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Servicestudie

Jugendkonten auf dem Prüfstand

Montag, 14. Mai 2018, 09:00 Uhr
Jugendkonten bieten eine gute Möglichkeit, den Umgang mit dem eigenen Geld zu erlernen. Die Kontomodelle umfassen oft auch schon Online-Banking und teils sogar eine Prepaid-Kreditkarte. Vor der Entscheidung sollten Jugendliche und deren Eltern aber die Konditionen vergleichen – es gibt auch negative Ausreißer...


Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches die Jugendkonten von 33 Finanzinstituten getestet hat.

Attraktive Kostenmodelle

Die Kontoprodukte für Jugendliche und junge Erwachsene können insgesamt nicht vollends überzeugen; nur drei Finanzinstitute erhalten das Qualitätsurteil „sehr gut“. Im Schnitt sind die Leistungen und Filialservices nur befriedigend und schneiden damit ähnlich ab wie in der Vorstudie 2016.

Bei den untersuchten Jugendkonten fallen in der Regel keine Gebühren für die Kontoführung an; einzig die Hamburger Sparkasse berechnet eine monatliche Grundpauschale in Höhe von 2,50 Euro. Auch die Nutzung ist meist günstig oder sogar kostenfrei: Im Test werden hier die Kosten für den allgemeinen Zahlungsverkehr untersucht, etwa für eine beleglose und beleghafte Überweisung, vier Buchungsvorgänge und eine Bareinzahlung. Bei fast zwei Drittel der untersuchten Banken und Sparkassen fallen hierfür keine Kosten an; ein Finanzinstitut verlangt allerdings happige 2,19 Euro.

Verzinsung tendiert gegen null

Als Geldanlage sind auch Jugendkonten – wie viele andere Giro- und Tagesgeldkonten – kaum geeignet. Die untersuchten Produkte bieten oft gar keine oder eine nur sehr geringe Verzinsung von 0,01 bis 0,03 Prozent für ein beispielhaftes Guthaben von 500 Euro an. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Filialservices: „Nur wenige Institute bieten beispielsweise ein gut ausgebautes Filialnetz. Positiv ist allerdings, dass den jungen Kunden dank Partnerverbünden oft ohne Zusatzkosten mehrere Tausend Geldautomaten zur Verfügung stehen“, so Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Die besten Jugendkonto-Anbieter

Testsieger ist die Sparkasse Bremen mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Das kostenfreie Jugendkonto „Giroflexx start“ ist in puncto Konditionen führend und überzeugt unter anderem mit einem kostenfreien allgemeinen Zahlungsverkehr; auch eine Grundgebühr fällt nicht an. Kunden ab zwölf Jahren steht darüber hinaus eine Prepaid-Kreditkarte gratis zur Verfügung. Bei einem Guthaben von 500 Euro ist zudem die Verzinsung zum Testzeitpunkt mit 2,0 Prozent außergewöhnlich hoch.

Den zweiten Rang belegt die Sparkasse Nürnberg (Qualitätsurteil: „sehr gut“) mit dem Jugendkonto „mein Giro“. Das Produkt überzeugt unter anderem mit dem Angebot einer kostenfreien Prepaid-Kreditkarte sowie dem kostenlosen Ersatz bei verlorenen Bank- und Kreditkarten. Darüber hinaus gibt es für Kontoinhaber gute Konditionen für weitere Angebote, wie etwa das Sparen für den Führerschein.

Den dritten Platz sichert sich die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, ebenfalls mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“. Das Jugendkonto „S-GiroFlex“ ist für Kunden bis zum 27. Lebensjahr kostenfrei. Die Sparkasse punktet zudem bei den Filialservices mit der 24-Stunden-Hotline sowie einer im Verhältnis zum Verbreitungsgebiet großen Zahl an SB-Filialen.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Jugendkonto-Produkte von 33 regionalen und überregionalen Finanzinstituten. Im Fokus standen die Kontokonditionen, die auf Grundlage eines definierten Kundenprofils erhoben wurden. In das Gesamtergebnis flossen darüber hinaus die angebotenen Filialservices ein, beispielsweise die Anzahl der Filialen mit Beratungsmöglichkeit und der kostenfrei nutzbaren Geldautomaten. Die Erhebung erfolgte über offizielle Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und vergleichend bewertet (Datenstand: 01.03.2018).
Autor: red

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