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So, 12:18 Uhr
07.07.2024
nnz-Forum:

Gedanken um die "große" Politik

nnz-Leser Wolfgang Jörgens ist sich nicht so sicher, ob er sich allein Gedanken um die "große Politik und dem Begriff Frieden" macht. Fast täglich kann man den Medien die Begriffe "Sanktionen", "Waffenlieferungen", "Krieg", "Aufrüstung" und ähnliche Formulierungen unserer Spitzenpolitiker entnehmen...

Krieg (Symbolbild) (Foto: HUNG QUACH auf Pixabay) Krieg (Symbolbild) (Foto: HUNG QUACH auf Pixabay)
Hinweise auf dringend notwendige Verhandlungen auf diplomatischer Ebene sind lediglich "unter Vorbehalt" zu vernehmen. Warum eigentlich? Waren mehr als vierzig Jahre "Kalter Krieg", inklusive zwei Atombomben auf Japan und der "Kuba-Krise" nicht genug? Ist das alles bei denen, die an den Hebeln der Macht sitzen in Vergessenheit geraten?

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Alles hat seine Vorgeschichte. Und, wer aus der Geschichte nicht lernt ist geneigt, wie die aktuellen Konflikte bestätigen, Fehler zu wiederholen. Da reicht manchmal der Blick in die sozialen Medien und in die Literatur, um Grundsätzliches zu erfahren und Fragen jüngerer Geschichte, Blick ins Jahr 1968, erneut aufzuwerfen und daraus ableitend weitere Fragen zu stellen.

Da lese ich mit großem Interesse ein Buch mit dem Titel: "Macht hat Grenzen" [Untertitel: "Amerika in der Weltpolitik"] von Eugene J. McCarthy. Erste Auflage des Erscheinens 1968! Besonders interessant der Abschnitt "Vietnam - in fragwürdigen Kämpfen" ab Seite 173 ff.. Hier werden Frage aufgeworfen, die auch auf die heutige Zeit übertragen werden könnten. Wie zum Beispiel:

"Ob ein Krieg rechtmäßig ist oder nicht, hängt I. von der Absicht und Zielen, 2. von den Methoden und Kampfmitteln und 3. von der Relation ab. Selbst wenn wir einmal von einer positiven Absicht und annehmbaren Methoden ausgehen, bleibt die praktische Frage, ob das für den Sieg notwendige Ausmaß an Unheil und Zerstörung in einem angemessenen Verhältnis zu dem vielleicht erreichbaren Wohl steht. Unser Engagement in Vietnam muss aus diesen Überlegungen heraus gesehen werden."

Oder:
"Schließlich muss dieser Krieg vom Gesichtspunkt der Relationen untersucht werden, was drei Fragen bedingt:

1. Vorausgesetzt, wir wissen, was wir uns unter einem Sieg vorstellen - gibt es die Möglichkeit eines Sieges?

2. Welchen Preis müssten wir für diesen Sieg bezahlen, und

3. Welche Garantien haben wir, dass nach diesem Sieg eine bessere Welt oder Gesellschaft in Vietnam entstehen wird?

Diese Fragen, gestellt in 1968, können aktuell auf heutige Auseinandersetzungen fast 1:1 übertragen werden. Schlussfolgernd besteht die Hoffnung, dass die "Großen" wieder miteinander auf diplomatischen Wegen reden. Aktuell so, wie es Herr Orban in Kiew und Moskau versucht anzuregen. Sein erklärtes Ziel, was man von ARD, ZDF oder auch dem MDR aktuell nicht oder nur mit spärlichen Informationen erfährt, Frieden und nachmals Frieden. Ein lohnendes Ziel.
Wolfgang Jörgens, Sophienhof
Autor: psg

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Leser X
07.07.2024, 14.23 Uhr
Ich teile ihre Sorgen...
... Herr Jörgens. Wir haben gerade die unerträgliche Situation, dass alle Parteien außer ganz links und ganz rechts auf Kriegskurs sind. Man sieht: auch die vermeintliche Mitte kann extrem sein.

Was wieder her muss, ist eine parteiübergreifende, außerparlamentarische Friedensbewegung, die laut und unüberhörbar ist. Die kann nach all den Geschehnissen natürlich nicht mehr grün dominiert sein.

Alles ist besser, als Politikern, die wie Zombies ausschließlich den Interessen der USA hinterherlaufen, weiterhin ihr Zerstörungswerk vollbringen zu lassen.
Marino50
07.07.2024, 17.32 Uhr
Unsere große Politik...
Ich stimme dem Artikel und auch Leser X zu. Wie kann man allein den Gedanken haben, sich mit Russland anzulegen. Das hatten wir doch schon. Und der Ausgang ist auch bekannt.
Europa wird "bunt" dargestellt und bespaßt, was Kerstin Ott besingt täglich in der Werbung. Europa ist kein "geiles Land" , sondern ein Erdteil. Zumindest habe ich das noch so gelernt. Und während alle kunterbunt bekommen, bereitet Frau v.d.Leyen schon die nächste große Impfkampagne gegen Vogelgrippe im Hintergrund vor.
Wo soll denn das alles enden. Hat die BRD und die EU gar nichts gelernt aus den letzten Jahren. Meine Hoffnung sind die kommenden Wahlen und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
DonaldT
07.07.2024, 18.51 Uhr
Spitzenpolitiker
Sie bezeichnen sich gern als solche - aber Spitze sind sie schon lange nicht mehr und ihre "Taten" sind unterirdisch.

Ungarn hat dies erkannt und das Treffen mit Baerbock abgesagt. Sie brauchen keine grünen Beserwisser und Kriegsgerätlieferanten.
marco-sdh
07.07.2024, 22.55 Uhr
Ich habe gelernt, dem Schwächeren beizustehen.
Insofern sollte man auch in diesem benannten Konflikt nicht vergessen, wer diesen Krieg aus dem Boden gestampft hat. Es war Putins Rußland. Punkt. Wer zerstört seit über zwei Jahren Infrastruktur in der Ukraine? Es ist Putins Rußland. Was ist eigentlich aus dem Vorwand der Kriegseröffnung geworden, in der Ukraine seien Nazis in der Regierung, die man stürzen wolle? Wird nicht mehr erwähnt. Stattdessen werden Kraftwerke und Staudämme beschossen. Und - sorry - Orban??? Jemand, der die Opposition in seinem eigenen Land reglementiert, der die freie Presse einschränkt, und insgeheim von russischen innenpolitischen Verhältnissen träumt, der soll der große Friedensstifter sein? Niemals.
Damit ich richtig verstanden werde: Auch ich bin von der Hoffnung beseelt, dass dieser Konflikt auf der diplomatischen Basis geregelt werden kann. Die diesbezüglichen Initiativen müssen aber von der UN ausgehen, dort sind alle Parteien verpflichtete Mitglieder. Zwielichtige Gestalten wie Orban oder Erdogan sind da eher hinderlich.
Capone
08.07.2024, 15.34 Uhr
Träumerei
Wie bitte schön soll das gehen? Als erstes die Ukraine verschenken und vorsorglich schon mal Teile Moldawiens, Armeniens und der baltischen Staaten mit anbieten. Vielleicht sollte man ebenfalls gleich zugestehen, dass auch weiterhin politisch anders Denkende, oder Mitbewerber um das Präsidentenamt verfolgt, eingesperrt, erschossen, vergiftet, aus dem Fenster gestossen oder in die Luft gesprengt werden dürfen. Sollen wir notfalls Brandenburg und Vorpommern mit abgeben?
Ein Wort des russischen Präsidenten würde wahrscheinlich reichen und der Krieg wäre vorbei. Auch die russischen Soldaten würden gern zu ihren Familien zurück kehren.
Wenn es der "freien Welt" nicht gelänge diese Aggression, diesen unverhohlenen Landdiebstahl zu beenden wäre dies ein schlechtes Zeichen an all die Autokraten dieser Welt.
Lautaro
08.07.2024, 19.16 Uhr
Huch Marco SDH.
Sie vergessen die tapferen Verteidiger von Mariopol, welche mit SS_Zeichen , Hitlergruss und Wolfsangel posiert haben ?
grobschmied56
08.07.2024, 23.21 Uhr
Bei ARD und ZDF sitzt man ...
... schon seit Jahren nicht mehr in der ersten Reihe.
Man wird in erster Linie hinter die Fichte geführt und veralbert.
A-H-S
09.07.2024, 01.24 Uhr
Ein beeindruckend simples Weltbild
Zitat marco-sdh: "Insofern sollte man auch in diesem benannten Konflikt nicht vergessen, wer diesen Krieg aus dem Boden gestampft hat. Es war Putins Rußland. Punkt."
-> Und was die 8 Jahre davor war, ignorieren wir einfach? Kann man machen, macht aber keinen Sinn.

Zitat marco-sdh: "Und - sorry - Orban??? Jemand, der die Opposition in seinem eigenen Land reglementiert, der die freie Presse einschränkt,"
-> *räuspertsichhörbar: Sie kennen die Erlasse von Selenskij bzgl. der Opposition?
Wir sitzen in Deutschland im Gllashaus. Siehe Verfassungsschutz. Siehe angestrebtes Verbot der AfD.
-> Presse...
Der Cicero meint dazu: "Die gegenwärtige Krise der Ampelregierung ist vor allem eine Krise des Journalismus. Der nämlich pflegt seit Jahren schon eine zu starke Nähe zur Politik."
warumauchimmer
09.07.2024, 16.59 Uhr
Und was die 8 Jahre davor war...
... das kann man inzwischen sehr gut nachlesen, u.A. beim SCEEUS (Stockholm Centre for Eastern European Studies). Alles säuberlich mit Quellenangaben, so dass kritischen Hinterfragern, Fakten-Recherchierern und Selbstdenker das Herz aufgehen sollte.

Beispielsweise das Russland im Donbass nicht nur mit "Touristen"(ab Mai 2014), sondern auch mit regulären Truppen(ab August, u.A. in Ilowajsk) auf ukrainischem Gebiet operierte und in den Krieg aktiv Eingriff.
Leser X
09.07.2024, 17.50 Uhr
Wir wissen ja nicht alles
Zum Kriegsbeginn wurden in der Ukraine umgehend alle Medien gleichgeschaltet und die Opposition defacto außer Betrieb gesetzt. Und die Berichterstattung in den EU-NATO-Medien ist dementsprechend genauso einseitig.

Wir wissen also nicht, ob der Zuspruch zu Selensky und Co. wirklich groß ist oder ein Teil des ukrainischen Volkes längst begriffen hat, dass es zum Spielball finsterer Mächte für höhere "Weihen" mißbraucht wird.
marco-sdh
09.07.2024, 21.50 Uhr
@ lautaro
Saßen die von Ihnen genannten "tapferen Verteidiger von Mariupol" in der Regierung? Ich glaube eher nicht und das habe ich auch nicht behauptet. Wenn es um die Beseitigung von Nazis in Parlamenten geht, hätte Putin hierzulande ausreichend Angriffsfläche. Von denen stehen aber Teile im Verdacht, auf seiner Gehaltsliste zu stehen. Shit happens.
Lautaro
10.07.2024, 15.23 Uhr
Werter marco-sdh...
Die Zustimmung im ukrainischen Parlament war nicht im unteren ProzentBereich.
Googeln sie mal nach....Rechtsextremisten in der Ukraine und ihr Einfluss im Land....
Vom Deutschlandfunk !!!!! Diese Leute hätten unsere Ukraineunterstützer hierzulande nicht mal mit der Kneifzange angefasst !
Linde1953
10.07.2024, 18.48 Uhr
ARD und ZDF
Wenn Sie meinen ARD und ZDF führt Sie hinter die Fichte, dann frage ich
mal, wie sieht es denn mit den anderen Sendern aus? Wollen Sie sagen, die sind seriöser. Dann glaube ich eher ARD und ZDF, die hecheln nicht jeder Neuigkeit hinterher wie die Privatsender, wo viele Themen so richtig ausgeschlachtet werden. Was haben doch manche Bürger für eine Meinung über Deutschland, ja es ist nicht alles in Ordnung, aber deshalb die A.. wählen, dafür ist man 89 nicht auf die Straße gegangen. Und wem es hier nicht gefällt, der kann doch auswandern
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