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Der Corona-Wochenrückblick

Nordthüringen verlässt das Tal mit neuen Regeln

Dienstag, 25. Januar 2022, 18:00 Uhr
Der Thüringer Norden hat im Vergleich zum Jahresende zwar immer noch vergleichsweise gute Zahlen, scheint sich aber nach dem steten Absinken der letzten Wochen wieder in Richtung tiefroter Anhöhen zu bewegen…

SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2, Isolat SARS-CoV-2/Italy-INMI1). Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung (PTA). Maßstab: 100 nm (Foto: Robert-Koch-Institut) SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2, Isolat SARS-CoV-2/Italy-INMI1). Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung (PTA). Maßstab: 100 nm (Foto: Robert-Koch-Institut)


Die Coronalage im Freistaat ergibt im Moment ein diffuses Bild. Zum einen steigen die Fallzahlen wieder, die Rate der ITS-Belegungen ist aber von 20,6 Prozent in der Vorwoche auf 14,8 Prozent gesunken. Im bundesweiten Vergleich hat man dennoch weiterhin die niedrigsten Inzidenzen, zumindest für den Moment. Die Entwicklung der aktiven Fallzahlen deutet aber daraufhin, dass man die Entwicklung in anderen Bundesländern schlicht nachholen wird.

Ein ähnliches Bild gibt auch die Entwicklung in den nördlichen Regionen des Freistaates wider. Im Landkreis Nordhausen stiegen die konkreten Fallzahlen im Wochenverlauf von 154 Dienstag letzter Woche auf aktuell 264. Die 7-Tage Inzidenz als einer der drei Thüringer Pandemiemarker springt damit von „gelben“ 186,8 auf „rote“ 320,2. Auch die Hospitalisierungsrate stieg von 4,9 auf 14,6 an. Zählte man in der Vorwoche vier Krankenhauseinweisungen unter den Einwohnern des Kreises, waren es jetzt 12. Nur vier von 43 Intensivbetten sind aktuell nicht belegt und können als Reserve für Notfälle genutzt werden. Laut DIVI-Register befinden sich elf Personen in intensivmedizinischer Behandlung, wobei sieben schwere Fälle verzeichnet werden.

Auch im Kyffhäuserkreis stiegen die aktiven Fallzahlen von 163 über sieben Tage auf aktuell 214. Dafür sinkt die Hospitalisierungsrate von zuletzt 16,3 auf 9,5. Leider hat man zwei weitere Todesfälle zu beklagen. Laut Intensivregister sind die drei aktuell verfügbaren Betten belegt, allerdings liegen hier im Moment keine ITS-Corona-Patienten.

Im Eichsfeld hatten die ohnehin hohen aktiven Fallzahlen in der vergangenen Woche bereits angezogen und dieser Trend hält weiter an. Laut dem Heiligenstädter Landratsamt zählt man derzeit 1081 aktive Corona-Infektionen (Vorwoche: 884). Die Zahl der stationär behandelten Patienten steigt von 13 auf 16 mit sechs schweren Verläufen und es ist ein weiterer Todesfall zu beklagen, was die Zahl der Opfer auf 309 bringt.

Im Unstrut-Hainich-Kreis sind die aktiven Fälle den Zahlen des Mühlhäuser Landratsamtes zufolge von 378 in der Vorwoche auf nun 442 gestiegen. Die Zahl der stationär behandelten Patienten hat hingegen abgenommen und liegt nun bei 8 (Vorwoche 18), wobei nur noch zwei schwere Fälle behandelt werden müssen (Vorwoche: 10). Die Zahl der Quarantäneanweisungen steigt von 480 in der Vorwoche auf aktuell 762. Die Zahl der Verstorbenen springt von 363 auf 372. Sämtliche Intensivbetten des Kreises sind laut Register belegt.

Neue Regeln für den Freistaat
Seit Sonntag gelten für Thüringen neue Corona-Regeln. Dazu gehören Anpassungen der 2G+ Regeln,

Wer als Genesen, Geimpft gilt, kann mit einem aktuellen Schnelltest 2G+ Bereiche betreten. Wer „geboostert“ ist kommt auch ohne Schnelltest rein. Neu dabei ist, das jeder, dessen „Grundimmunisierung“ nicht länger als drei Monate her ist, von der Testpflicht ausgenommen wird. Für Genesene gilt ein 90-Tage Fenster um ohne Tests in die entsprechenden Bereiche zu kommen, auch in Regionen mit Inzidenzen jenseits der 1.000. Für Genesene die im Nachgang ihrer Infektion geimpft wurden, entfällt diese zeitliche Begrenzung.

Unter bestimmten Bedingungen sind auch wieder Versammlungen mit mehr als 35 Teilnehmern möglich. Bis zuletzt war das nur mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt, nun sind Mindestabstand und FFP-2 Maskenpflicht die Voraussetzung für ortsgebundene Versammlungen. Unangemeldete Demonstrationszüge wie die regelmäßigen „Spaziergänge“ sind aber, zumindest in der grauen Theorie, weiter unzulässig. Eine Übersicht über die aktuelle Verordnungslage gibt es hier

Die hier zusammengetragenen Zahlen basieren auf den Meldungen der Landkreise, Daten des Thüringer Gesundheitsministeriums und des DIVI-Intensivregisters.
Angelo Glashagel
Autor: red

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