Do, 08:12 Uhr
30.10.2025
Asiatische Online-Marktplätze im Warentest
Beliebte Produkte giftig und brandgefährlich
Giftige Schwermetalle in Schmuck, Schadstoffe in Baby-Spieltüchern, zu heiße Ladegeräte: Die Stiftung Warentest hat 162 Produkte von Drittanbietern getestet, die eine der beiden chinesischen Online-Marktplätze Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen...
Bei vielen beliebten Produkten auf Temu und Shein haben wir zum Teil schwerwiegende Mängel festgestellt. Diese vermeintlichen Schnäppchen sind bisweilen giftig, brandgefährlich und erfüllen geltende EU-Sicherheitsstandards nicht”, sagt Dr. Florian Ostermann, Experte bei der Stiftung Warentest. Wir raten Käufern, die betroffenen Produkte zu entsorgen und gut abzuwägen, welche Produkte sie auf Temu oder Shein bestellen.”
Zwei Halsketten von Shein enthielten gefährlich viel Cadmium. Die Anhänger der Ketten überschritten den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Erlaubt sind innerhalb der EU 0,01 Prozent Cadmium, die beiden Ketten enthielten mehr als 85 Prozent. Cadmium ist als krebserzeugend eingestuft und kann Knochen- und Nierenschäden verursachen. Der Rat des Experten: Die mit Cadmium belasteten Ketten unbedingt entsorgen. Giftige Schadstoffe gehören nicht in den Hausmüll, sondern müssen zu einer Schadstoffsammelstelle gebracht werden”, sagt Florian Ostermann.
Die Stiftung Warentest hat 162 Produkte von Drittanbietern untersucht, die Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen. 110 erfüllten nicht die EU-Standards (Foto: Stiftung Warentest)
Gravierende Mängel auch bei Baby-Spielzeug: Bunte Stofftücher enthielten eine zu hohe Dosis des Schadstoffs Formaldehyd, das Kontaktallergien verursachen kann. Quietschbälle für Kinder waren lauter als erlaubt. Viele weitere Produkte fielen durch, da Warnhinweise fehlten oder die Hinweise irreführend waren.
Auch fast alle getesteten USB-Ladegeräte erfüllten nicht die EU-Sicherheitsanforderungen. Zahlreiche Produkte wurden beim Laden zu heiß – bis zu rund 88 Grad Celsius. Erlaubt ist in der EU ein Grenzwert von maximal 77 Grad. Starke Hitze kann zum Beispiel das Kunststoffgehäuse des Ladegeräts verformen, die elektronische Isolierung im Inneren beschädigen und im schlimmsten Fall zum Brand führen.
Die Stiftung Warentest hat auf www.test.de/temu-und-shein eine Warnliste veröffentlicht: Darauf sehen Verbraucherinnen und Verbraucher anhand der Artikelnummern, ob sie bei Temu oder Shein eines der unsicheren Produkte aus dem Test erworben haben. Wird der entsprechende Artikel aufgeführt, sollte er entsorgt werden.
Im Test waren 54 Halsketten, 54 USB-Ladegeräte und 54 Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren. Die Stiftung Warentest überprüfte die Produkte gemeinsam mit Verbraucherorganisationen aus Dänemark und Belgien auf die Einhaltung der EU-Sicherheitsanforderungen und kaufte sie ausschließlich bei Drittverkäufern auf Temu und Shein – zwei großen Online-Marktplätzen, die sich auf den Direktverkauf von Waren aus dem EU-Ausland spezialisiert haben.
Den Test und die Warnliste der gefährlichen Produkte finden Verbraucher unter www.test.de/temu-und-shein.
Am 31. 10. 2025 erreichte uns hierzu eine Stellungnahme von Temu:
Wir nehmen Produktsicherheit und die Einhaltung der EU-Vorschriften sehr ernst und schätzen die wichtige Arbeit der Stiftung Warentest und ihrer Partner.
Nach Prüfung der Testergebnisse haben wir alle nicht konformen Produkte, die im Bericht genannt sind, umgehend entfernt und die jeweiligen Verkäufer informiert. Unser umfassendes, mehrstufiges Qualitätskontrollsystem ist darauf ausgelegt, nicht konforme Produkte zu erkennen, und durch unsere proaktiven Kontrollen waren viele der beanstandeten Artikel bereits von uns entfernt, bevor uns diese durch den Bericht gemeldet wurden. Darüber hinaus arbeiten wir mit führenden unabhängigen Testorganisationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte auf Temu die erforderlichen Standards erfüllen. Es ist unser Ziel, ein sicheres und vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu bieten und alle EU-Vorschriften zur Produktsicherheit einzuhalten
Autor: redBei vielen beliebten Produkten auf Temu und Shein haben wir zum Teil schwerwiegende Mängel festgestellt. Diese vermeintlichen Schnäppchen sind bisweilen giftig, brandgefährlich und erfüllen geltende EU-Sicherheitsstandards nicht”, sagt Dr. Florian Ostermann, Experte bei der Stiftung Warentest. Wir raten Käufern, die betroffenen Produkte zu entsorgen und gut abzuwägen, welche Produkte sie auf Temu oder Shein bestellen.”
Zwei Halsketten von Shein enthielten gefährlich viel Cadmium. Die Anhänger der Ketten überschritten den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Erlaubt sind innerhalb der EU 0,01 Prozent Cadmium, die beiden Ketten enthielten mehr als 85 Prozent. Cadmium ist als krebserzeugend eingestuft und kann Knochen- und Nierenschäden verursachen. Der Rat des Experten: Die mit Cadmium belasteten Ketten unbedingt entsorgen. Giftige Schadstoffe gehören nicht in den Hausmüll, sondern müssen zu einer Schadstoffsammelstelle gebracht werden”, sagt Florian Ostermann.
Die Stiftung Warentest hat 162 Produkte von Drittanbietern untersucht, die Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen. 110 erfüllten nicht die EU-Standards (Foto: Stiftung Warentest)
Gravierende Mängel auch bei Baby-Spielzeug: Bunte Stofftücher enthielten eine zu hohe Dosis des Schadstoffs Formaldehyd, das Kontaktallergien verursachen kann. Quietschbälle für Kinder waren lauter als erlaubt. Viele weitere Produkte fielen durch, da Warnhinweise fehlten oder die Hinweise irreführend waren.
Auch fast alle getesteten USB-Ladegeräte erfüllten nicht die EU-Sicherheitsanforderungen. Zahlreiche Produkte wurden beim Laden zu heiß – bis zu rund 88 Grad Celsius. Erlaubt ist in der EU ein Grenzwert von maximal 77 Grad. Starke Hitze kann zum Beispiel das Kunststoffgehäuse des Ladegeräts verformen, die elektronische Isolierung im Inneren beschädigen und im schlimmsten Fall zum Brand führen.
Die Stiftung Warentest hat auf www.test.de/temu-und-shein eine Warnliste veröffentlicht: Darauf sehen Verbraucherinnen und Verbraucher anhand der Artikelnummern, ob sie bei Temu oder Shein eines der unsicheren Produkte aus dem Test erworben haben. Wird der entsprechende Artikel aufgeführt, sollte er entsorgt werden.
Im Test waren 54 Halsketten, 54 USB-Ladegeräte und 54 Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren. Die Stiftung Warentest überprüfte die Produkte gemeinsam mit Verbraucherorganisationen aus Dänemark und Belgien auf die Einhaltung der EU-Sicherheitsanforderungen und kaufte sie ausschließlich bei Drittverkäufern auf Temu und Shein – zwei großen Online-Marktplätzen, die sich auf den Direktverkauf von Waren aus dem EU-Ausland spezialisiert haben.
Den Test und die Warnliste der gefährlichen Produkte finden Verbraucher unter www.test.de/temu-und-shein.
Am 31. 10. 2025 erreichte uns hierzu eine Stellungnahme von Temu:
Wir nehmen Produktsicherheit und die Einhaltung der EU-Vorschriften sehr ernst und schätzen die wichtige Arbeit der Stiftung Warentest und ihrer Partner.
Nach Prüfung der Testergebnisse haben wir alle nicht konformen Produkte, die im Bericht genannt sind, umgehend entfernt und die jeweiligen Verkäufer informiert. Unser umfassendes, mehrstufiges Qualitätskontrollsystem ist darauf ausgelegt, nicht konforme Produkte zu erkennen, und durch unsere proaktiven Kontrollen waren viele der beanstandeten Artikel bereits von uns entfernt, bevor uns diese durch den Bericht gemeldet wurden. Darüber hinaus arbeiten wir mit führenden unabhängigen Testorganisationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte auf Temu die erforderlichen Standards erfüllen. Es ist unser Ziel, ein sicheres und vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu bieten und alle EU-Vorschriften zur Produktsicherheit einzuhalten