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Do, 07:00 Uhr
02.02.2023
Bedrohte Lebensräume nachhaltig schützen

Welttag der Feuchtgebiete

Das Netzwerk Natura-2000-Stationen spricht sich zum Welttag der Feuchtgebiete für einen erhöhten Schutz dieser bedrohten Lebensräume aus. Im Jahr 2023 steht der Tag unter dem Leitthema der Feuchtgebietsrenaturierung...

Naturnaher Bachlauf (Foto: Marco Rang) Naturnaher Bachlauf (Foto: Marco Rang)


Mit der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention wurde 1971 der Grundstein zum Schutz von Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung gelegt. Heute verpflichten sich weltweit 172 Vertragsstaaten diese wertvollen Lebensräume zu schützen. In Deutschland wurden 34 international bedeutsame Feuchtgebiete festgesetzt, wovon sich eines der Helmestausee Berga-Kelbra in Thüringen befindet. Doch sowohl regional als auch lokal kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu.

Feuchtgebiete, wie Moore, Sümpfe, Feuchtwiesen oder Auen, übernehmen wichtige Funktionen in der Natur aber auch für uns Menschen. Sie stellen nicht nur einen raren und einzigartigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar, sondern haben darüber hinaus eine immense Bedeutung für den Klimaschutz. Etwa ein Fünftel des Kohlenstoffs weltweit wird durch Feuchtgebiete gespeichert. Besonders Moore erweisen sich dabei als effektive Langzeitspeicher, da sie, bezogen auf die Fläche, ein Vielfaches an Kohlenstoff binden können im Vergleich zu Wäldern.

Doch der Zustand der Gebiete verschlechtert sich zunehmend. Im 20. und 21. Jahrhundert wurden Feuchtgebiete an vielen Orten entwässert, da Platz für die Landwirtschaft und andere wirtschaftliche Nutzungsformen geschaffen werden musste. Das hat dazu geführt, dass in Deutschland heute ca. 90 % der Moorflächen verschwunden sind und mit ihnen zahlreiche Vögel, Amphibien und Reptilien, die auf feuchte Biotope angewiesen sind. Nicht umsonst zählen Moore heute zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen weltweit. Darüber hinaus führt das kontinuierliche Unterbinden und Einschränken der Fließgewässerdynamik, z.B. durch Flussbegradigungen oder Uferverbau, vermehrt zu Hochwasserereignissen.

Das Netzwerk Natura-2000-Stationen setzt in diesem Zusammenhang wichtige Akzente in der Naturschutzarbeit. Der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser e.V. mit seiner gleichnamigen Natura 2000-Station ist in mehreren Projekten für Feuchtgebiete engagiert. Seit Jahren koordiniert er die Betreuung der Amphibienzäune im Teichtal bei Hainrode und hat sich für die Sanierung der Teichdämme eingesetzt. Außerdem ist der Verband derzeit an der Erstellung eines länderübergreifenden Projektes um den Stausee Kelbra beschäftigt. Im Rahmen des Bundesprogrammes für Biologische Vielfalt konnten zwei weitere Teiche saniert bzw. wieder vernässt werden.

Das Wiederbeleben von Auendynamiken spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle, da somit temporäre Gewässer geschaffen werden, welche die Lebensgrundlage für Kreuzkröte, Gelbauchunke und Co. darstellen.
Die Arbeit des Netzwerkes gibt somit Hoffnung, dass in Thüringen auch noch zukünftig Feuersalamander, Schwarzstorch und Geburtshelferkröte anzutreffen sind.

Hintergrund
2016 wurde das Netzwerk Natura-2000-Stationen in Thüringen etabliert und setzt seither Maßnahmen zum Schutz bedrohter Thüringer Lebensräume und Arten um. Das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen und die zwölf Stationen initiieren Arten- und Biotopschutzmaßnahmen, beraten Landnutzer und Landnutzerinnen sowie Interessierte bezüglich Natura 2000. Das Prinzip des Netzwerkes Natura 2000-Stationen ist bundesweit einmalig und seit 2019 dauerhaft gesetzlich verankert.

Der Welttag der Feuchtgebiete (World Wetland Day) findet seit 1997 jährlich am 02. Februar statt. Den Ausgangspunkt des Gedenktags stellt die Ramsar -Konvention, ein Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, dar. Der Tag rückt die Wichtigkeit und den Wert von Feuchtgebieten vermehrt in den öffentlichen Fokus.
Astrid Koschorreck
Autor: emw

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