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Do, 11:30 Uhr
01.08.2024
Wer hat die meisten Klicks?

Aktionsende: Mein schönstes Sommererlebnis

Wir bedanken uns für die vielen wunderschönen Fotos und Texte zu unserer Aktion „Mein schönstes Sommererlebnis“, welche gestern endete. Die Einsender haben unseren Leserinnen und Lesern tolle Eindrücke geschenkt. Auch wenn es sich nicht um einen Wettbewerb handelte, so wollen wir ihnen doch nicht vorenthalten, wer die meisten Klicks auf sich vereinen konnte…

Sommergetreide (Foto: Eva Maria Wiegand) Sommergetreide (Foto: Eva Maria Wiegand)


Die bewegende Sommergeschichte von unserer Leserin Frau Silke Adam wurde mit 2917 Klicks belohnt.

Text
„Unsere Heimat sind nicht nur die Städte und Dörfer“ (Text: Herbert Keller). Schon als Kind liebte ich dieses Lied. Wenn ich mit meinem Spielfreund über die Felder tobte und wir voller Ehrfurcht von weitem die Mähdrescher bewunderten, die das Korn auf den Feldern rund um Herreden ernteten. Ja, dann fühlten wir uns glücklich und frei.

Uns störten nicht unsere staubverschmierten Gesichter und auch keine piksenden Stoppeln! Wir empfanden die Hitze des Sommers nicht als belastend! Nichts konnte die Freude in der Natur unbeschwert spielen zu können trüben!

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Die hügelige Landschaft ließ die Mähdrescher immer wieder verschwinden. Man sah dann nur noch die Staubwolken, die gen Himmel zogen und hörte das Dröhnen der Motoren. Bis die Mähdrescher schließlich am anderen Ende des Hügels wieder auftauchten. „Unsere Heimat ist das Korn auf dem Feld...“ (Text: Herbert Keller) summten wir oft in dieser Erntestimmung das Liedchen weiter.
Wenn die Sonne sich langsam verabschiedete, begannen die Vögel ihr Konzert und wir kullerten uns unbeschwert auf dem Acker. „... und die Vögel in der Luft und die Fische im Fluss sind die Heimat...“. Viele Jahre sind vergangen.

Ich liebe meine Heimat und die Natur noch immer. Nur die kindliche Unbeschwertheit gehört der Vergangenheit an, leider! Inzwischen bin ich nicht nur Mutter zweier Söhne, sondern auch zweifache stolze Oma. Längst ist die Zeit vergangen, als mich die Hitze des Sommers nicht störte und piksende Stoppeln – naja, ohne Worte!

Eines Abends jedoch fand sich die Gelegenheit, mit meinem Sohn - der ebenso naturverbunden ist und den Beruf des Landwirts erlernt hat, im Mähdrescher mitzufahren.Hautnah erleben, wie auf den Feldern das Korn geerntet wird, auf denen ich als Kind so glücklich spielte, Ja!

Das war ein berührendes Erlebnis! Und auch die Erkenntnis, dass die „Hügel“ aus der Perspektive einer so großen Maschine schon respektvolle Neigungen und Steigungen sind, die man vom Augenschein her und von Weitem gar nicht so wahrnimmt, das flößte mir Respekt ein!

Als ich an diesem Abend aus dem Mähdrescher kletterte und über das Stoppelfeld zu meinem auf dem Feldweg parkenden Auto lief, da roch ich den Sommer wieder wie einst als Kind! Roch den Staub in der Luft und spürte das Knirschen des Staubes zwischen den Zähnen. Ich mochte auf einmal die Stoppeln auf dem Feld wieder! Ich hörte die Vögel, die ihre Lieder voller Begeisterung mit dick aufgeblähten Bäuchlein zwitscherten! Die Sonne verabschiedete sich und verschwand hinter einem „Hügel“.

In diesem Augenblick fühlte ich mich wieder so unbeschwert wie damals als Kind. Es war ein wunderschönes Gefühl, ein Lebensaugenblick, den ich nie vergessen werde!
„... Und wir lieben die Heimat, die schöne...“.



Unsere nächste Foto-, Geschichtenaktion beginnt wieder ab dem 1.Dezember mit den "Momentaufnahmen im Advent".

Sie können aber auch das ganze Jahr über Ihr Foto des Tages an uns schicken.




Autor: emw

Kommentare
Marino50
01.08.2024, 11.38 Uhr
Unsre Heimat...
Glückwunsch. Es ist ein sehr schöner Artikel, sehr gut geschrieben in Verbindung mit dem Lied. Wir älteren haben das Lied in der Schule gelernt und es spricht aus dem Herzen. Man konnte sich in die eigene Kindheit zurück versetzen. Danke dafür und alles Gute für Frau Adam.
re51
02.08.2024, 11.01 Uhr
sehr interessante Erzählung
Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht aus der Sicht mehrerer Zeitepochen. Als Stadtmensch bekommt man von diesen Tätigkeiten nicht sehr viel mit, aber ich bewundere immer die heutigen, riesigen Landwirtschaftsmaschinen auf den Feldern. Auch meine Hochachtung gilt der Arbeit der Landwirte, welche zu jeder Uhrzeit und bei jedem nur möglichen Wetter ihrer Arbeit nachgehen
deralte
02.08.2024, 11.41 Uhr
Zu spät geboren
re51 ist zu spät geboren. Als mein Jahrgang schulpflichtig wurde, bekamen wir als Städter einen richtig guten Einblick in das damalige Landleben. Ab 2. oder 3. Klasse ging die Hälfte der Herbstferien, die deshalb auch Kartoffelferien hießen, für die Hilfe bei der Kartoffelernte drauf. Manchmal wurden sogar Schultage geopfert für die Hilfe auf dem Getreidefeld, beim Heu machen, bei der Hopfenernte (manche Eltern sahen das freudig ein – grins). Unser Trost: Auch die Lehrer mussten mit. Dagegen ist das heutige Landleben nahezu paradiesisch.

Nein, kein Neid. Wie man liest, haben wir überlebt. Es gab zu dem Thema auch viele Spottverse, Stammtischwitze in Hülle und Fülle. Aber freudige Lieder sangen wir dazu als Kinder nur ganz, ganz selten.
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