Di, 15:34 Uhr
26.11.2024
Nordthüringer Unternehmerverband
Ausbildung weiter stärken
Wer Fachkräfte benötigt, sollte sie am besten selbst ausbilden. Dass dieses Grundprinzip schon lange kein Selbstläufer mehr ist und leider immer mehr zur Binsenweisheit verkommt, darüber ist man sich beim Arbeitskreis (AK) SCHULEWIRTSCHAFT Nordthüringen im Klaren...
Zu schwer fällt seit einigen Jahren die Besetzung offener Ausbildungsplätze, obwohl gleichzeitig Schulabsolventen ohne Ausbildungsvertrag bleiben.
Ende September 2023 standen in Thüringen 1.641 unbesetzte Stellen 690 noch suchende Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Im Freistaat wie im gesamten Bundesgebiet können seit Jahren rund 1/3 der angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.
Umso wichtiger sind für Marcel Kübler, Vorstandsmitglied des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) und dort verantwortlich für den AK SCHULEWIRTSCHAFT, eine praxisorientierte Berufsorientierung - wie durch den Tag in der Praxis, sowie eine stärkere Vernetzung zwischen Schule und Wirtschaft. Ein passendes Beispiel für einen solchen Austausch gab die Veranstaltung am 21. November bei den NUV-Mitgliedsunternehmen Sokratherm und AHN Biotechnologie in Nordhausen.
Diese Betriebe stehen laut Kübler beispielhaft für viele starke Ausbildungsunternehmen in Nordthüringen. Beide Firmen bemühen sich intensiv um die Entwicklung ihrer Fachkräfte und bieten Ausbildung in zukunftsfesten Berufen an.
Davon konnten sich die Vertreter des AK sowie die anwesenden Beratungslehrer und Schulleiter bei den Betriebsführungen ein Bild machen. Steffen Schulz, Ausbildungsleiter bei Sokratherm, verwies auf die jahrzehntelange Erfahrung als Ausbildungsbetrieb. Sokratherm bildet unter anderem zum/zur: Elektroniker/in Betriebstechnik, Industriemechaniker/in, Industriekaufmann/-frau oder zur Fachkraft für Metalltechnik aus. Durch die Entwicklung und Fertigung von kompakten Blockheizkraftwerken trägt die Firma dazu bei, möglichst viel Primärenergie einzusparen, die Umwelt zu entlasten und eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Versorgung mit Strom und Wärme sicherzustellen. Durchaus Aufgaben mit hohem Zukunftspotenzial, wie Schulz im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung anmerkte.
Ebenfalls zukunftsweisend empfanden die anwesenden Vertreter aus Schule und Wirtschaft, darunter auch Torsten Schwarz, Chef des Firmenausbildungsverbundes Nordthüringen, sowie Marc Weinrich, stellv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordthüringen, die Beschäftigungsmöglichkeiten bei der AHN Biotechnologie.
AHN Biotechnologie ist ein führender Anbieter in der Entwicklung, Produktion und dem weltweiten Vertrieb von Liquid-Handling-Produkten für Laboranwendungen, wie bspw. Pipetten- und Filterspitzen oder Röhrchen sowie von Produkten für die Filtration und Reinigung von Biomolekülen, wie der Geschäftsführer Torsten Buchwald erläuterte. Entsprechend gewachsen ist auch die Zahl der Ausbildungsberufe. Mittlerweile bietet AHN die Ausbildung zum/zur: Maschinen- und Anlagenführer/in, Fachlagerist/in, Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement, Mechatroniker/in, Kunststofftechniker/in oder Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik an.
Mit einer Fülle an Informationen versorgt, zeigten sich die Vertreter der Lehrerschaft sehr beeindruckt. Wichtig war Marcel Kübler festzuhalten, dass eine Ausbildung in einem der vielschichtigen Betriebe der Nordthüringer Wirtschaft neben sicheren Arbeitsplätzen üblicherweise auch eine Entwicklungsperspektive bietet.
Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer. Grundsätzlich kann aber auch die Entwicklung zur Führungskraft über eine spätere Qualifizierung, z. B. zum Meister, ein guter Weg sein, um sich weiterzuentwickeln. Auf Basis einer soliden Ausbildung, fundierter Berufserfahrung und entsprechender Weiterbildung hat schon so mancher Handwerksmeister den Weg in die Betriebsgründung oder in eine Nachfolge gefunden.
Nordthüringen lohnt sich auf Grund günstiger Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Im Rhein-Main-Gebiet bspw. schlagen jedenfalls Lebenserhalt, der Erwerb von Wohneigentum oder auch eine etwaige Betriebsnachfolge mit höheren Kosten zu Buche. Dies sind Argumente auch für die Lehrer/innen, um als wichtige Multiplikatoren für Elternhäuser und in den Klassenzimmern Teil einer positiven Erzählung für eine Ausbildung in Nordthüringen zu sein.
Autor: red
Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT traf sich bei AHN Biotechnologie und Sokratherm (Foto: © NUV, Marcel Kübler)
Zu schwer fällt seit einigen Jahren die Besetzung offener Ausbildungsplätze, obwohl gleichzeitig Schulabsolventen ohne Ausbildungsvertrag bleiben.
Ende September 2023 standen in Thüringen 1.641 unbesetzte Stellen 690 noch suchende Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Im Freistaat wie im gesamten Bundesgebiet können seit Jahren rund 1/3 der angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.
Umso wichtiger sind für Marcel Kübler, Vorstandsmitglied des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) und dort verantwortlich für den AK SCHULEWIRTSCHAFT, eine praxisorientierte Berufsorientierung - wie durch den Tag in der Praxis, sowie eine stärkere Vernetzung zwischen Schule und Wirtschaft. Ein passendes Beispiel für einen solchen Austausch gab die Veranstaltung am 21. November bei den NUV-Mitgliedsunternehmen Sokratherm und AHN Biotechnologie in Nordhausen.
Diese Betriebe stehen laut Kübler beispielhaft für viele starke Ausbildungsunternehmen in Nordthüringen. Beide Firmen bemühen sich intensiv um die Entwicklung ihrer Fachkräfte und bieten Ausbildung in zukunftsfesten Berufen an.
Davon konnten sich die Vertreter des AK sowie die anwesenden Beratungslehrer und Schulleiter bei den Betriebsführungen ein Bild machen. Steffen Schulz, Ausbildungsleiter bei Sokratherm, verwies auf die jahrzehntelange Erfahrung als Ausbildungsbetrieb. Sokratherm bildet unter anderem zum/zur: Elektroniker/in Betriebstechnik, Industriemechaniker/in, Industriekaufmann/-frau oder zur Fachkraft für Metalltechnik aus. Durch die Entwicklung und Fertigung von kompakten Blockheizkraftwerken trägt die Firma dazu bei, möglichst viel Primärenergie einzusparen, die Umwelt zu entlasten und eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Versorgung mit Strom und Wärme sicherzustellen. Durchaus Aufgaben mit hohem Zukunftspotenzial, wie Schulz im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung anmerkte.
Ebenfalls zukunftsweisend empfanden die anwesenden Vertreter aus Schule und Wirtschaft, darunter auch Torsten Schwarz, Chef des Firmenausbildungsverbundes Nordthüringen, sowie Marc Weinrich, stellv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordthüringen, die Beschäftigungsmöglichkeiten bei der AHN Biotechnologie.
AHN Biotechnologie ist ein führender Anbieter in der Entwicklung, Produktion und dem weltweiten Vertrieb von Liquid-Handling-Produkten für Laboranwendungen, wie bspw. Pipetten- und Filterspitzen oder Röhrchen sowie von Produkten für die Filtration und Reinigung von Biomolekülen, wie der Geschäftsführer Torsten Buchwald erläuterte. Entsprechend gewachsen ist auch die Zahl der Ausbildungsberufe. Mittlerweile bietet AHN die Ausbildung zum/zur: Maschinen- und Anlagenführer/in, Fachlagerist/in, Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement, Mechatroniker/in, Kunststofftechniker/in oder Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik an.
Mit einer Fülle an Informationen versorgt, zeigten sich die Vertreter der Lehrerschaft sehr beeindruckt. Wichtig war Marcel Kübler festzuhalten, dass eine Ausbildung in einem der vielschichtigen Betriebe der Nordthüringer Wirtschaft neben sicheren Arbeitsplätzen üblicherweise auch eine Entwicklungsperspektive bietet.
Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer. Grundsätzlich kann aber auch die Entwicklung zur Führungskraft über eine spätere Qualifizierung, z. B. zum Meister, ein guter Weg sein, um sich weiterzuentwickeln. Auf Basis einer soliden Ausbildung, fundierter Berufserfahrung und entsprechender Weiterbildung hat schon so mancher Handwerksmeister den Weg in die Betriebsgründung oder in eine Nachfolge gefunden.
Nordthüringen lohnt sich auf Grund günstiger Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Im Rhein-Main-Gebiet bspw. schlagen jedenfalls Lebenserhalt, der Erwerb von Wohneigentum oder auch eine etwaige Betriebsnachfolge mit höheren Kosten zu Buche. Dies sind Argumente auch für die Lehrer/innen, um als wichtige Multiplikatoren für Elternhäuser und in den Klassenzimmern Teil einer positiven Erzählung für eine Ausbildung in Nordthüringen zu sein.
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