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Ein Blick in die Statistik

Weniger als die Hälfte der Thüringer arbeitet am Wohnort

Montag, 12. März 2018, 10:06 Uhr
Von den 1 053 Tausend Erwerbstätigen in Thüringen des Jahresdurchschnitts 2016 liegen für rund 98 Prozent bzw. 1.033.000 Angaben zum Pendlerverhalten vor. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, hatte weniger als die Hälfte von ihnen (48,5 Prozent) ihre Arbeitsstätte innerhalb ihrer Wohngemeinde des Hauptwohnsitzes...

Die anderen pendelten entweder in eine andere Gemeinde des Freistaates (42,0 Prozent) oder über die Grenzen Thüringens hinaus. Der Anteil der Auspendler ist umso geringer, je größer die Wohnsitzgemeinde ist. Ab einer Gemeindegröße von 10 000 und mehr Einwohnern geht mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen ihrer Arbeit am Wohnort nach.

Je größer die Gemeinde, umso kürzer sind in der Regel auch die Arbeitswege. Dies gilt jedoch nur bis zu einer bestimmt Gemeindegröße, da in großen Städten sowohl die Wege als auch die Zeiten für die Wege im Mittel etwas länger als in Kleinstädten sind fast die Hälfte der Erwerbstätigen gab an, zwischen 10 und 19 Minuten für die Hinfahrt zur Arbeit zu benötigen. Die Mehrzahl legt einen Weg von bis zu 10 Kilometer zurück.

Fast drei Viertel der Erwerbstätigen nutzten 2016 für den Arbeitsweg den PKW, Motorrad oder ähnliches, während nur sieben Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren. Hierbei lassen sich deutliche Differenzierungen zwischen unterschiedlichen Gemeindegrößen erkennen. In den Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnern nutzt fast ein Fünftel (19,8 Prozent) der Erwerbstätigen öffentliche Verkehrsmittel und nur die Hälfte (50,4 Prozent) das Auto oder ähnliches, während in Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern die PKW-Nutzung mit rund 80 Prozent dominiert.

Länge des Arbeitsweges nach Gemeindegröße und Geschlecht (Foto: Thüringer Landesamt für Statistik) Länge des Arbeitsweges nach Gemeindegröße und Geschlecht (Foto: Thüringer Landesamt für Statistik)

Leichte Unterschiede hinsichtlich des Pendlerverhaltens bestehen auch zwischen Männern und Frau-en. Letztere haben häufiger ihre Arbeitsstädte am Wohnort und damit auch kürzere Wege. Zudem gehen sie häufiger zu Fuß, nutzen häufiger den ÖPNV und seltener das Auto als männliche Erwerbstätige.

Die Daten liefert der Mikrozensus, die jährliche repräsentative Haushaltsbefragung, bei der rund ein Prozent der Bevölkerung befragt wird. Die Angaben zum Pendlerverhalten werden als Zusatzprogramm alle vier Jahr erhoben und sind freiwillig. Das Pendlerverhalten ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Seit 2008 haben sich nur sehr geringfügige Veränderungen ergeben.
Autor: red

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