in den unterschiedlichsten Dicken – bis zu 0,3 mm Stärke; die Pfeifen selbst werden in Handarbeit geformt und gelötet, von der kleinsten (nur einige Millimeter groß) bis zur 5 m größten. Natürlich gibt es auch modernste, elektronisch gesteuerte Bearbeitungsmaschinen. Neben Metall wird Holz, feinstes Ziegenleder, Filz u.a. eingesetzt.

Herr Eule erklärte uns die Fachbegriffe für uns Laien sehr anschaulich, so dass mancher nun endlich begriff, wie der Ton entsteht, wenn die Taste gedrückt wird und es dann über Registerzüge Abstrakten, Windladen bis zur einzelnen Holz- oder Metallpfeife geht. Interessant war auch ein kurzer Blick in die Firmengeschichte, besonders die Zeit zwischen 1945 und der Wende. Zu DDR-Zeiten wurde der Betrieb zwangsverstaatlicht, erhielt einen „nichtfachlichen“ Betriebsleiter, der aber schon nach einem Jahr aufgab, so dass die Mutter von Dirk Eule als Betriebsleiter die Orgelwerkstatt übernahm (eigentlich in ihrem eigenen Betrieb).

Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer) Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer)

Frankenhäuser Orgel in Arbeit

Heute hat die Orgelbaufirma Eule 47 Mitarbeiter. Zur Zeit sind 9 Projekte in Arbeit, u.a. eine große historische Orgel in Graz und der Neubau der Orgel für den Kulturpalast in Dresden. Auch an Teilen der Strobelorgel wird schon gearbeitet, wie sich die Besucher überzeugen konnten. Die erste große Lieferung wird am 21. Oktober nach Bad Frankenhausen auf die Reise gehen (Informationen werden noch erfolgen!).

Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer) Besuch bei der „Eule“ (Foto: Peter Zimmer)

Moderne Technik - Elektronik

Nach der Besichtigung und Mittagessen wurden der Reisegruppe in einer Stadtbesichtigung die schönsten Seiten von Bautzen vermittelt – und as in einer Form, wie man es sich nicht besser wünschen konnte – informativ, engagiert, humorvoll, da war einer mit Herz und Seele bei der Sache, es wurde oft herzhaft gelacht, so dass die Zeit viel zu schnell verging. Mit vielen neuen Eindrücken erreichte die Gruppe am späten Abend wohlbehalten wieder Bad Frankenhausen. Nun darf man gespannt sein, wie die Geschichte mit der Großen-Strobel-Orgel weiter geht. Der Termin der Einweihung steht aber schon fest: 23. September 2018, 10.00 Uhr!

Peter Zimmer
Bad Frankenhausen
Autor: khh

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