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So, 18:47 Uhr
12.11.2023
Klimawerbung auf Lebensmitteln:

Verbraucherzentralen fordern Klarheit zu schaffen

Auf Lebensmitteln tummelt sich eine Vielzahl verschiedener Zeichen und Werbeaussagen rund ums Klima. Wie ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, bleiben diese jedoch häufig unklar und ohne nähere Erläuterungen...

Die Verbraucherschützer fordern die Abkehr von nicht belegbaren Angaben wie „klimaneutral“ oder „CO2-positiv“. Einheitliche, rechtliche Vorgaben für Klimaaussagen müssen schnell eingeführt werden. Unternehmen sollten ihre Klimaschutzbemühungen schon jetzt transparent und verständlich kommunizieren.

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Klima und Nachhaltigkeit sind vielen Menschen beim Einkauf wichtig. Das nutzen Unternehmen für sich und werben mit entsprechenden Aussagen auf Lebensmitteln. Eine bundesweite Stichprobe der Verbraucherzentralen zeigt einen wahren Wildwuchs an Siegeln und Klimaaussagen. „Allein das ‚Klimaneutral‘-Zeichen eines privaten Siegelgebers haben wir in sieben verschiedenen Varianten gefunden“, sagt Luise Hoffmann, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen.

Häufig unklar und ohne nähere Erläuterungen
Am häufigsten wurde mit Klimaneutralität geworben. Das war bei 53 von 87 Produkten der Fall. Doch Aussagen wie „klimaneutral“, „klimapositiv“ und „CO2-positiv“ können zu falschen Vorstellungen führen.
„Aus Sicht der Verbraucherzentralen lassen sich solche Angaben nicht belegen. Sie sind für Verbraucherinnen und Verbraucher keine Hilfe. Meist stecken dahinter Ausgleichszahlungen in Kompensationsprojekte, deren Berechnungsgrundlagen durchaus fragwürdig sein können. Lebensmittelhersteller sollten diese daher grundsätzlich nicht mehr verwenden“, so Luise Hoffmann.

Bei einem Drittel der Produkte blieb unklar, auf was genau sich das Werbeversprechen bezieht. „Aussagen wie ‚24 Prozent CO2-Reduzierung‘ sind nicht hilfreich, wenn nirgendwo angegeben ist, ob damit die Verpackung, die Herstellung oder das gesamte Produkt gemeint ist“, kritisiert die Expertin. Außerdem wurde keine Vergleichsgröße genannt. Solche ergänzenden Erklärungen fehlten ebenfalls bei einem Drittel der Produkte. Häufig verwiesen die Unternehmen auf weiterführende Informationen im Internet, konkret bei 73 der 87 Produkte. Wesentliche Informationen zur Verständlichkeit von Klima- und CO2-Aussagen gehören jedoch aus Sicht der Verbraucherzentralen direkt auf die Verpackung.

Rechtliche Vorgaben dringend notwendig
Der Marktcheck macht deutlich, dass es ein gesetzliches, standardisiertes Regelwerk einschließlich entsprechendem Kontrollsystem für die Werbung mit Klima- und Umweltaussagen braucht. Das zeigt beispielsweise der Vergleich verschiedener Milchpackungen: Ein Produkt trug lediglich die Angabe „Klimaneutral“ mit Verweis auf „effektiven Klimaschutz“, ein anderes Produkt warb mit Aussagen und Erläuterungen auf allen Verpackungsseiten.
Eindeutige Informationen lieferten diese jedoch auch nicht. Eine Einschätzung, welches der Produkte den größten Mehrwert für das Klima bringt, ist so für Verbraucher:innen nicht möglich.

Als vielversprechend werten die Verbraucherzentralen zwei Richtlinien zu Umweltaussagen, die die Europäische Kommission aktuell vorbereitet, um rechtliche Lücken zu schließen. Bis die Richtlinien umgesetzt werden und sich damit direkt auf Werbeaussagen auswirken, können jedoch noch Jahre vergehen. Unternehmen, die ihre Klimaschutzbemühungen deutlich machen wollen, sollten daher schon jetzt transparent und verständlich kommunizieren. „Die Werbung mit Klimaaussagen darf nicht dazu führen, dass Unternehmen Produkte besser darstellen als sie sind und Verbraucherinnen und Verbraucher dadurch getäuscht werden“, fasst Luise Hoffmann zusammen.

Hintergrund des Marktchecks
In einer bundesweiten Stichprobe haben die Verbraucherzentralen im April Lebensmittel mit Klima- und CO2-Siegeln und Aussagen erfasst. Dazu wurde das Angebot in Discountern, Supermärkten, Biomärkten und Drogeriemärkten in zehn Bundesländern untersucht, darunter auch in Thüringen. Erfasst wurden 87 Produkte, die im Hauptsichtfeld mit Siegeln und Aussagen zu Klima und CO2 warben.
Autor: red

Kommentare
Junge21
12.11.2023, 20.42 Uhr
Bei diesem Sumpf
Klarheit zu schaffen, dürfte mehr als unmöglich sein. Jeder kann alles deklarieren, es gibt immer Wege, Bio hin zu schreiben. Oder einen Frosch drauf zu drucken, weil Bill und Melinda Gates so fürsorglich sind für das Klima. Der Frosch ist weg, man möge seine Lesebrille zum Einkaufen parat halten.
grobschmied56
12.11.2023, 22.56 Uhr
Der ganze 'klimaneutral - Quatsch' ...
... dient nur einem Haufen von Faulpelzen und Besonders-Wichtig-Tuern als bequeme Hängematte für Nichts-Tun und Abkassieren. So lange ein Haufen von ferngesteuerten und per Panik-Ideologie verängstigten Lemmingen den ganzen Humbug mitmacht, haben die natürlich ein gutes und bequemes Auskommen.

Money for nothing.
Ob sie auch 'chicks for free' bekommen, weiß ich nicht.
Von mir bekommen sie allemal LOL.
diskobolos
13.11.2023, 10.05 Uhr
Ach lieber Grobschmied,
diesmal geben Sie aber wirklich ein Beispiel für einen alten verbiesterten Mann. Wütend auf die jungen Menschen, die ein neueres Auto fahren? Oder was hat Sie zu diesem Rundumschlag veranlasst.

Dass Sie nicht daran glauben, dass die Menschen das Klima zu unserem Nachteil verändern, wissen wir. Also immer so weiter, ging doch früher auch?

Schade, dass Sie nicht genug Geld dafür haben: Wo Sie doch genau wissen, wie man leicht ohne zu arbeiten viel Geld macht. Vielleicht versuchen Sie es mal als Berater?
marco-sdh
13.11.2023, 15.34 Uhr
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