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Ein Blick in die Statistik

194.000 Niedriglohnjobs im April

Freitag, 25. November 2022, 10:10 Uhr
Im April 2022 arbeiteten weniger als ein Viertel der abhängig Beschäftigten (23 Prozent) im Niedrig- lohnsektor. Damit wurden rund 194.000 Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro brutto je Stunde entlohnt...

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilt, waren dies 44.000 Jobs weniger als im April 2018. Der Anteil der niedrigentlohnten Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen sank damit weiter.

Der in mehreren Etappen gestiegene Mindestlohn beeinflusste die Verdienstentwicklung in Thürin- gen ebenso wie in den anderen ostdeutschen Bundesländern stärker als in Westdeutschland. Deswegen konnte hier ein stärkerer Rückgang an Niedriglohnempfängerinnen und -empfängern gegen- über 2018 und 2021 beobachtet werden.

Nach wie vor sind die Beschäftigten in den meisten Dienstleistungsbranchen vom Niedriglohn wesentlich stärker betroffen als die Beschäftigten im produzierenden Gewerbe.

Methodische Hinweise
Zum Niedriglohnbereich zählen alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes (also 11,05 Euro brutto je Stunde im April 2018/ 12,27 Euro brutto je Stunde im April 2021/ 12,50 Euro brutto je Stunde im April 2022) entlohnt werden. Auszubildende und Beschäftigte, die zu 100 Prozent in Kurzarbeit waren, sind in dieser Analyse nicht enthalten.

Die Festlegung der Niedriglohngrenze, unterhalb derer alle Verdienste als Niedriglohn gelten, folgt einem Ansatz, den unter anderem die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (OECD) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) anwenden. Entsprechend dieser Definition wird von Niedriglohn gesprochen, wenn der Bruttostundenverdienst kleiner als zwei Drit- tel des Medianverdienstes ist.
Autor: red

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