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Bürgermeisterwahl in Sondershausen

„Engagierte Stadt“ zur Bürgermeisterwahl (6)

Freitag, 13. April 2018, 18:03 Uhr
Fragen an die Bürgermeisterkandidaten und deren Antworten sollen Ihnen die Wahl erleichtern. Dazu diese Meldung mit einem des Vereins „Engagierte Stadt“

Alle Fragen wurden an sieben Kandidaten digital vor Ostern verschickt und von sechs Kandidaten fristgemäß beantwortet. Die fehlenden Antworten von Herrn Bauer werden vom Redaktionsteam Engagierte Stadt nachgereicht.
Bianca Fliß.

Engagierte Stadt – Fragen an die Bürgermeisterkandidaten

Bürgerschaftliches Engagement

5. „Es kommt in einer Demokratie nicht drauf an, worüber geredet wird, sondern auch wie.“- Wie kann Bürgerbeteiligung die aktivieren, die enttäuscht sind? Wie kann man mit den Menschen ins Gespräch kommen, die nicht zuhören wollen? Welche Formate würden Sie anbieten zur Kommunikation?

Steffen Grimm: „Parallel dazu trifft die Möglichkeit der Online-Kommunikation natürlich auch auf die Erwachsenen zu. Die Möglichkeit hierzu sollte unter Umständen weiter publiziert werden. Auch könnte man über eine größere Übersichtlichkeit des Internetauftritts nachdenken um älteren Generationen die Scheu vor dessen Nutzung zu nehmen. Diejenigen, die bis jetzt von der Arbeit der Stadt enttäuscht sind, kann man ebenso animieren (z.B. „aggressivere“, rechtzeitige Ankündigung von Terminen in den Medien), an öffentlichen Sitzungen wie zum Beispiel im Stadtrat teilzunehmen und hier ihre Sorgen zu äußern. Die Möglichkeit besteht jederzeit. Ferner sollte die Zusammenarbeit mit den Medien weiter forciert werden, um die Arbeit der Stadtverwaltung „gläsern“ zu machen. Auch ein täglicher oder wöchentlicher Report in der Tagespresse (eigene Rubrik) zur Arbeit der Verwaltung kann förderlich sein. Nicht nur gelegentliche Artikel. Nur das kann auch mit dazu führen, dass man über etwas spricht. Man kann natürlich auch niemanden zu irgendetwas zwingen. Wer nicht zuhören will, hat dafür eventuell seine Gründe.“

Jan Hartung: „Nutzung der digitalisierten Möglichkeiten um die Neuetablierung eines "Landradios" auf einer Internetplattform zu etablieren.“

Anne Bressem: „Erstrebenswert ist für mich eine direkte unmittelbare Partizipation, bei der jeder Bewohner beim Stadtentwicklungsprozess mitentscheiden und damit mitgestalten kann, eine Stadt von allen für alle. Jeder Einzelne soll spüren, dass er gebraucht wird, dass alle miteinander verbunden sind, voneinander lernen und miteinander wachsen können. Ich will zum Engagement für-, mit und untereinander anregen, Identität und Verantwortung stärken, diesen Prozess gemeinsam mit den Sondershäuserinnen und Sondershäusern gestalten. Darüber hinaus muss das Stadtmarketing stetig verbessert und den neuen Herausforderungen angepasst werden. Wichtig ist hierbei die Verzahnung von technischen, wirtschaftlichen und sozialen Innovationen. Erstrebenswert ist beispielsweise eine Onlineplattform auf der jeder Bewohner beim Stadtentwicklungsprozess mitreden kann. Für mich ist es Ansporn, mit einer neuen Beziehungskultur zu einem zukunftsfähigen Sondershausen beitragen zu können, mit gezielten und nachhaltigen Investitionen einen Mehrwert für alle Sondershäuserinnen und Sondershäuser zu schaffen und schlichtweg damit die Identität und Liebe zu unserer Stadt zu stärken.
Das bedeutet für Sondershausen eine neue Beziehungskultur zwischen den Einwohnern und der Stadtverwaltung, zwischen den Ortsteilen und der Stadtverwaltung und damit in der Konsequenz schlichtweg eine neue Beziehungskultur zwischen den Sondershäusern und ihrer Stadt aufzubauen.“

Babett Pfefferlein: „Wichtigstes Kommunikationsinstrument für Politiker*innen ist die eigene Person: nur das, was ich im Rahmen der Gesetze auch umsetzen kann, darf ich auch versprechen. Alles andere weckt Erwartungen, die nicht erfüllt werden können und das erzeugt Frust! Darum ist es für mich wichtig, Menschen und ihre Anliegen ernst zu nehmen und gemeinsam nach Wegen für die Lösung von Problemen zu suchen. Ich biete an, dass es monatlich an einem Samstag ein „Rathaus-Kaffee“ geben wird. Jedes Anliegen, das vorgetragen wird, wird auch bearbeitet – gemeinsam mit dem Team in der Verwaltung und den Stadträten kann ich daran arbeiten. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass zum Beispiel die Stadtratssitzungen für Bürger*innen interessanter gestaltet werden, sodass sich mehr Menschen an den Sitzungen direkt beteiligen.
Die Einrichtung eines Bürgerhaushaltes sowie regelmäßige Möglichkeiten des Austausches mit Verwaltungsmitarbeiter*innen können ebenso zu mehr Beteiligung beitragen. Ein offener, ehrlicher und vor allem wertschätzender Dialog zwischen Bürger*innen und Verwaltung muss das Ziel von uns allen hier in Sondershausen sein.“

Patrick Weber: „Ich selbst würde regelmäßig Bürgersprechstunden beim Bürgermeister einführen, die auch breitflächig vorab kommuniziert werden, so dass jeder Sondershäuser die Gelegenheit hat, seine Anliegen an oberster Stelle vorzutragen. Außerdem bin ich auch für Bürgerbeteiligung bei wichtigen Themen wie zum Beispiel dem Haushaltsplan der Stadt Sondershausen. Ich würde auch bei geplanten Vorhaben, die für die Stadt Sondershausen eine hohe Tragweite haben, Bürgerentscheide ins Leben rufen. Somit würde ich jeden einzelnen an wichtigen Prozessen teilhaben zu lassen und nicht über die Köpfe hinweg entscheiden.“


Stefan Schard: „Für mich kommt es sehr wohl auch darauf an, worüber geredet wird. Der Stadtrat hat zu Beginn jeder Sitzung eine Bürgerfragestunde eingeführt, die auch regelmäßig genutzt wird. In meinem Wahlprogramm habe ich mein Vorhaben erläutert, auch regelmäßige Bürgermeistersprechstunden einzuführen und diese auch digital abzuhalten, damit erstens auch jüngere Leute sich angesprochen fühlen und zweitens unsere Einwohner der Ortsteile nicht unbedingt den Weg bis ins Rathaus auf sich nehmen müssen. Sowohl der Bürgermeister als auch die Stadtverwaltung sind Dienstleister ihrer Bürger und dass sollen die Menschen auch spüren können.“
Autor: khh

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