Sie tauchen immer häufiger in den Polizeiberichten der nnz auf - die Diebstähle von Fahrrädern. Ist das eine Täuschung oder Tatsache. Wir haben nachgefragt...


Von Januar bis August wurden bei der Nordhäuser Polizei 110 Fahrraddiebstähle angezeigt, die allein in der Stadt Nordhausen begangen wurden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 68 Anzeigen.

Besonders auffällig ist bei genauerer Betrachtung, dass sich vor allem die Zahl der Diebstähle von Fahrräder deutlich erhöht hat, die entweder ein- oder abgeschlossen waren. Hier gab es in den ersten acht Monaten fast eine Verdopplung der Anzeigen. Bislang waren 73 Diebstähle abgezeigt worden, von Januar bis August 2015 waren es lediglich 38. Die "einfache Wegnahme", also der Diebstahl eines ungesicherten Fahrrades steigt nur moderat an, von 30 auf 37.

In ganz Nordthüringen gibt es in Summe in den Vergleichszeiträumen ebenfalls nur einen leichten Anstieg von insgesamt 379 auf 393, wobei bei der einfachen Wegnahme sogar ein rückläufiger Trend (von 185 auf 161) zu konstatieren ist.

Eine gute Nachricht kommt von der Aufklärungsquote der Fahrraddiebstähle. Betrug die im vergangenen Jahr nur 16,1 Prozent, so liegt sie bislang bei 28,6 Prozent. In diesem Jahr konnten 28 Personen als Tatverdächtige ermittelt werden, es waren alles Deutsche. Unter den 13 ermittelten Tatverdächtigen im vergangenen Jahr befand sich ein Ausländer.

Trotzdem kann die Aufklärungsquote nicht zufriedenstellen, lagt sie im vergangenen Jahr bei allen erfassten Straftaten bei rund 70 Prozent. Gründe sind vor allem der sorglose Umgang der Radbesitzer mit ihren Rädern. Oftmals sind diese nur ungenügend gesichert. In vielen Fällen ist den Besitzern und dann Geschädigten nicht einmal die Nummer des Rades bekannt. Und so landen viele wieder aufgefundene Räder nach Monaten, in denen sie nicht zugeordnet werden konnten im Fundbüro der Verwaltungen und werden versteigert. Bildquelle: hpgruesen/pixabay.com
Peter-Stefan Greiner