kyffhaeuser-nachrichten.de
kn Kommentar

Hier fehlte der Ministerpräsident!

Freitag, 13. April 2018, 07:52 Uhr
Gestern weilte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) an mehreren Orten im Kyffhäuserkreis. Aber ein auch deutschlandweit wichtiger Termin wurde nicht wahrgenommen und es war nicht allein der Kommandeurswechsel in Sondershausen...

Von einer offiziellen Kreisbereisung des Ministerpräsidenten wollte man nicht sprechen, defacto war es aber so, denn der Kyffhäuserkreis wurde sehr intensiv bereist, zusammen mit Landrätin Antje Hochwind (SPD), die sich im Wahlkampfmodus befindet und von der LINKE unterstützt wird.

Besuchsprogramm des Ministerpräsidenten im Kyffhäuserkreis:

Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) wird in der Zeit von 08:30 Uhr – 17:30 Uhr auf Einladung der Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind (SPD), den Kyffhäuserkreis besuchen.
 
Besucht wurden die Mühlhäuser Werkstätten für Behinderte in der Zweigstelle Ebeleben (Teichmühlenweg besucht. Hier werden sie empfangen vom Geschäftsführer Herrn Dieter Lamczyk.
 
Weiter geht es in der Zeit von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr zum feierlichen Richtfest des Neubaus des Kyffhäuser-Gymnasiums in Bad Frankenhausen.
 
Danach wird der Ministerpräsident abschließend die Goethe Schokoladentaler Manufaktur in Oldisleben besuchen. Begrüßt wird die Delegation um Herrn Ramelow von der geschäftsführenden Gesellschafterin Frau Karin Finger.
 
Auf Einladung des Kyffhäuser-Berglaufvereins wird Herr Ministerpräsident Ramelow am Abend in Bad Frankenhausen gemeinsam mit den Teilnehmern, Organisatoren und Gästen das 40. Jubiläum feiern.


Zwischen dem Besuch der Schokoladentaler Manufaktur 16:00) und dem Ende des Richtfestes gab es noch ein Loch, dass bei der Meldung des Landratsamtes nicht dabei war. Inoffiziell hieß es, es gab eine Gesprächsrunde auf dem Kyffhäuserdenkmal.

Was gab es in Sondershausen? Dort gab es nicht nur einen lang geplanten Kommandeurswechsel Feldwebel-/ Unteroffizieranwärter - Bataillon 1, der, wenn sich kn recht erinnert, schon kn während des Neujahrsempfanges mitgeteilt worden war. Das war schon im Januar, also wirklich nicht überraschend.

Aber gestern ging es nicht nur um den Kommandeurswechsel. Mit der offiziellen "Inbetriebnahme" der 3. Ausbildungskompanie am gestrigen Donnerstag wuchs der Truppenstärke des Feldwebel-/ Unteroffizieranwärter - Bataillon 1 auf fast 1.000 Soldatinnen, Soldaten und Zivilbeschäftigte, zusammen mit weiteren in Sondershausen stationierten Einheiten (für die Wirtschaft die wichtige Logistische Steuerstelle SONDERSHAUSEN ) avisierte man jetzt zum zweitgrößten Truppenstandort in Thüringen überhaupt, wie der stellvertretende Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres und Kommandeur der Feldwebel-/Unteroffizieranwärter-Bataillone, Oberst Joachim Hoppe aus Delitzsch informierte.

Hier fehlte der Ministerpräsident! (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Hier fehlte der Ministerpräsident! (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Eine seiner letzten Handlungen als Kommandeur in Sondershausen: Oberstleutnant Ulrich Rölle übergibt den Wimpel an den Kompaniechef der 3. Kompanie Hauptmann Patricia Dreer.

Auch wenn die 3. Kompanie aus Platzgründen in der Kaserne Bad Frankenhausen untergebracht ist und dort die Ausbildung durchführt, untersteht sie doch dem Kommandeur in Sondershausen.

Zusammen mit den beiden weiteren Bataillonen in Bad Frankenhausen dürfte damit der Kyffhäuserkreis der größte Truppenstandort in Thüringen sein. Die beiden Standorte liegen gerade mal rund 20 Kilometer auseinander. Das ist eine enorme Wirtschaftskraft und die vielen Hunderte von Soldaten müssen ja auch verpflegt werden. Die Brötchen kommen bestimmt nicht aus dem Verteidigungsministerium in Berlin. Und nicht nur der Kyffhäuserkreis, sondern auch die angrenzenden Regionen profitieren von dieser Wirtschaftskraft.

Und gestern waren über 600 Soldatinnen und Soldaten aus ganz Deutschland angetreten. Hier werden die Nachwuchskräfte der Bundeswehr ausgebildet, ohne welche die Truppe nicht funktionieren würde. Hier hätte der Ministerpräsident deutlich zeigen können, dass er hinter der Truppe steht, an anderer Stelle hatte er es ja bereits getan.

Schade, dass dieser Termin nicht wahrgenommen wurde, der übrigens nur eine Stunde und sieben Minuten in Anspruch nahm. Das Land Thüringen war nur durch Landtagsmitglied Manfred Scherer (CDU) vertreten. Bei so einem wichtigen Ereignis, wie die Erhöhung der Truppenstärke, wirft das ein schlechtes Bild vor den angetretenen Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr auf das Land. Hier hätte man klar größere Präsenz zeigen müssen, meint kn.
Karl-Heinz Herrmann, Redaktion kn
Autor: khh

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2024 kyffhaeuser-nachrichten.de