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Krankenstand 85 Prozent über dem Durchschnitt

Black Week als Black-Out für Zusteller?

Donnerstag, 25. November 2021, 09:56 Uhr
Rabatte locken tausende Menschen in der Black Week und am morgigen Black Friday zum Online-Shopping. Briefträger, Paketboten und Kurierfahrer geraten angesichts der daraus resultierenden Paketberge unter Druck, was sich auch gesundheitlich bemerkbar macht...

So sind Beschäftigte der Post- und Zustelldienste laut Auswertungen der BARMER überdurchschnittlich lange krankgeschrieben. In Thüringen waren sie im Vorjahr im Schnitt 40,5 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Berufsübergreifend liegt der Wert in Thüringen bei 21,9 Tagen. Diesen Wert überschreiten die Beschäftigten der Zustelldienste somit um 85 Prozent. „Das entspricht einem Krankenstand unter den Thüringer Briefträgern, Paketboten und Kurierfahrern von 11,1 Prozent. Von 1.000 Beschäftigten sind also täglich 111 krankheitsbedingt ausgefallen,“ sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. Das sei bundesweit der zweithöchste Krankenstand in dieser Berufsgruppe. Noch höher war er nur in Mecklenburg-Vorpommern mit 12,4 Prozent, was 45,1 Tagen entspricht.

Rückenschmerzen, Verletzungen, psychische Erkrankungen
Die Hälfte aller Krankschreibungen (50,1 Prozent) bei Thüringens Zustellern resultieren aus Muskel-Skelett-Erkrankungen und Verletzungen. Der mit 36,8 Prozent größte Anteil der Fehlzeiten ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, die häufig in Form von Rückenschmerzen auftreten. Mit 13,3 Prozent schlagen Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden zu Buche.

Bei 13,8 Prozent der Fehltage ist hingegen eine psychische Erkrankung ursächlich. „Dass Zusteller in vielen Fällen aufgrund einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben sind, ist alarmierend. Stress und Zeitdruck im Job könnten eine Ursache dafür sein“, sagt Thüringens BARMER-Chefin Birgit Dziuk. Weniger überraschen dürften die vielen Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen und Verletzungen. Um Paketfahrer dennoch zu entlasten, könne man beispielsweise beim Online-Einkauf darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden. „Eine kleine Hilfe könnte auch sein, dem Zusteller bei der nächsten Lieferung ein paar Schritte entgegenzugehen. Arbeitgeber unterstützt die BARMER mit vielfältigen Angeboten, um die Mitarbeitergesundheit zu verbessern“, so Birgit Dziuk.
Autor: red

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