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Mo, 17:30 Uhr
22.11.2021
Neuer Lebensraum für Kreuzkröte, Salz-Hasenohr und Windelschnecke

Salzwiesen-Projekt bei Kachstedt

Die Aufrechterhaltung traditioneller Bewirtschaftungsmethoden ist für den Erhalt und den Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten in der Kulturlandschaft unabdingbar...

Nicht zu bewirtschaftende, nasse Bereiche vor der Maßnahmenumsetzung (Foto:  © LPV Südharz/Kyffhäuser) Nicht zu bewirtschaftende, nasse Bereiche vor der Maßnahmenumsetzung (Foto: © LPV Südharz/Kyffhäuser)

Die Salzwiesen bei Kachstedt, gelegen im sogenannten Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) Nr. 15 „Esperstedter Ried – Salzstellen bei Artern“ beherbergen neben seltenen Pflanzen wie Wildem Sellerie, Gersten-Segge und Salz-Hasenohr auch Uferlaub- und Schmale Windelschnecken. Da feuchte Bodenbedingungen in den vergangenen Jahren zu einer unzureichenden Bewirtschaftung geführt haben, wurden die naturschutzfachlich wertvollen Lebensraumtypen des Gebietes, zu denen Binnensalzstellen und Magere Flachlandmähwiesen zählen, von Schilf überwuchert. Das Zusammenbrechen alter Weiden erschwerte eine Bewirtschaftung zusätzlich, was einen Rückgang der traditionell dort siedelnden, bereits selten gewordenen und teils als FFH-Arten gelisteten Tiere und Pflanzen nach sich zieht.

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Die Natura 2000-Station Südharz/Kyffhäuser in Trägerschaft des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser hatte sich im Rahmen des Projektes „Erhaltung der Salzwiesen bei Kachstedt im FFH-Gebiet Nr. 15 Esperstedter Ried – Salzstellen bei Artern“ vorgenommen, den Zustand der Flächen zu verbessern und damit Arten und Lebensraumtypen zu erhalten. In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kyffhäuserkreises wurden durch die auftragnehmende Landschaftspflegefirma Götze aus Sondershausen die alten Weiden fachgerecht beschnitten und zwei Feuchtmulden zum Sammeln des von den Flächen abfließenden Wassers angelegt. Dies dient als zusätzliche Maßnahme zur Schaffung von Amphibienhabitaten. Insbesondere Kreuz- und Wechselkröten nutzen derartige Mulden und erhalten damit neuen Lebensraum. Mit diesen Maßnahmen wurden die Voraussetzungen für eine naturschutzkonforme, extensive Nutzung der Fläche geschaffen. Dafür konnte ein Schäfer aus einer benachbarten Ortschaft gewonnen werden.

Das Projekt wurde im Zeitraum vom 2. August bis 12. Oktober 2021 erfolgreich umgesetzt und über das NALAP (Programm zur Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen), mit Mitteln des Freistaates Thüringen und des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) aus der GAK (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“) finanziert.

Foto 1: Nicht zu bewirtschaftende, nasse Bereiche vor der Maßnahmenumsetzung (© LPV Südharz/Kyffhäuser e.V.)
Foto 2: Im Projekt angelegte Feuchtmulde zum Sammeln des Wassers der umgebenden Flächen (© LPV Südharz/Kyffhäuser e.V.)
Autor: red

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