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BUND in Fragen Wald mit Trick?

Donnerstag, 16. März 2017, 00:03 Uhr
Über das Thema Waldwildnis Possen wird zurzeit heftig diskutiert. Ein Leser erhebt jetzt allerdings Vorwürfe gegen den BUND Thüringen. Hier der Wortlaut...

Von BUND Thüringen Dr. Burkhard Vogel war vorgestern in den Kyffhäuser Nachrichten zu lesen, ich zitiere:

Vogel: “Die Reaktion auf unsere gemeinsame Petition stärkt den Menschen aus der Region den Rücken. Mit 2.575 Unterstützern war sie die erfolgreichste in der Geschichte der Petitionsplattform des Thüringer Landtages. Jetzt muss die Politik die Forderung aus der Bevölkerung endlich erhören und das Waldwildnisgebiet im Possenwald zügig in die Tat umsetzen.“

Aus der Region? Hier trägt Dr. Vogel etwas dick auf. Ein Online-Petition auf den Seiten des BUND Thüringen spiegelt nicht die Meinung der Region wieder. Hier hatten Bürger im Prinzip aus der ganzen Welt per Online die Möglichkeit abzustimmen was mit dem Waldgebiet Possen passieren soll. Ob und wie viel wirklich aus der Kyffhäuser Region kommen? Das weiß keiner! Sollen die anderen Thüringer entscheiden wie unsere Region aussehen soll? Die stimmen vielleicht dafür, damit ihre Wälder nicht zur unansehnlichen Waldwildnis werden?

Gab es denn Abstimmungen in den Regionalparlamenten (Stadtrat, Gemeinderäte oder Kreistag) ob so eine Waldwildnis erwünscht ist? Mir ist nichts bekannt!
Der BUND Thüringen will mit Taschenspielertricks eine Bevölkerungsmehrheit vorgaukeln, ob bewusst oder unbewusst, spielt dabei ganz streng genommen keine Rolle.

Wenn überhaupt etwas für die Region zählt, dann sind es die etwa 2.000 Unterschriften, welche die Bürgerinitiative „Pro Kyffhäuserwald“ in Sondershausen gesammelt hat, so stand es zumindest in den Medien. Aber es ist nur Sondershausen und es sind nur knapp 10 Prozent von Sondershausens Bürgern! Das ist ein Indiz, aber keine wirkliche Mehrheit!

Wurden aber auch mal Listen ausgelegt und gefragt, wollt ihr den Possen so, wie er bisher von der Bevölkerung genutzt wird, die bisher in hellen Scharen auf den Possen pilgern? Eigentlich nicht. Wurden die Bürger in den "Engelsdörfern " befragt, die traditionell seit Jahrzehnten Holz für sich aus dem Wald holten und es jetzt wohl nicht mehr dürfen? Wurde eigentlich schon etwas über die Entschädigung für diese Bürger gesprochen? Bisher war nichts zu lesen.

Bevor hier etwas übers Knie gebrochen wird, sollten wohl doch erst einige Fragen geklärt werden. Wäre bei so einer weitreichenden Entscheidung nicht eine Bürgerbefragung der richtigere Weg? Aber wie bei der Gebietsreform, eine direkte Bürgermeinung ist ja wohl nicht erwünscht, hauptsache politische Entscheidungen werden durchgesetzt und wenn es auf dem Rücken der Bürger ist.

Und noch keiner hat bisher erläutert, warum eine Waldwildnis mehr Besucher anziehen soll. Wenn da außerhalb des Einflussgebiets des Possenwirts nicht andere Attraktivitäten geschaffen werden, dann ist das wohl eine Luftnummer mit mehr Besuchern. Und wie ist das eigentlich mit dem Sammeln von Pilzen, Bärlauch und anderen Sachen? Ist das dann eigentlich noch erlaubt?

M. Gregorius
Anmerkung der Redaktion:
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Autor: khh

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