Thüringer Landwirtschaftsministerin beim Start der Hopfenernte im Hopfenerntezentrum Großenehrich...

Zum Start der Hopfenernte besuchte Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Die Linke) heute das Hopfenerntezentrum in Großenehrich. Hier am Vormittag mit dem Einhängen der ersten Hopfenranken in die Erntemaschine begonnen.

Die Ernte im Elbe-Saale-Gebiet, zu der auch die Hopfenfläche des Kyffhäuserkreises zählt, beginnt in der Regel ab Anfang September und dauert etwa vier Wochen. Dieses Jahr waren es einige Tage später als sonst.


„Dass die Ernteerwartung für dieses Jahr über dem langjährigen Durchschnitt liegt, ist eine gute Nachricht. Vor allem wenn man bedenkt, wie schwer es die meisten Landwirte in Thüringen bei diesem regnerischen Sommer hatten“, sagte Ministerin Keller.

Die Verarbeitung des ersten geernteten Hopfens beginnt. Die Ministerin hängte die erste Hopfenranke ein.


„Aufgrund der Niederschläge ist beim Hopfen ein gutes Wachstum bisher erreicht worden. Aber jetzt muss zur Ernte noch trockene und warme Witterung vorherrschen, damit die Inhaltsstoffe in ausreichender Menge trocken geerntet werden können.“ Das Anbaugebiet Elbe-Saale, zu dem die Hopfenbetriebe der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören, ist mit ca. 1620 Hektar nach der Hallertau in Bayern das zweitgrößte Anbaugebiet in Deutschland.

Hopfenbetriebe und Flächen im Elbe-Saale-Anbaugebiet 2017:
Sachsen: 9 Betriebe mit 446 Hektar Hopfen
Sachsen-Anhalt: 11 Betriebe mit 621 Hektar Hopfen
Thüringen: 10 Betriebe mit 398 Hektar Hopfen


Gerald Becker (Geschäftsführer der Agrar GmbH Großenehrich), Jörg Kamprad (Hopfenplanzenverband Elbe-Saale e.V., Thüringens Landwirtschaftsministerien Birgit Keller, Emelie Otte (Hopfenkönigin des Gebiets Elbe Saale) und Landrätin Antje Hochwind.

Wie viel wird hier in Großenehrich angebaut? Es sind 48 ha und die Menge reicht dicke um den Hopfen für das Bier bereitzustellen, das in einem Jahr im Kyffhäuserkreis konsumiert wird. Die 48 ha sind aber nur ein kleiner teil der Anbaufläche der Agrar GmbH, (1050 ha)
Wussten Sie, dass Deutschland rund 40 Prozent des Weltbedarfs an Hopfen produziert? Schon zu DDR-Zeiten war Hopfen eine Devisenbringer, wie Kamprad kurz zurückschaute. Seit 1955 wird in Großenehrich Hopfen angebaut.


Vor Ort wurden mit der Ministerin dann auch Probleme angesprochen. Nach abernten der zapfenförmigen Früchte bleibt jede Menge Grünzeug übrig. Wohin damit. Wenn man ein Kompostieranlage hat geht das noch. Das Grünzeug einfach Häckseln und auf die Felder ausbringen? Dieses Material wird als Dünger eingestuft und nach Düngemittelverordnung behandelt, mit dem Problem, dass man es nicht sofort ausbringen kann, sondern erst nach die 1. Oktober! Diese Unverständnis der Hopfenanbauer versuchte man im Gespräch der Landwirtschaftsministerin zu vermitteln.


Natürlich wurde nicht nur diskutiert, sondern auch mal gekostet, wie so eine Hopfenklatschale schmeckt. Die Ministerin war übrigens durch ein Buch („Die Bierflüsterin“) schon vorher auf den Geschmack gekommen.