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Di, 12:00 Uhr
10.04.2018
Verkehrsunfallstatistik 2017 vorgestellt

Gemischte Bilanz

Im Jahr 2017 sind auf den Nordthüringer Straßen 8.946 Verkehrsunfälle registriert worden. Das waren 121 mehr als im Jahr davor. Zurückgegangen ist hingegen sowohl die Zahl der tödlich Unfälle als auch die Zahl der getöteten Personen. Weitere Einzelheiten wie immer mit dem bekannten Klick...


Mussten im Jahr 2016 noch 18 getötete Personen verzeichnet werden, so waren es im vergangenen Jahr noch 14. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist um 28 auf 304 zurückgegangen.

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Statistisch gesehen, ereignete sich jede Stunde ein Unfall, alle fünf Stunden ein Unfall mit Fahrerflucht und alle neun Stunden wurde ein Mensch bei Unfällen entweder verletzt oder getötet.

Obwohl die Zahl der Einwohner in den vier Landkreisen von 2006 bis 2016 um knapp 36.000 Personen gesunken ist, stieg die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge beständig an, im Jahr 2016 waren mehr als 257.000.

Nicht verändert hat sich im vergangenen Jahr die Hitliste der Unfallursachen. Spitzenreiter ist die nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit, gefolgt vom Nichtbeachten der Vorfahrt und den Fehlern bei Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie bei Ein- und Ausparken.

Die meisten Unfälle ereigneten sich im September und November, immer freitags, zwischen 10 und 18 Uhr. Unter Einwirkung von Alkohol kam es an den Wochenenden, zwischen 22 Uhr und Mitternacht zu einem erheblichen Anstieg der Unfallzahlen. Bei den verletzten und getöteten Personen liegt die Hauptlast bei den Fahrzeugführern und Bei- oder Mitfahrern, gesunken ist die Zahl der Fußgänger, gestiegen die der Radfahrer.

Erfreulich die Tendenz bei der Personengruppe, die seit Jahren im Fokus von präventiven Maßnahmen und Projekten ist - die "Jungen Fahrer". Hier ist bei den meisten Kennzahlen ein Rückgang zu konstatieren, sowohl bei der Anzahl der Unfälle gesamt als auch bei denen mit Verletzten.

Verdoppelt hat sich die Zahl der Schulwegunfälle und der Unfälle mit Fußgängern. Waren es im Jahr 2016 noch sechs Unfälle, so stieg die Zahl im zurückliegenden Jahr auf 12 an. Lediglich um zwei Prozent gestiegen ist die Zahl der Senioren. 2017 waren 1.595 Menschen älter als 65 Jahre an Unfällen beteiligt, ein Anstieg um zwei Prozent.

Nahezu gleichgeblieben ist die Zahl der Unfallfluchten (1.821=2016 zu 1.827=2017). Nahezu jeder fünfte Unfall stand also im Zusammenhang mit einer Flucht.

Statistik 2017 (Foto: Polizei) Statistik 2017 (Foto: Polizei) Vergleich der Landkreise im Jahr 2017

"Zur Kasse gebeten" wurden im vergangenen Jahr fast 37.000 Personen. Knapp 30.000 davon erhielten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, der "Rest" eine Barverwarnung. Weiter abgenommen hat das Fahren unter Einwirkung von Alkohol. Das wurde im Jahr 2017 391 aufgenommen, davon 130 mal im Zusammenhang mit einem Unfall. Gestiegen ist hingegen das Fahren unter Einwirkung von illegalen Drogen.

Fazit und Ausblick

Die positive Unfallentwicklung in den letzten 10 Jahren hat sich 2017 nicht fortgesetzt. Es gab einen leichten Anstieg von 1,4 % in der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle. Unfallschwerpunkte, die in den letzten Jahren auf den Bundesstraßen 4, B 81, B 85, B 247 und B 249 festzustellen waren, bedürfen weiterhin der Beachtung. Nur so können die Unfallzahlen immer mehr zurückgedrängt werden. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen dabei, außerorts, die
  • B 81, zwischen der Einfahrt Underberg bis Ufeld,
  • B 4 Nordhausen-Sundhausen und Abzweig Hain, zwischen Abzweig Obertopfstedt und Abzweig Wasserthaleben
  • B 85, Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt und Bad Frankenhausen B 247 Mühlhausen und Höngeda
Auf der B 85, im Kyffhäusergebirge, ist eine hohe Unfallbeteiligung von Zweiradfahrzeugen zu verzeichnen. Aus diesem Grund werden bereits seit mehreren Jahren gesonderte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen und präventive Aktionen, an denen sich die DEKRA, der TÜV, die Verkehrswacht und die Medien, erfolgreich beteiligen, durchgeführt.

Im vergangenen Jahr mussten im Rahmen der polizeilichen Verkehrsüberwachung 852 Fahrer wegen "Fahrens unter Alkohol" und "Fahrens unter Drogen" im Straßenverkehr zur Verantwortung gezogen werden. Dabei wurden wegen des Fahrens unter illegalen Drogen 461 Blutentnahmen angeordnet und durchgeführt.

Bei der Feststellung von Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Weiterhin wurden nach dem Straßenverkehrsgesetz, dem Strafgesetzbuch und dem Pflichtversicherungsgesetz 3.668 Anzeigen bearbeitet. 2.848 Maßnahmen wie Sicherheitsleistungen, Mängelberichte und Kontrollaufforderungen mussten seitens der Polizei ergriffen werden. Allein an den Wochenenden gab es 257 Geschwindigkeitskontrollen im Zusammenhang der Verkehrsüberwachung der Risikogruppe "Junge Fahrer', in deren Ergebnis 175 Bußgeldverfahren eingeleitet werden mussten, die ein Fahrverbot nach sich zogen.

Durch die verstärkten Maßnahmen an den Wochenenden stellten die Beamten 54,7 % des "Fahrens unter Alkohol" und 40,6 % des "Fahrens unter illegalen Drogen" fest.
Autor: red

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