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Die Angst vor dem Montag

Montag, 13. November 2017, 17:38 Uhr
Autorenlesung mit Caritas Führer. Mit dem Schulalltag in der DDR beschäftigt sich eine Autorenlesung. Dazu erreichte kn diese Meldung...

Am 14.11. findet um 13 Uhr im Beruflichen Gymnasium eine Autorenlesung mit Frau Caritas Führer zum Schulalltag in der DDR statt. Grundlage der Diskussion wird die in ihrem Buch „Montagsangst“ beschriebene Wirklichkeit im Schulsystem der DDR, gelenkt und geleitet von Margot Honecker, sein.

Gerade in Zeiten, in denen selbst eine Staatssekretärin wie Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Europa und Kultur in der Thüringer Staatskanzlei, in einem Zeitungsinterview behauptete, dass Christen in der DDR keine besondere Opfergruppe darstellten, ist es wichtig, dass die Situation im System DDR genauer betrachtet und auch auf den ersten Blick nicht wahrnehmbare Diskriminierung aufgedeckt und als solche benannt wird. Insofern ist der in Castrop-Rauxel geborenen Staatssekretärin zu danken, dass ihre pauschale und von wenig spezieller Detail- und Systemkenntnis kündende Aussage einen Prozess in Gang setzte, der nun zu einer differenzierten Betrachtung der vorhandenen Diskriminierung führt.

Der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow, selbst im Westen (Osterholz-Scharmbeck) geboren, hatte da mehr Feingefühl und Sachkenntnis und widersprach der legeren Behauptung seiner Staatssekretärin, die zuvor schon von leitenden Repräsentanten beider Kirchen deutlich kritisiert worden war.

Die Folge ist, dass dieser Diskriminierung nun intensiver nachgegangen wird und Strukturen der Schikanierung aufgedeckt werden sollen. Es ist ein Verdienst des Ministerpräsidenten und des Staatskanzleiministers Hoff, dass dieses Thema auch und vor allem in Schulen (selbst)kritisch zur Sprache kommen soll.

Frau Führer ist eine gefragte Gesprächspartnerin in ganz Deutschland aber auch in deutschsprachigen Schulen im Ausland, da sie sehr authentisch und wirklichkeitsnah von dieser Zeit der verdeckten und öffentlichen Diskriminierung von christlichen Schülern im DDR-System berichten kann. In diesem Kontext ist die Diskussion im schulischen Kontext von großer Bedeutung, da Schüler mit zwei Augenzeugen (Frau Führer und Superintendent Bálint) des gleichschaltenden Systems in einen Diskurs treten können.


Nach dieser Gesprächsrunde wird um 18 Uhr eine öffentliche Veranstaltung mit Frau Führer im Saal der Trinitatiskirche Sondershausen stattfinden, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Im Anschluss an den Abend gibt es die Möglichkeit, Bücher der bekannten Autorin zu erwerben und persönlich signieren zu lassen.

Die Angst vor dem Montag (Foto: Evang. Kirchenkreis) Die Angst vor dem Montag (Foto: Evang. Kirchenkreis)

Am Folgetag, dem 15.11., wird Frau Führer im Konvent der kirchlichen Mitarbeiter das Wort ergreifen und mit diesen in ein Gespräch kommen. Hierzu haben schon diakonische Einrichtungen ihr Interesse bekundet, mit Mitarbeitern diesen öffentlichen Teil des Konvents besuchen zu dürfen und sind herzlich eingeladen. Bei Interesse an dieser Veranstaltung ist eine Anmeldung im Kirchenkreisbüro notwendig, um den genauen Zeitpunkt dieses Programmpunktes mitzuteilen und genügend Stühle bereitzustellen.
Autor: khh

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