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Mi, 15:15 Uhr
03.04.2024
Nachgehakt

Keine Alimentierung, sondern Anreize

Kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen den “Job-Turbo”? Nein? Dann wollen wir Ihnen erklären, wie der funktioniert oder eben nicht funktioniert. Wir haben uns in Nordthüringen umgesehen und umgehört. Mit ernüchterndem Ausgang…

Arbeitsagentur Nordhausen (Foto: nnz) Arbeitsagentur Nordhausen (Foto: nnz)
“Die Bundesregierung wird ihre Anstrengungen noch einmal verstärken, um Geflüchtete schnell und möglichst nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Denn Arbeit und Integration bedingen sich gegenseitig”, sagt unser Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Im “Berliner Glashaus” der Bundesregierung und vielleicht auch in den Niederungen roter und grüner Landespolitik mag man dem zustimmend Glauben schenken, was der Fachmann da von sich gibt. Doch weiter “unten” in den politischen und wirtschaftlichen Hierarchien sieht das schon etwas anders aus. Pech für die Politik, dass “unten” einfach nur die Realität lauert, mit der sich turbomäßig auch und vor allem die Unternehmen auseinandersetzen müssen.

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Wir erinnern uns: vor dem Job-Turbo gab es in Nordthüringen zahlreiche Versuche, Asylsuchende im besten arbeitsfähigen Alter und Gesundheitszustand in eine Arbeit zu bringen. Vor allem aber in einen Job, dessen Nebeneffekt eine Stärkung der Sozialsysteme nachhaltig nach sich zieht. Das sind die sagenumwobenen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjobs. Die personellen Ergebnisse dieser Bemühungen sind zwar überschaubar, werden dann jedoch medientechnisch so aufgebläht, dass dem Rezipienten vermittelt werden soll, dass alles in Ordnung ist.

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist seit zwei Jahren eine völlig neue Kategorie von Flüchtlingen in Deutschland eingetroffen. Sie bekommen sofort Bürgergeld und damit eine Rundum-Sorglos-Betreuung. Ausgestattet mit all dem, was Menschen und Familien zum Leben brauchen, bedeuten selbst die Regelsätze in Deutschland in den meisten Fällen ein Vielfaches von dem, was in der umkämpften (Ost)Heimat verdient wird. Beispielrechnungen gibt es im Netz genug, selbst in seriösen Medien.

Doch der Job-Turbo von Hubertus Heil und Andrea Nahles läuft nicht so wie angedacht. Der Trend der Abgangsraten bei den ukrainischen Interessenten habe sich inzwischen sogar verschlechtert, berichtet die Bundesarbeitsagentur Anfang dieses Jahres. Und weil der Spiegel auch darüber berichtet, muss es schließlich stimmen.

Natürlich haben auch viele Mitglieder des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) Fachkräftesorgen. Und natürlich würden viele von den Unternehmen gern Personal einstellen. Also wurde eine lokale Initiative verabredet, der Job-Turbo im Kleinen sozusagen. Die Öffentlichkeit blieb bei all dem erst einmal außen vor. Die Gründe dafür dürften in der Vergangenheit liegen und bekannt sein. Auch aktuell halten alle die sich bedeckt, die sonst mit Veröffentlichungen nicht gerade sparsam umgehen. Jedenfalls soll unter Federführung der hiesigen Arbeitsagentur unter anderem eine Veranstaltung organisiert worden sein, bei der sich 60 Ukrainerinnen und Ukrainer vorstellen sollten.

Fünf Unternehmen kamen dabei aus der Gastronomie im Südharz. Was sie eint ist die Tatsache, dass sie händeringend nach Köchen, Reinigungspersonal und Servicepersonal suchen. Was sich da in der vergangenen Woche abgespielt haben soll, ist exakt die Realität und die wiederum ist weit weg von politischen Schaubühnen in Berlin und Erfurt. Im Klartext: die Fragen, die von den Flüchtlingen aus der Ukraine gestellt wurden, drehten sich nahezu ausschließlich um die Möglichkeit einer geringfügigen Beschäftigung. Bis auf einzelne Ausnahmen soll das Gros der eingeladenen Ukrainer, so die unbestätigten Informationen der nnz, nicht auch nur einen Funken an Interesse an einer Vollzeitbeschäftigung gezeigt haben. Der Grund liegt auf der Hand: Mit einer geringfügigen Beschäftigung bleiben die Menschen weiter unter dem Schutzschirm des Bürgergeldes.

Niels Neu, selbst Unternehmer und Chef des NUV, war fassungslos. Ein weiterer Termin wurde erst einmal gecancelt. Nach Ostern darauf angesprochen, sagte er der nnz: “Ja, das war schon enttäuschend, aber ich kann die Menschen durchaus verstehen. Wäre ich in ihrer Situation, dann würde ich vielleicht auch so handeln. Was ich damit sagen will, es ist das System, es sind die politischen Entscheidungen in Berlin, die ein solches Verhalten möglich machen. Die Flüchtlinge aus der Ukraine sofort mit dem Status des Bürgergeldes auszustatten, war aus meiner Sicht ein Fehler. Was wir für die Menschen brauchen, die vor dem Krieg zu uns flüchten, sind Arbeitsanreize statt eine großzügige Alimentierung”.

Es sei niemandem mehr zu vermitteln, warum hier das komplette soziale Paket aufgeschnürt wird, andererseits jeder vierte Rentner in Ostdeutschland, der 45 Jahre gearbeitet und eingezahlt hat, unter 1.000 Euro Rente bekommt. „Für mich wäre ein gangbarer Weg, das Bürgergeld auf sechs Monate zu begrenzen, um in dieser Zeit den Flüchtenden Gelegenheit zum Ankommen und Einleben zu gewähren sowie eine passende Beschäftigung zu suchen. Werden anschließend annehmbare Jobangebote abgelehnt, muss eine Sanktionierung erfolgen.“, so Neu weiter.

Für Niels Neu hat dieses politische Agieren und das Festhalten an offensichtlich falschen Entscheidungen weitreichende Konsequenzen, bis hinein in das soziale und politische Verhalten. ”Meine zunehmende Wahrnehmung in jüngster Zeit ist, dass ein Teil der Mittelschicht, des Unternehmertums, manche Handwerker und Dienstleister mehr und mehr mit falschen politischen Entscheidungen zu kämpfen haben und sich zunehmend von den sog. bisherigen Volksparteien abwenden und Parteien am linken und rechten Rand präferieren”.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Bega
03.04.2024, 16.13 Uhr
Sehr guter Artikel
Vielen Dank, Herr Greiner, für den super gelungenen Artikel.
Schade nur, dass es keiner unserer Oberen ändert und alles so bleibt, wie es ist.
Strandläufer
03.04.2024, 16.20 Uhr
Herrn Neu
Sei an der Stelle ausnahmslos zuzustimmen.
Und danke, dass Mal laut gesagt wird was jeder sowieso mitbekommt. Das Bürgergeld kann man ja für die Ukrainer immernoch zeitlich begrenzen. Es ist nie zu spät und wäre mal ein Anfang. Oder man prüft die finanziellen Verhältnisse. Auch regelmäßige Anwesenheit sollte geprüft werden. Wie oft stehen dringend benötigte Sozialwgh.frei, die offiziell belegt worden, wo aber niemand anzutreffen ist. Auch solchem Missbrauch muss ein Riegel vorgeschoben werden. Uns lachen doch alle aus.

Langsam ist es uns Arbeitenden nicht mehr vermittelbar alle zu finanzieren, die es sich z.B.auf Bürgergeld gemütlich machen.
Dabei ist mir egal, ob das Ukrainer sind oder Deutsche mit welchem Hintergrund auch immer.
Wer gesund ist, kann auch arbeiten. Nein, er sollte es auch.

Ende
urbach44
03.04.2024, 16.41 Uhr
Bürgergeld für Ukrainer
Den Aussagen von Herrn Neu zum Verhalten der Ukrainer ist nichts hinzuzufügen. Dieses Verhalten erscheint mir durchaus verständlich. Wenn der Staat mir das Leben in der Hängematte gestattet und mich großzügig versorgt, warum sollte ich dann ohne äußeren Zwang die Hängematte verlassen? Offenbar sind diese Verhaltensweisen aber noch nicht bis Berlin durchgedrungen, denn einen Willen zur Veränderung kann ich nicht erkennen. Den staatlichen Zuschuss für Elektroautos hat der Staat von einem Tag auf den anderen gestrichen. Warum sollten dann kurzfristige Entscheidungen, die die Arbeitswilligkeit der Ukrainer positiv beeinflussen, nicht möglich sein ?
Leser X
03.04.2024, 19.54 Uhr
Da schwingt wohl auch schlechtes Gewissen mit
Dass Ukrainer so bevorzugt alimentiert werden, das ist nach meiner Wahrnehmung rein politisch begründet. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit der sog. Maidanrevolution 2013/14, in deren Folge zwei bis dahin friedlich nebeneinander lebende Völker aufeinander gehetzt worden. Ein lange gehegter Plan des Westens, an dem Deutschland rege beteiligt war.

Angesichts dieser Perfiderie kann man ja die Opfer dieser Politik nicht sich selbst überlassen...
Kobold2
03.04.2024, 20.01 Uhr
Ob nun
Fälle medientechnisch aufgebläht werden , oder der Stammtisch die ihn genehmen Fälle aufbläht, hilft zur Erfassung der Gesamtsituation recht wenig.
Wenn der NUV Fächkräftesorgen hat, dann sollte er sich auch fragen, was man als Arbeitgeber selbst dazu beiträgt. Denn hierzu hüllt man sich gern in Schweigen und sieht das Problem nur auf der Gegenseite.
Nicht umsonst bemühen sich Leute wie ich, hier gar nicht erst um einen Job und verdingen sich in anderen Regionen. Wer weniger Anspruch an sich selbst hat, bevorzugt halt die Sozialkassen.
Gestern ist mir aus der erweiterten Region ein lustiges Jobangebot aus meiner Branche zu gespielt worden.
2650€ Brutto, aber doppelter Spesensatz!
Das solche Unternehmen suchen, ist kein Wunder und das man dabei noch ganz offen und ohne Skrupel die Sozialkassen betrügt und die Rentenproblematik verschärft, will man scheinbar nicht sehen.
Echter-Nordhaeuser
03.04.2024, 20.40 Uhr
Das ist dies was........
Das Volk schon seit längerer Zeit sagt, das hier fremde Menschen ins Land kommen und nach allen Regeln der Kunst alles in ihren Allerwertesten geblasen bekommen ohne jemals was in unser System eingezahlt zu haben.
Das eigene Volk lässt man ausbluten.
P.Burkhardt
03.04.2024, 22.27 Uhr
naja...das Volk...
tatsächlich sagen das gerade mal 18 Prozent davon...

Aber ja, ich halte die Bürgergeld-für-Ukrainer-Geschichte auch nicht für ganz richtig: Gleiches Recht für alle ! Auch Ukrainer sind Flüchtende nach Asyl-Recht.

Ich habe zugegebenermaßen keine Erfahrungen mit Bürgergeld ...aber ehrlich viel ist das nicht, oder ? 500 und `n Keks ? dazu noch ein Minijob von 450 EUR ... also dann 950 im Monat. Das ist etwa das, was ein Azubi bei Lidl im ersten Lehrjahr nachhause trägt.... Ich kann mir nicht vorstellen, dass deswegen jemand Haus, Hof und Land verlässt....
P.Burkhardt
03.04.2024, 22.32 Uhr
wenn ich also für einen Minijob...
...knappe 1.000 EUR bekomme, werde ich nicht für 1.200 Vollzeit arbeiten. War vielleicht das Angebot zu schlecht, Herr Neu ?

Ich habe letztens irgendwo gelesen, dass man um "glücklich" zu sein in Deutschland in Etwa den Durchschnittslohn von knapp 50k im Jahr etwas übertreffen muss - was gut und richtig ist, wo wäre sonst die Motivation, besser als der Durchschnitt zu sein ?

Wenn die den Geflüchteten angebotenen Jobs natürlich deutlich darunter liegen... dann braucht sich auch ein NUV nicht zu wundern, wenn sie keine Leute (auch unter den Geflüchteten - dumm sind die ja auch nicht) finden.
El loco
03.04.2024, 22.53 Uhr
Tatsächlich Burghardt,
wenn man von etwas wie dem Bürgergeld keine Ahnung hat, sollte man besser schweigen und keine Keksrechnungen anstellen.
Hier gibt es neben den Regelsätzen nämlich auch noch die KdU, die der Staat großzügig begleicht.
Da bekommt die teilzeitbeschäftigte Friseuse oder die alleinstehende Reinigungskraft vielleicht unterm Strich das gleiche, muss sich aber dafür verdammt den A..... aufreißen.
Wolfi65
04.04.2024, 07.00 Uhr
Man kann es bald nicht mehr hören und lesen!
" Ich muss arbeiten und die anderen kassieren Bürgergeld und liegen in der Ecke herum."
Aber genau das wollten doch die Arbeitgeber.
Schlanke und wettbewerbsfähige Unternehmen.
Und jetzt?!
Es wird nach massiven jahrelangen Entlassungen trotzdem die Arbeit ins billige Ausland verlagert, wo für ein Apfel und ein Ei produziert wird.
Die Flüchtlingssituation aus der Ukraine und anderen Staaten hat die ganze Sache nur beschleunigt.
Made in Germany ist nur noch Fassade.
Für die deutsche Wirtschaft kann es nur noch heißen: In Würde sterben!
Kat
04.04.2024, 08.04 Uhr
Dank?
Es sollte jedem hier zu denken geben, dass in den Nordlaendern ca. 90 Prozent der Ukrainer arbeiten. Das liegt nicht an den hohen Loehnen, sondern daran, dass die Sozialleistungen nicht so hoch sind wie in Germany. Ausserdem muß dort erst das Auto weg bevor es Geld gibt. Hier bezahlen wir noch die Kfz-Steuer und die Versicherung.
Erklärt das mal Rentnern nach 45 Jahren Arbeit.
Dankbarkeit sieht anders aus!
Für mich ist der Artikel berechtigt.
Es ist 1/5 des Landes von diesem Überfall betroffen. Man haette also die eigenen Leute im eigenen Land unterbringen können. In den Karpaten kann man ja auch Urlaub machen.
P.Burkhardt
04.04.2024, 08.27 Uhr
Okay... dann frag ich mal in die Runde:
Wieviel müsste man denn den werten Mitkommentatoren bezahlen, damit sie das Land, Freunde und Familie verlassen ?

Auf das Bürgergeld kommen noch ein paar Leistungen obendrauf...okay. Ich bin jetzt ehrlich zu faul das zu recherchieren...dann kommt man eben inkl. Minijob vielleicht auf 1.600 EUR. Das sehe ich immer noch nicht als Grund, die Heimat zu verlassen.
Wolfi65
04.04.2024, 08.57 Uhr
Es gibt viele Gründe ein Land zu verlassen
Zum Beispiel der permanente Beschuss vom Ivan.
Gibt es in der Ukraine überhaupt noch Gebäude welche keine Einschüsse des Kaliber 7,62 mal 29 mm aufweisen?
Das wäre schon mal ein Grund.
Beim Gang in den Supermarkt z.B. der Marktpassage einfach mal von Heckenschützen oder Artillerie unter Feuer genommen zu werden.
Das wären für mich gute Gründe das Land zu verlassen.
Jäger53
04.04.2024, 09.21 Uhr
Bürgergeld/ Anreize
In einem Kommentar stand das es für einen Minijob knapp 1000,- Euro gibt. In Wirklichkeit sind es 533,63 Euro. Für Flüchtlinge die aus der Ukraine kommen und der Meinung sind das Sie etwas besseres sind als andere Flüchtlinge würde ich nur einen Sprachkurs finanzieren und mehr würde es nicht geben. Wenn der Kurs beendet ist wird eine Frist gesetzt um sich Arbeit zu besorgen. Ist diese Frist abgelaufen und es kann kein Arbeitsplatz schriftlich nachgewiesen werden, müssen Sie zurück in die Ukraine. Wenn man sieht mit was für Autos der größte teil der ukrainischen Flüchtlinge unterwegs ist um zur Tafel zu fahren und den Kofferraum zu füllen, hat der größte der Flüchtlinge keine Unterstützung durch den Staat ( Steuergelder) nötig. Für die Flüchtlinge aus der Ukraine denen es nicht so gut geht müsste eine zeitliche Unterstützung geprüft werden.
nur_mal_so
04.04.2024, 09.57 Uhr
"Die haben große Autos, die verdienen keine Unterstützung vom Staat!"
...hätten die ukrainischen Flüchtlinge ihr Privatfahrzeug vor der Flucht vielleicht erstmal gegen olle Rostlauben tauschen sollen, die es alterschwach gerade mal so an deutsch-polnische Grenze schaffen und dann stehengelassen werden müssen, damit es den deutschen Jägern genehm ist, dass die Flüchtlinge Unterstützung erhalten?
Wenn ich flüchte, setze ich mich in mein Auto und fahre los - auch auf die Gefahr hin, dass die öffentliche Meinung im Ankunftsland von der Größe meines Fahrzeuges abhängig macht, ob ich Unterstützung erhalten darf.
Hallogemeinde
04.04.2024, 10.28 Uhr
also das kann ja nun wirklich nicht so
schwer sein Herr Burkhardt! Hat 2 min gedauert. Sie spielen das Thema dermaßen runter dass ist unerträglich. "Der Regelbedarf einer vierköpfigen Familie kann also von 1726 Euro bis 1954 Euro reichen. Zudem übernimmt das Jobcenter die Kosten der Unterkunft, also Miete, Nebenkosten und Heizung, wenn diese angemessen sind. Für vier Personen gilt laut dem Bundesarbeitsministerium etwa eine Wohnung mit vier Zimmern oder 85 bis 90 Quadratmetern als angemessen. Neben dem Regelbedarf können Mehrbedarfe den Gesamtbedarf erhöhen."
Wenn ich nach Abzug von Miete, Nebenkosten und Heizung für eine 90qm Wohnung noch 1900 Euro zur Verfügung hätte würde ich sagen dass ist doch Luxus. Dann gehen mal z.B. meine beiden Kinder eventuell in den Kindergarten, dann zahle ich da auch nochmal drauf und dass nicht wenig. Diese oben genannte Familie würde das auch noch bekommen. gehen die Kinder in die Schule muss Essesgeld unsw. bezahlt werden, geht also auch wieder vom Lohn ab. Bekommen diese Familien auch oben drauf wenn sie entsprechende Anträge stellen. Es ist einfach nicht mehr zu vermitteln dass eine Familie fast 2000€ zm "Verpulvern" übrig hat ohne einen Finger krum zu machen. Dafür müsste ich 7000€ Brutto verdienen!
Steffensdh
04.04.2024, 11.51 Uhr
Es muss endlich Schluss damit sein,
Schluss damit sowas zu unterstützen.
An bekannten Tankstellen traut man sich gar nicht mehr aufzuhalten um ein Kaffee zu trinken. Diese „Flüchtlinge“ stehen mittags mit Bier u Kippe am Zock Automaten u schieben ein Schein nach dem nächsten rein. Wir müssen als Eltern ab dem nächsten Schuljahr jeden Tag 60 km fahren um unser Kind in die Schule zu bringen weil es im Stadtgebiet keinen Platz mehr gibt. Und wenn man, wie meine Vorredner berechnet haben, so viel Geld zur Verfügung hat, ginge ich auch nicht mehr arbeiten. Das dumme ist, das mir meine Arbeit Mega Spaß macht u ich gerne auf Arbeit bin aber ein Hals kriege wenn ich das täglich sehe. Schlimm ganz schlimm.
P.Burkhardt
04.04.2024, 12.05 Uhr
Es mag ja sein,
dass die Sonderbehandlung der Ukrainer als Bürgergeldempfänger zu Ausschlägen beim Gerechtigkeitsempfinden führt. Wie oben geschrieben, finde ich es auch irgendwie nicht richtig, Flüchtende aus verschiedenen Ländern verschieden zu behandeln. Darum geht es mir auch gar nicht.

Ich finde es einfach nur falsch, zu argumentieren, dass die Ukrainer zu uns kommen, weil sie hier in Saus und Braus leben könnten.

Wie Hallogemeinde richtig schrieb - oder gemeint hat, gibt das Bürgergeld (nicht nur für Ukrainer) keinen Anreiz einen niedrig bezahlten Job anzunehmen. Da aber häufig Jobs, die nur eine geringe Qualifikation erfordern auch niedrig entlohnt werden, sind es eben häufig die Geringqualifizierten, für die das Bürgergeld trotz aller Einschränkungen attraktiver ist als ein Job. Daher muss sich der NUV nicht wundern, dass er für entsprechend niedrig entlohnt Jobs keine Arbeitskräfte findet. Das liegt aber nicht daran, dass das Ukrainer sind, sondern daran, dass das Bürgergeld falsche Anreize setzt.
Fönix
04.04.2024, 12.19 Uhr
Zitat P.Burkhardt:
"...dann kommt man eben inkl. Minijob vielleicht auf 1.600 EUR. Das sehe ich immer noch nicht als Grund, die Heimat zu verlassen."

Unabhängig von der Tatsache, dass das offensichtlich wieder eine Milchmädchenrechnung ist, wie man auch dem Kommentar von Hallogemeinde weiter unten unschwer entnehmen kann (dabei geht es um die Größenordnung, nicht um die konkreten Zahlen, sonst wird das wieder endlos hier!) möchte ich zusätzlich noch darauf hinweisen, dass es auch eine Rolle spielt, wieviel Einkommen im Herkunftsland mit regulärer Arbeit im Durchschnitt erzielt werden kann. Wenn dieses Einkommen im Herkunftsland auf dem gleichen Niveau oder sogar niedriger liegt als das Bürgergeld in Deutschland, hat dieses Bürgergeld natürlich eine Magnetwirkung sondersgleichen. Und das gilt nicht nur für die Ukraine, wo dieser unselige Krieg natürlich eine entscheidende Rolle spielt, sondern auch für viele andere Regionen dieser Welt. Nicht ohne Grund strömen die Flüchtlinge aus aller Welt in großer Zahl nach Deutschland. Nach den mir bekannten aktuellen Zahlen haben davon weniger als 10 Prozent ernsthafte Ambitionen, hier in Deutschland eine Vollzeitbeschäftigung aufzunehmen und langfristig auszuüben. Dazu fällt mir spontan folgender Liedtext ein:

"Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld ..."
P.Burkhardt
04.04.2024, 13.47 Uhr
Nicht ausschließlich das Einkommen...
...im Herkunftsland spielt eine Rolle, sondern auch die Kosten der Lebenshaltung - wenn man so rechnen will und zerstörte Städte eben ausblendet. Es ist richtig, dass die durchschnittlichen Einkommen in der Ukraine deutlich unter jenen in Deutschland liegen. Allerdings ist das Preisniveau auch deutlich geringer. Leider habe ich auf die Sxhnelle keinen entsprechenden Vergleich recherchieren können... nur ein Beispiel: ein 3 Gänge-Menü für 2 Personen kostet in Deutschland in einem mittelprächtigen Restaurant etwas mehr als 100 EUR. In der Ukraine liegen die Preise zwischen 14 und 39 EUR... also im Mittel etwa ein Viertel der Restaurantkosten in Deutschland. Das ist natürlich nicht repräsentativ ... wenn ich mehr Zeit habe, kann ich mich mal dahinter klemmen. Es zeigt aber, dass es zu kurz gesprungen ist, nur auf das Einkommensniveau abzustellen. Dann müssten wir aus Deutschland reihenweise nach Luxemburg "flüchten".
Fönix
04.04.2024, 17.47 Uhr
@ P.Burkhardt
Das Zauberwort in diesem Zusammenhang heißt "auskömmlich"!

Nicht zu verwechseln mit "bekömmlich", auch wenn ein "Drei-Gänge-Menü" in Ihren Überlegungen eine Rolle zu spielen scheint ...
P.Burkhardt
04.04.2024, 19.57 Uhr
sry...meine Lieben...
...offenbar wird hier ja mit mir diskutiert. Da habe ich prinzipiell nichts dagegen. Wenn aber meine Mitdiskutierenden meine nun wirklich ausführlich dargestellte Meinung nicht lesen oder nicht verstehen können oder wollen... dann lohnt sich irgendwie die ganze Debatte nicht (jedenfalls kann ich manche "Argumente" hier nicht anders erklären) !

Nochmal (in einfachen Worten) meine Meinung zum Thema:

1. Bürgergeld für Ukrainer halte ich nicht für richtig

2. Bürgergeld setzt keine Anreize einen niedrig bezahlten Job anzunehmen - das gilt nicht nur für Ukrainer

3. halte ich das Bürgergeld und die weiteren Sozialleistungen für zu gering um als Anreiz zur Flucht aus der Ukraine zu dienen.

4. denke ich daher (das ist jetzt der auf 1.-3. logisch folgende Schluss), dass die in der Veranstaltung angebotenen Jobs einfach zu schlecht bezahlt waren um als Vollzeitjob attraktiv zu sein - unabhängig davon, dass die Eingeladenen Ukrainer waren.

Über diese Meinung kann man gerne mit mir diskutieren - aber eben nicht unter den eingangs genannten Gegebenheiten - ein bisschen Bewaffnung setze ich eben auch bei meinen Kontrahenten voraus. Ich bin dann hier mal weg...
El loco
04.04.2024, 22.11 Uhr
Ne,ne Burghardt
die allerwenigsten wollen zu Ihren Lieben zählen...
Wer wie Sie die Inflation wegschwurbelt und das Gleiche beim Bürgergeld für Ukrainer wieder versucht, negiert ganz einfach die Realität.
Wenn Sie schon zu der genialen Erkenntnis in Ihrem Punkt 1 kommen, lassen Sie ganz einfach Punkt 2 bis 4 weg denn das sind allesamt wieder nur durchschaubare plumpe Versuche runterzuspielen, einzulullen und zu verharmlosen. So führt man keine respektvollen Diskussionen.
Ich hoffe, im Interesse des Forums, dass Ihre Ankündigung "weg zu sein", diesmal wenigstens einen Tag hält.
Hallogemeinde
04.04.2024, 23.31 Uhr
Zu Punkt 4 klarer Widerspruch
„ Zum Verständnis: das durchschnittliche Monatsgehalt in der Ukraine betrug im September 2023 etwas mehr als 14.000 Hrywnja (300 Euro), nach Angaben des ukrainischen Pensionsfonds.“ 1900€ zu 300€ ist sehr wohl ein Anreiz die Ukraine zu verlassen. Und noch mehr Anreiz bietet das Bürgergeld zum Sozialtourismus. Denn niemand verhindert die Ausfuhr der gezahlten Gelder. Mit 1900€ komme ich dann in der Ukraine 6x so weit als mit 300€!
Anmerkung techn. Support:
Die Zahlen stimmen so nicht. Zum Einen sind alles nur Schätzungen und dann werden Familien und Einzelpersonen verglichen.
Hallogemeinde
04.04.2024, 23.33 Uhr
Sorry…
Zu Punkt 3 natürlich!
Hallogemeinde
05.04.2024, 00.02 Uhr
Und für die ganzen Gutmenschen im Forum
Die Zahlen und Fakten sind es die hier eine eindeutige Sprache sprechen! Das aktuelle Kriegsgebiet und der Ukraine (gerne mal googeln) ist vielleicht 10-15 Prozent der Ukraine. Es leben 38 Millionen Menschen in der Ukraine, davon 17 Prozent Russen und andere Nationen. Also ca. Minus 6,5 Millionen macht noch ca. 32 Millionen Ukrainer. Davon haben Bis März 2024 haben laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) rund 28,95 Millionen Menschen aus der Ukraine in Folge des Krieges die Grenze in ein nahgelegenes überquert. Kann mir mal jemand erklären ob es überhaupt noch Ukrainer gibt in der Ukraine? Oder bedeutet das doch etwa Sozialrourismus? Geld abholen und wieder zurück? Das stinkt doch alles zum Himmel!
P.Burkhardt
05.04.2024, 08.52 Uhr
Erschreckend...
...ja, in der Summe sind seit Februar 2022 knapp 29 Mio. Menschen aus der Ukraine vor Krieg, Tod und Zerstörung geflohen. Über die Zahl der Rückkehrer konnte ich nichts finden.

Aber so groß kann ja die Sogwirkung des deutschen Bürgergeldes ja dann nicht sein, wenn sich nur etwa 4 Prozent der Geflüchteten für Deutschland als Ziel entschieden haben...

Alleine Ungarn und Rumänien haben jeweils etwa 4x so viele Ukrainer aufgenommen als Deutschland
El loco
05.04.2024, 16.10 Uhr
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