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Digitale Verwaltung? Deutsche Behörden drucken für Millionen von Euro

Mittwoch, 12. September 2018, 10:19 Uhr
Digitalunternehmen CAYA ermittelt die Druckkosten von Bezirks-, Stadt- und Kommunalämtern in 20 der 30 größten Städte Deutschlands. Pro Einwohner unterscheiden sich die Ausgaben der Städte um bis zu 3,60 Euro. In Mönchengladbach sind die Ausgaben am höchsten; in Mannheim am niedrigsten. Im Jahr 2017 haben die Verwaltungen für rund 7 Million Euro gedruckt...

Deutschlands Behörden schreiben nach wie vor gerne auf Papier. So wurden allein in den Bezirksämtern der Bundeshauptstadt Berlin im Jahr 2017 über 1,5 Mio. Euro für Druckerpapier und Patronen aufgewendet. Das zeigt die aktuelle Erhebung des Digitalisierers von Briefpost, CAYA (www.getcaya.com), welcher die Druckkosten in 20 deutschen Großstädten ermittelt hat – mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen.

Zur Untersuchung:

Für die Untersuchung hat CAYA eine offizielle Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) an die 52 Verwaltungsbehörden der 30 größten Städte Deutschlands gestellt. Auf die Frage nach den Ausgaben für Druckerpapier und Patronen als Indikator für (mangelnde) Digitalisierung konnten für insgesamt 20 Städte Ergebnisse in Erfahrung gebracht werden. Die Verwaltungen der übrigen Städte wollten oder konnten keine Angaben machen.

Kostenaufwand pro Einwohner – Westdeutsche Städte dominieren

Im Vergleich der Druckkosten pro Einwohner aller 20 verglichenen Städte setzen die Verwaltungsbehörden in Mönchengladbach am stärksten auf ihre Papierunterlagen. Mit Ausgaben von 3,63 Euro pro Kopf (933.000 Euro insgesamt) sind die Kosten der Verwaltung hier deutschlandweit mit Abstand am höchsten.

Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben aller untersuchten Behörden liegen bei 0,68 Euro. Vergleichsweise hoch sind demnach auch die Kosten in Kiel mit 2,34 Euro für jeden der 243.000 Einwohner. Im drittplatzierten Düsseldorf gaben die Behörden – wie sonst nur in Berlin – mehr als eine Million Euro für das Drucken aus. Pro Einwohner entfallen hier 1,64 Euro. Dahinter folgen Essen (1,58 Euro) sowie Chemnitz (1,43 Euro) und Münster (1,36 Euro), deren Ausgaben ebenfalls über dem Durchschnitt liegen.

Die papierlosen Verwaltungen

Die sparsamste Verwaltung in den 20 ermittelten Städten sitzt in Mannheim. Nach den Angaben der Behörde sind im Jahr 2017 pro Einwohner nur 2 Cent für Druckkosten angefallen. Gleiches zeichnet sich in Wiesbaden und Leipzig ab, wo 3 Cent pro Einwohner aufgewendet wurden. Dahinter folgen Köln (39.000 Euro Gesamtausgaben) und Bonn (14.000 Euro Gesamtausgaben) mit einem Pro-Kopf-Verbrauch in Höhe von 4 Cent.

Insgesamt lagen die Ausgaben für alle 20 ermittelten Städte im Jahr 2017 bei 6,8 Millionen Euro.

Was kostet der Papieraufwand? Eine Hochrechnung
In Deutschland verzeichnen aktuell 80 Städte eine Einwohnerzahl von über 100.000 Einwohnern. Diese vereinen mit insgesamt 26 Millionen Menschen knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung auf sich. Gemessen an den durchschnittlichen Druckkosten der Verwaltungsbehörden in Großstädten in Höhe von 0,69 Euro werden demnach im Jahr allein knapp 18 Millionen Euro für “Papierkram” in allen Behörden Deutschlands aufgewendet.

Alexander Schneekloth, Gründer von CAYA, kommentiert die Ergebnisse:
“Dass die Behörden in Deutschland noch weit vom papierlosen Büro entfernt sind, weiß jeder, der einmal einen seitenlangen Antrag beim Amt ausfüllen musste oder diverse Briefe der Behörden in seinem Briefkasten vorgefunden hat. Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen jedoch, dass es zwischen den Ämtern erhebliche Unterschiede in dieser Praxis gibt. Demnach wird in Mönchengladbach noch stark auf den Druck gesetzt, während in Städten wie Mannheim oder Leipzig ein offenbar digitalerer Weg beschritten wird.

Diesem Beispiel sollten auch die Ämter der restlichen Städte Deutschlands folgen. Ein digitales Dokumentenmanagement entlastet schließlich nicht nur die Behörden bei ihrer Arbeit, sondern schont auch die Nerven der Verbraucher und spart letztlich wertvolle Steuergelder. Unsere Unternehmens-Erfahrungen bestätigen, dass die Möglichkeiten der digitalen Dokumentenverwaltung von Konsumenten auch dankend angenommen werden.”

Die Druckkosten aller Behörden finden Sie unter: www.getcaya.com/das-papierlose-buro-deutschlands-behorden-im-vergleich/


Über CAYA
Der digitale Briefkasten CAYA (www.getcaya.com) ist ein führender Anbieter für die Digitalisierung und Archivierung der täglichen Briefpost. Der Service ermöglicht Privatpersonen sowie kleinen Unternehmen ihre sonst physische Post online zu empfangen und sie via App oder Webseite jederzeit und ortsunabhängig zu bearbeiten. Benötigte Dokumente stehen dank der Volltextsuche innerhalb weniger Sekunden zur Verfügung. Der selbstverwaltende digitale Briefkasten von CAYA sorgt somit für eine übersichtliche Verwaltung der Briefpost. Das Unternehmen wurde 2017 von Alexander Schneekloth gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
Autor: khh

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