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Mi, 11:25 Uhr
27.09.2023
Tierliebe oder Rücksichtslosigkeit?

Wohin mit den Katzen im Kyffhäuserkreis?

In Kyffhäuserkreis zeichnet sich durch falsch gemeinte Tierliebe ein großes Katzenproblem ab. Seit langem vermehren sich die Samtpfoten ungebremst im gesamten Kyffhäuserkreis. Verursacher dieser großen Population sind zwar die unkastrierten Kater und nicht sterilisierten Katzen, aber der Ursprung dieser „Katastrophe“ liegt eindeutig beim Menschen...

Katzenhalter dürfen ihre Pflicht gegenüber ihres Tieres nicht vernachlässigen (Foto: Eva Maria Wiegand) Katzenhalter dürfen ihre Pflicht gegenüber ihres Tieres nicht vernachlässigen (Foto: Eva Maria Wiegand)


Wer mag sie nicht, die netten Samtpfötchen, welche schnurrend und nach Futter bettelnd so manches Herz erwärmen? Schnell wird ein Kätzchen als Geburtstags-, Weihnachtsgeschenk oder einfach als Tröster gekauft und oftmals unsterilisiert als Freigänger in die Natur geschickt.

Ganz davon abgesehen, was die Samtpfötchen ihren Besitzern als Beute mit ins Haus bringen, sorgen sie auch für den Anstieg ihrer Spezies und dies zu jeder Jahreszeit.

Katzen werden je nach Rasse ab dem 4. Monat bis zum 12. Monat geschlechtsreif. Bis zu dreimal in Jahr ist eine Katze in der Lage trächtig zu werden.

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Nicht selten passiert es, dass tragende Katzen einfach ausgesetzt werden, um den Halter vor Kosten zu schützen. Auch wilde Katzen, die angefüttert wurden, sind dann plötzlich eine Last und werden mit ihren Kitten, egal bei welcher Wetterlage, alleine gelassen. Nicht alle Katzen bleiben bei ihren Jungen und so irren die Kleinen nicht selten alleine herum. Sie verhungern, verdursten, werden überfahren oder noch rechtzeitig von Tierschutzorganisationen, aufmerksamen Bürgern oder vom Ordnungsamt eingesammelt.

Die Helfer versuchen die Tiere in einem Tierheim unterzubringen. Leider sind diese hoffnungslos überfüllt und verweigern, verständlicher Weise, mittlerweile die Aufnahme der „Findelkinder".

Nun ist die Frage, wie Tierliebe und Tierwohl miteinander verbunden werden können. Niemand soll auf seinen geliebten Schnurrer verzichten, aber ein Tierbesitz, egal um welches Tier es sich handelt, setzt auch eine Verantwortung für das Tier und die Allgemeinheit voraus.

Was muss ich beachten, wenn ich eine Katze als neues Familienmitglied ins Haus hole?

  • Muss es ein Katzenbaby sein? Oder eine etwas ältere Katze aus dem Tierheim?
  • Kann ich mich überhaupt um eine Katze kümmern?
  • Möchte ich einen Freigänger oder eine Freigängerin?
  • Bin ich bereit die Kosten für eine Kastration bzw. Sterilisation zu tragen?
  • Wohin im Urlaub mit dem Tier?
  • Habe ich das Geld für Impfungen, Futter, Ausstattung?
  • Bin ich bereit mich 5, 10 oder mehr Jahre um das Tier zu kümmern?


„Im Kyffhäuserkreis wird im Oktober eine 2. Erhebung zur Katzenpopulation gestartet", erklärte Dr. Thiele, Verwaltungsdirektor der Kreisverwaltung, in der Kreistagssitzung am Dienstag, in der Franzbergschule in Sondershausen.

Wann eine Verodnung kommt steht noch nicht fest. Fakt jedoch ist, dass es nicht so weitergehen kann. Bis dahin kann nur an die Vernupft der Katzenbesitzerinnen und Besitzer und den Fütterern von Wildkatzen appelliert werden, über ihr Handeln nachzudenken.

Nachsatz: Dieser Artikel richtet sich nicht an die Katzenbesitzerinnen und Besitzer, die sich um ihre Tiere artgerecht kümmern.
Eva Maria Wiegand










Autor: emw

Kommentare
Pinzgauerin
27.09.2023, 14.29 Uhr
Katzensteuer
Dann sollte einfach eine Katzensteuer eingeführt werden. So kann überprüft werden, wer eine Katze hat und ob diese ordnungsgemäß sterilisiert/kastriert wurde. Bei Hunden geht das ja auch.
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