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IM NACHHINEIN BETRACHTET:

Nur ein Sturm im Wasserglas?

Mittwoch, 03. August 2022, 17:43 Uhr
Da trafen sich kürzlich etwa 30 Frauen und Männer aus medizinischen Einrichtungen und Pflegediensten aus Nordthüringen in Nordhausen, worüber nnz berichtete. Es waren Leute, die eine Impfung gegen Corona ablehnten und auch weiterhin ablehnen werden. Sie alle waren Teil eines Netzwerkes, das sich in den zurückliegenden Wochen und Monaten gebildet hat.


Ich erlaube mir im Nachhinein einige Anmerkungen: Mit geschilderten schrecklichen Nebenwirkungen wird panische Angst vor einer Impfung geschürt und heftig gegen die derzeitige Regierung vom Leder gezogen. Mitunter in einer Wortwahl, die ich für unsachlich halte: „Das System hat fertig“, meinte eine Frau.

Ich kenne nicht unseren Leser, der unter diskobolos schreibt. Ich kann ihn nicht beurteilen, mir keine Meinung bilden. Mir fiel nur seine Antwort auf besagte Zusammenkunft auf. Eines aber sei ihm da bestätigt: Mut! Gegen jene Schreiber, die den Impfgegnern das Wort redeten und im Chor auf die Regierung wettern! Bekannt sei, schreibt diskobolos, dass Milliarden von Menschen die Spritze erhielten. Darüber und auch über Auswirkungen war zu lesen.

Den Nagel auf den Kopf trifft aber diese Aussage von ihm: Wer da meine, durch eine andere Regierung werde alles besser, sollte erklären, welche er sich denn vorstellt? Die Regierung sei schließlich erst seit Kurzem im Amt, habe die Mehrheit der Abgeordneten und Wähler hinter sich. Da scheint sich eine kleine Minderheit gnadenlos zu überschätzen.

Man kann, meine ich, auf die Regierung schimpfen, was das Zeug hält. Ohne den Job zu verlieren oder im Knast zu landen. Wo aber, mit Verlaub, waren die Vorschläge für Alternativen? Welche Regierung könnten sich denn jene Frauen und Männer vorstellen? Keine Antwort war zu hören. Weder aus dem Pflegedienst noch von der anwesenden Ärztin, die unter den Regierenden auch Lügner ausmachte. Mangelte es ihnen an Zivilcourage? Was wäre denn die Erlösung von der derzeitigen Regierung, um dem Impf-Übel ein Ende zu setzen? Vielleicht eine von der CDU/CSU geführte?

Lassen wie deren namhafte Vertreter zum Thema sprechen: Es handelt sich um eine Pandemie der Ungeimpften, sagt Markus Söder, Bayerns Ministerpräsident. Vehement wirbt er für die Spritze. Ungeimpfte machen uns das Leben schwer, ist Reiner Haseloff der Meinung. Der Mann ist Sachsens Ministerpräsident. Einschränkungen können erst mit einer Impfpflicht zurückgenommen werden, hören wir von Christdemokraten aus Baden-Württemberg. Und Friedrich Merz, der Chef? Überzeugter Anhänger von Muttis Impf-Meinung. Die medienwirksam sich in Szene setzende Marie-Agnes Strack Zimmermann von der FDP: „Ungeimpfte dürfen nicht als Minderheit die Mehrheit terrorisieren“.

Bleiben letztlich doch nur noch die Parteien außerhalb der Regierungs-Koalition übrig: AfD und Linke! In Berlin wie in Erfurt? Beide Parteien zerrinnen zwar im Streit, aber womöglich wären sie der Messias? Oder vielleicht doch eher eine kleine Diktatur. Zwar keine so unangefochtene wie in Putins Reich, aber eine mit Basta: So und nicht anders! Klare Kante! Kein Hin und Her, Hü und Hot wie in einer Demokratie. Möchten wir das?

Mit Schimpfkanonaden lässt sich trefflich Frust abbauen. Vorwärts weisend ist das nicht. Im Gegenteil! Vielleicht vernehmen wir von der kleinen Runde bei ihrer nächsten Zusammenkunft eine verbindliche Antwort. Oder war es doch nur ein Sturm im Wasserglas?
Kurt Frank

Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag wurde redaktionell leicht geändert.
Autor: psg

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