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Do, 19:15 Uhr
30.06.2022
Reaktionen

Landratsamt als SPD-Versorgungswerk?

In Sondershausen ist jetzt eine Personalie im Landratsamt bekannt geworden. Die scheint viel Parteiengeschmäckle in sich zu haben. Es gibt dazu erste Reaktionen von anderen Parteien...

Um es kurz zu machen. Steffen Lupprian ist im Kyffhäuserkreis der Chef der SPD, also nicht ganz unbedeutend. Wie jetzt bekannt wurde, hat er sich beruflich verändert und ist im Büro von Landrätin Antje Hochwind-Schneider "gelandet".

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„Die Einstellung des SPD-Kreisvorsitzenden Steffen Lupprian im SPD geführten Landratsamt des Kyffhäuserkreises werfe zumindest Fragen auf.“ Dies teilte Stefan Schard, Kreisvorsitzender und Kreistagsmitglied der CDU im Kyffhäuserkreis, mit. Im Kreistag und im zuständigen Ausschuss werde es die Möglichkeit geben, auch über diese Einstellung zu debattieren. Eine Vorabinformation an die Kreistagsmitglieder oder den für Personal zuständigen Kreisausschuss bezüglich dieser aufgrund der Gesamtumstände doch besonderen Personalie erfolgte laut Schard nicht.

„Im öffentlichen Dienst gelte das Prinzip der Bestenauslese. Das gerade der SPD-Kreischef der am besten geeignete Kandidat für diese Stelle gewesen sei, die im direkten Umfeld von Landrätin Antje Hochwind, SPD, angesiedelt ist, würde schon ein Zusammentreffen wirklich vieler Zufälle bedeuten. Der Kreistag als Organ sollte sich auch mit diesen Fragen beschäftigen“, so Schard abschließend.

"Das Landratsamt als Beute", so drückt es die AfD aus. "Mit großer Verwunderung haben wir das Ausscheiden des SPD-Kreisvorsitzenden aus dem Kreistag zur Kenntnis genommen. Der anfänglichen Aussage „Herr Lupprian hat jetzt eine andere Aufgabe“ folgte heute die Aufklärung. Der ehemalige Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses ist in das Büro der Landrätin Antje Hochwind-Schneider gewechselt. Eine gleichzeitige Anstellung in der Verwaltung und das Mandat im Kreistag schließen sich aus.

Im Verhältnis zu den anderen Parteien verfügen überdurchschnittlich viele Mitarbeiter des Landratsamtes über ein SPD-Parteibuch. Zusätzliche Brisanz erhält diese Personalentscheidung, wenn man bedenkt, dass in zwei Jahren Neuwahlen anstehen und ein neuer Landrat unter Umständen nicht den Kreisvorsitzenden der SPD in seinem Vorzimmer erben möchte.

Letztendlich verfestigt sich beim Bürger der Eindruck, dass das Landratsamt ein Versorgungswerk für verdiente Parteigenossen ist. In Anbetracht allgemeiner Politikverdrossenheit und sinkender Wahlbeteiligung ist das in unseren Augen eine zweifelhafte Personalentscheidung, sagt Holm Suffa im Auftrag der AfD-Fraktion im Kreistag zu dieser Personalie.
Autor: psg

Kommentare
DonaldT
01.07.2022, 11.33 Uhr
Landratsamt als SPD-Versorgungswerk
Schardts CDU hat es doch nicht anders gehandhabt.
Merkel hat in Berlin auch schöne Posten bei der Bahn verteilt, Harbarth zum Bundesverfassungsgericht gesetzt, Ramelow (mit Hilfe von Schardt!!!) wieder auf den Stuhl gehievt.

Und sonst:
Da muss halt durchgesetzt werden, dass diese Personalie rückgängig gemacht wird. Und der Veranlasser der Einstellung benannt wird.
Und natürlich sollte dies gleich diziplianare Konsequenzen haben, bis hin zur fristlosen Entlassung, da konkret bestehende Vorgaben (z. B. eine Ausschreibung der Stelle!) unterblieben ist.

Aber möglicherweise ist alle nur wieder Wind, laue Luft.
Bautista Peña
01.07.2022, 13.58 Uhr
Sehr verwunderlich
Meiner Ansicht nach, ist der gesamte Vorgang um die Personalie Luprian sehr verwunderlich. An allen Institutionen, Gremien und Ausschreibungen vorbei, wurde diese Personalie durchgeschaut.
Das Wort Vetternwirtschaft wird hier voll gerecht?, aber man bedenke auch in CDU und Grün-Kreisen ist diese Praxis Gang und Gebe.
Für mich sehr unverständlich, dass die Landrätin und auch der Verwaltungschef so eigenmächtig und vielleicht auch im "eigenen" Interesse handelten. Im nächsten Kreisausschuss und auch im Kreistag wird es wohl sehr turbulent werden.
Ich denke das letzte Wort ist hier definitiv noch nicht gesprochen!!!
Schimmel1964
08.11.2022, 00.02 Uhr
"Kann mich nicht mehr erinnern"
Es ist im Großen wie im Kleinen. Parteienproporz, Vetternwirtschaft oder wie man es sonst auch noch nennen kann. Es ist immer wieder interessant und, wenn es nicht so traurig wäre, amüsant zu lesen, wenn sich einige Vertreter der Politik über die jeweilige Gegenseite aufregen, leider vergessen sie, dass sie evtl. auch über den zitierten Parteienproporz bzw. über die sog. Vetternwirtschaft, auf wohl dotierte Versorgungsposten gekommen sind. Ich gehe aber davon aus, dass man mit der Vergesslichkeit der Wählerinnen und Wähler rechnet oder spielt. Manchmal kommt es jedoch vor, dass die Rechnung nicht so aufgeht, wie man es sich wünscht und daher wundert es mich schon, dass Herr Schard sich zu diesem Thema hier so tiefgründig erklärt. Wie kam er den 2009 in die Stadtverwaltung Sondershausen? Sollte er nicht am 15./29.04.2018 den amtierenden Bürgermeister, Herrn Kreyer, beerben (beide CDU)? Aber die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler der Stadt Sondershausen wollten, leider, mal etwas anderes. Ob es besser für unsere Stadt gekommen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Seinen Versorgungsposten bei der Stadt konnte er jedoch 2019 gegen einen anderen Dank der Wählerinnen und Wähler eintauschen, behielt sich aber das Recht vor, wenn es bei der zu erwartenden Neuwahl des Landtages im Jahr 2020 nicht klappen sollte, auf seinen städtischen Posten zurückzukehren. Daher wurde sein freiwerdender Posten erst einmal kommissarisch mit einer Person besetzt die derselben Partei (CDU) wie er angehörte besetzt, um den Stuhl für alle Eventualitäten warm zu halten. Ob dies unbedingt im Interesse der Stadt war bzw. ist, muss auch wieder jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach „Nein“! Selbst Jesus wusste schon und sprach: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“ Im Volksmund würde man sagen: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Dank unseres Bundeskanzlers, Herrn Olaf Scholz“ gilt ja jetzt der geflügelte Satz: „Kann mich nicht mehr erinnern.“ Was in der Stadt Sondershausen oder im Landratsamt des Kyffhäuserkreise oder Bund ab oder unter geht, sehen bzw. merken die Bürger/innen selbst und ich hoffe, dass sie 2024 dann richtig wählen.
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